La Réunion VI: Über den Col du Taïbit (2 081 m) vom Cirque de Cilaos zum Cirque de Mafate und zurück


Publiziert von dulac , 30. April 2012 um 18:13.

Region: Welt » Frankreich » La Réunion
Tour Datum: 9 April 2012
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: F 
Zeitbedarf: 5:45
Aufstieg: 1300 m
Abstieg: 1300 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bus Nr. 62 von Cilaos bis Hst. Sentier Marla
Zufahrt zum Ankunftspunkt:dito
Unterkunftmöglichkeiten:Hotels und Gites in Cilaos; Gites in Marla
Kartennummer:Carte de Randonnée IGN 1:25.000 4405 RT St.-Pierre ISBN 978-2-7585-1848-8

Es war ein Jammer, den Frühstückstisch und das eben erst eröffnete reichhaltige Frühstücksbuffet bereits weniger als 10 Minuten nach seiner Eröffnung wieder verlassen zu müssen. Doch wenn ich die Aussicht vom Col du Taïbit in den Cirque von Mafate noch einigermaßen  wolkenlos erleben wollte, war ein zeitiger Aufbruch und somit auch die Verkürzung des Anmarsches durch den Bus um 7 Uhr 15 „alternativlos“ wie die Politiker heute wohl sagen würden.
 
Die letzten Bissen noch im Mund kauend machte ich mich drum flugs auf den Weg zum nahen Bushalt, zum Bus der Linie 62 „Ilet à Cordes/Terre fine“.
Kaum hatte ich meinen Fahrpreis bezahlt, fuhr er auch schon los. Am Ortsende hinter den Thermen über enge Serpentinen erst einmal gut 100 Höhenmeter hinab, auf der anderen Seite dann nach und nach wieder hinauf.
 
Nach einer Viertelstunde Fahrt war die Haltestelle Sentier Marla erreicht. Hier begann der Weg hinauf zum Col du Taïbit. Über einige Stufen erreichte man rasch Höhe. Im Gegensatz zu den sonst eher ruppigen Bergwegen empfand ich diesen hier als deutlich angenehmer. Das unweit des Wegs, auf 1500 m gelegene Ilet des Salazes wäre wohl einen Abstecher wert gewesen, doch das habe ich erst beim Nachlesen und Stöbern in diversen Websites nach der Reise erfahren.
 
Unterwegs war zu beobachten wie Cilaos, eigentlich nicht fern, doch durch einige Schluchten getrennt, sich allmählich aus dem Schatten löste und immer mehr Sonne abbekam.
 
Ohne schweren Trekking-Rucksack kam ich flott voran. Am Einstieg war eine Wegezeit von 2 ½ Stunden angegeben. Ich schaffte die 800 Höhenmeter in weniger als 1 h 40, damit sogar über den 400 – 450 m, die ich sonst als Daumenwert für mich bei Tourenplanungen ansetze.
 
Am Pass angekommen die Feststellung, ja es hat sich tatsächlich ausgezahlt, auf das Frühstück heute weitgehend zu verzichten:
 
Weite und klare Sicht bis tief in den Cirque hinein.
 
Direkt am Pass war die Sicht allerdings durch Bewuchs etwas eingeschränkt. Für die Fotos daher weniger gut geeignet. Besser war ein Standpunkt etwas oberhalb auf der Crete in Richtung Nez de Boeuf .
 
Es sah fast aus wie ein Pfad, vermutlich hätte er, obwohl steil und kraxelig, auch tatsächlich weitergeführt. Doch das stand heute nicht zur Diskussion, denn ich wollte ja noch bis nach Marla hinunter. Stattdessen besser den Aufenthalt hier ein wenig ausgedehnt.
 
Die gut 400 Höhenmeter hinab nach Marla waren dann rasch geschafft. Marla selbst allerdings eine weit verstreute Siedlung. Ich folgte dort einem Wegweiser, der zu einer Imkerei und einem Aussichtspunkt führen sollte. Tatsächlich war der Point de vue dann eher enttäuschend. Doch befand sich auf diesem Weg ein mit „Eau“ deutlich gekennzeichneter Wasserhahn. Dieses Angebot nahm ich gerne an.
 
Am Aussichtspunkt hatte ich gerade einmal eine knappe Viertelstunde einen Teil der verschwitzten Kleidung zum Trocknen ausgelegt, als es zu Regnen anfing. So richtig klar war nicht, ob es nur einen kurzen leichten Schauer geben würde oder ob mehr zu erwarten wäre. Auf jeden Fall mußte ich erst mal meine Kleidungsstücke resp. die Schuhe wieder einsammeln und anziehen.
 
In der Hoffnung, es würde bei einem Schauer bleiben, kehrte ich erst einmal in einer nahegelegenen Bar ein und trank einen Kaffee. Zunächst war ich der einzige Gast, dann trudelte noch der eine oder andere Wanderer ein. Mit einem kam ich kurz ins Gespräch. Von ihm erfuhr ich unter anderem, daß die gerade aus dem Inneren der Bar hörbare Musik in der Tradition der früheren Sklaven bis vor rund 30 Jahren durch ein Dekret des Präfekten auf Réunion verboten gewesen war. Kaum zu glauben!
 
Es regnete zwar immer noch, allerdings relativ verhalten. Ich machte mich auf den Rückweg. Bis kurz vor der Paßhöhe zeigte das Wetter Zurückhaltung, doch dann war nichts mehr davon zu spüren: Es begann aus allen Kübeln zu schütten. Doch ich mußte weitergehen. Kein Unterstand weit und breit, bei dem man das Allerärgste vielleicht hätte aussitzen können.
 
Der Weg wurde immer mehr zum Bachbett, damit auch rutschig. Vorsicht war geboten. Zu allem Überfluß begann dann auch noch die Brille zu beschlagen, wegen des Wärmestaus unter der Kapuze des Ponchos. Trotz aller Dioptrien ging es jetzt ohne Brille um einiges besser als mit.
 
Ich hatte schon einen Großteil des Abstiegs bewältigt, als der Regen erst nachließ und dann ganz aufhörte. Der Blick auf die Uhr zeigte mir, daß es knapp werden könnte, den Bus zurück noch zu erreichen. Ich legte deutlich Tempo zu und tatsächlich, ich war noch rechtzeitig an der Haltestelle.
 
Nach der Rückkehr ins Hotel dann noch einmal ein mittlerer Wolkenbruch. Jetzt konnte ich die Sache allerdings deutlich gelassener betrachten.
 
 
P.S. Zeiteinstellung an der Kamera ist nicht angepaßt, drum Ortszeit = Kamera + 3 Stunden
 

Tourengänger: dulac


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