Virtueller Abendspaziergang auf dem Mond
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Quizfrage: Kann man die Berge der Apenninen oder des Kaukasus von Worb aus sehen? Überraschenderweise lautet die Antwort Ja, denn nicht nur auf der Erde gibt es Gebirge mit diesen Namen, sondern auch auf dem Mond. Und bei den prächtigen Wetterverhältnissen letzte Woche tauchten diese Gebirge jeden Abend hoch oben am Himmel auf. Grund genug, einmal einen Abendspaziergang der besonderen Sorte zu machen und sich quasi virtuell über die Mondoberfläche zu bewegen, zumal sich Mondbilder ja auf Hikr vor allem in letzter Zeit zunehmender Beliebtheit erfreuen. Der letzte echte Spaziergang auf dem Mond jährt sich derweil bald zum 40. Mal…
Der einzige Ausrüstungsgegenstand den ich benötige, ist die Kamera; die gleiche Canon-Spiegelreflexkamera, die auf jeder Tour mit von der Partie ist. Um die fernen lunaren Gebirge aufzuspüren, reicht die normale Optik allerdings nicht aus. Stattdessen kommt das 800 mm-Teleskop von Bresser zum Einsatz, ein sehr einfach aufgebautes Einsteigerteleskop, welches bereits seit vielen Jahren preiswert erhältlich ist. Natürlich sind solche Teleskope primär für visuelle Beobachtungen gedacht. Wie man damit dennoch fotografieren kann, ist gut verständlich im Hallwag-Taschenbuch 108 «Himmelsfotografie» von 1982 erläutert, welches heutzutage nur noch antiquarisch erhältlich ist. Die Umsetzung dieser Theorie in die Praxis artete in eine ziemliche Bastelei aus, aber mittels einem Metall- und einem Kunststoffrohr, viel Zweikomponentenkleber und einem passenden Canon-Bajonett liess sich ein stabiles Übergangsstück Teleskop/Kamera realisieren. Darin steckt – einfach, aber wirkungsvoll – ein Okular, welches das Bild der Linse in die Kamera projiziert. Damit lässt sich die ursprüngliche Brennweite des Teleskops noch erheblich vergrössern und vor dem staunenden Auge tauchen die eingangs erwähnte Bergketten und eindrückliche Kraterlandschaften auf.
Dem staunende Auge entgeht allerdings auch nicht, wie schnell sich der Mond am Himmel bewegt. Ohne automatische Nachführungseinrichtung bin ich daher dauernd damit beschäftigt, das Instrument wieder neu auszurichten. Entsprechend darf bei der Aufnahme auch nur mit kurzen Belichtungszeiten gearbeitet werden, da es ansonsten sofort zu Bewegungsunschärfen kommt.
Wie bereits erwähnt, sind solch einfache Linsenteleskope nicht optimal zum Fotografieren geeignet. Daher muss anschliessend am PC etwas getrickst werden, um ein ansprechendes Resultat zu erhalten. Zum einen sind die Bilder natürlich spiegelverkehrt, was allerdings im Handumdrehen korrigiert ist. Störender sind da schon die «Farbsäume», die vor allem an Licht-/Schattengrenzen sichtbar sind. Sie kommen durch die Brechung der Lichtstrahlen im Teleskop zustande. Nun handelt es sich beim Mond ja um ein ziemlich monochromes Objekt, daher hat es sich am wirkungsvollsten erwiesen, das Bild in seine 3 Farbkanäle rot, grün und blau (RGB) aufzuteilen, und nur das Grünbild, welches in der Mitte des Spektrums liegt, zu verwenden. Dieses wird nun als reines Schwarzweissbild nach allen Regeln der Kunst bearbeitet, wobei vor allem das Tonwertkorrekurwerkzeug zum Einsatz kommt. Natürlich könnte man es jetzt bei Schwarzweiss belassen, aber ich entscheide mich dazu, das Bild am Schluss wieder in den RGB-Modus zurückzukonvertieren. Mit etwas passender Farbe kann ich nun wieder den ungefähren originalen Farbeindruck erzielen, während die störenden Farbsäume verschwunden sind.
Hoffe, die Bilder gefallen. Zur Bestimmung des Namensgutes diente wie immer die Hallwag-Karte «Der Mond» von 1978.
Der einzige Ausrüstungsgegenstand den ich benötige, ist die Kamera; die gleiche Canon-Spiegelreflexkamera, die auf jeder Tour mit von der Partie ist. Um die fernen lunaren Gebirge aufzuspüren, reicht die normale Optik allerdings nicht aus. Stattdessen kommt das 800 mm-Teleskop von Bresser zum Einsatz, ein sehr einfach aufgebautes Einsteigerteleskop, welches bereits seit vielen Jahren preiswert erhältlich ist. Natürlich sind solche Teleskope primär für visuelle Beobachtungen gedacht. Wie man damit dennoch fotografieren kann, ist gut verständlich im Hallwag-Taschenbuch 108 «Himmelsfotografie» von 1982 erläutert, welches heutzutage nur noch antiquarisch erhältlich ist. Die Umsetzung dieser Theorie in die Praxis artete in eine ziemliche Bastelei aus, aber mittels einem Metall- und einem Kunststoffrohr, viel Zweikomponentenkleber und einem passenden Canon-Bajonett liess sich ein stabiles Übergangsstück Teleskop/Kamera realisieren. Darin steckt – einfach, aber wirkungsvoll – ein Okular, welches das Bild der Linse in die Kamera projiziert. Damit lässt sich die ursprüngliche Brennweite des Teleskops noch erheblich vergrössern und vor dem staunenden Auge tauchen die eingangs erwähnte Bergketten und eindrückliche Kraterlandschaften auf.
Dem staunende Auge entgeht allerdings auch nicht, wie schnell sich der Mond am Himmel bewegt. Ohne automatische Nachführungseinrichtung bin ich daher dauernd damit beschäftigt, das Instrument wieder neu auszurichten. Entsprechend darf bei der Aufnahme auch nur mit kurzen Belichtungszeiten gearbeitet werden, da es ansonsten sofort zu Bewegungsunschärfen kommt.
Wie bereits erwähnt, sind solch einfache Linsenteleskope nicht optimal zum Fotografieren geeignet. Daher muss anschliessend am PC etwas getrickst werden, um ein ansprechendes Resultat zu erhalten. Zum einen sind die Bilder natürlich spiegelverkehrt, was allerdings im Handumdrehen korrigiert ist. Störender sind da schon die «Farbsäume», die vor allem an Licht-/Schattengrenzen sichtbar sind. Sie kommen durch die Brechung der Lichtstrahlen im Teleskop zustande. Nun handelt es sich beim Mond ja um ein ziemlich monochromes Objekt, daher hat es sich am wirkungsvollsten erwiesen, das Bild in seine 3 Farbkanäle rot, grün und blau (RGB) aufzuteilen, und nur das Grünbild, welches in der Mitte des Spektrums liegt, zu verwenden. Dieses wird nun als reines Schwarzweissbild nach allen Regeln der Kunst bearbeitet, wobei vor allem das Tonwertkorrekurwerkzeug zum Einsatz kommt. Natürlich könnte man es jetzt bei Schwarzweiss belassen, aber ich entscheide mich dazu, das Bild am Schluss wieder in den RGB-Modus zurückzukonvertieren. Mit etwas passender Farbe kann ich nun wieder den ungefähren originalen Farbeindruck erzielen, während die störenden Farbsäume verschwunden sind.
Hoffe, die Bilder gefallen. Zur Bestimmung des Namensgutes diente wie immer die Hallwag-Karte «Der Mond» von 1978.
Tourengänger:
ABoehlen

Communities: Astronomie
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