Rotondo - nicht als Wettkampf...


Publiziert von SchKrauler , 12. März 2012 um 13:18.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Bellinzonese
Tour Datum:11 März 2012
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Ski Schwierigkeit: ZS
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   CH-VS   Gruppo Pizzo Rotondo 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1600 m
Abstieg: 1600 m

Normalerweise ist man um 4.45 Uhr im Bedretto Richtung All' Acqua eher einsam unterwegs. Nicht so an diesem 11. März. Hunderte von Tourengängern bevölkerten zu frühester Morgenstunde das Tal, so dass bereits in Ronco Schluss war mit Anfahrt. Von Posten eingewiesen musste das Auto neben hunderten von anderen am Strassenrand geparkt werden und der Shuttle-Bus zur Weiterfahrt in Anspruch genommen werden. Und so denkt man bei sich: dass sich Rotondo, Pesciora, Basodino und Co. solcher Beliebtheit erfreuen, ist zwar verständlich aber doch etwas überraschend.

In Tat und Wahrheit handelte es sich jedoch nicht um die Auswüchse der immer grösseren Beliebtheit von Outdoor Aktivitäten. An diesem Sonntag fand im Bedretto der sog. Tris Rotondo im Ski Mountaineering statt. Skitouren gehen als Wettkampf auf Zeit, eine mir bis dahin unbekannte Sportart, die sich aber grosser Beliebtheit zu erfreuen scheint. Jedenfalls kam ich mir mit meiner klobigen Hochtourenausrüstung und meiner v.a. gegen Wind und schlechtes Wetter dienlichen Kleidung im Angesicht der ultraleichten für das Rennen optimierten Renndresses der WettkämpferInnen vor, wie ein Velotourist mit Militärrad am Start der Tour de Suisse.

Jedenfalls liessen wir uns von der herrschenden Vorwettkampfhektik nicht anstecken und marschierten um 5.30 Uhr gemütlich Richtung Capanna Piansecco los. 20 Minuten später war es mit dieser Gemütlichkeit schon wieder vorbei. Der Start zum Wettkampf war erfolgt und in kürzester Zeit holte uns ein lichterkettengleicher Lindwurm ein. Vorneweg Dario Cologna, so vermuteten wir wenigstens wegen des rasenden Tempos, mit welchem der Berg hochgesprintet wurde.

Eine halbe Stunde später war der Spuk vorbei und ich hatte grossen Respekt vor der Leistung aller Teilnehmer, auch derjenigen, welche das Schlusslicht bildeten. Denn nach dieser Vorspeise schnallten diese austrainierten Athleten nach jeweiligen Abfahrten die Felle für fünf weitere Male an die Skis, so dass bis zum Abend eine überwundene Höhendifferenz  summiert wurde , die jeder Königsetappe der Tour de France zur Ehre gereicht hätte. Chapeau!

Wir hatten nicht so viel vor. Uns genügten an diesem Tag die 1600 Höhenmeter zum Rotondo und zurück. Am Morgen über weite Strecken mit Harscheisen, da alles sehr hart gefroren war.  Die Verhältnisse sind momentan überraschend gut, aber ein früher Start am Morgen ist notwendig. Nur schon, weil mit zunehmender Sonneneinstrahlung die Lawinengefahr steigt und man einige kritische Hänge auf dem Weg nach oben und unten zu passieren hat.

Im Couloir zum Gipfel herrschten dafür optimale Verhältnisse mit ausgezeichnetem Trittschnee. Und auf der Abfahrt vermochte uns die Sonne den Schnee gerade soweit aufzuweichen, dass wir sehr schöne Sulzverhältnisse antrafen. Alles in allem eine sehr lohnende Tour - auch wenn wir an diesem Tag wohl abgeschlagen die Letzten gewesen wären, hätte die Rennstrecke auf den Rotondo geführt. Aber es muss ja nicht immer Wettkampf sein... :-)

Tourengänger: SchKrauler


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