Von Le Mont hinauf zum Eis von La Jonction (2589 m)


Publiziert von morphine , 14. August 2011 um 19:26.

Region: Welt » Frankreich » Haute-Savoie » Massif du Mont Blanc
Tour Datum: 1 August 2007
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: F 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1550 m
Abstieg: 1550 m
Strecke:Le Mont-Chalet du Glacier des Bossons-Le Chalet des Pyramides-La Jonction

Nach meiner langen Wanderung am Vortag im Val des Bagnes war ich nun zum ersten mal in der Mont-Blanc Gruppe unterwegs. Ich wählte zum "kennenlernen" die steile und recht anstrengende Wanderung von Le Mont (etwas talauswärts in der Nähe von Chamonix) nach La Jonction, dem am weitesten vorgeschobenen Felsen zwischen den Zungen des Bossons- und Taconnazgletschers.

Schon beim Start in Le Mont dominiert das Eis beim Anblick der fast unwirklich (perspektivisch) über dem Wald hängenden Gletschermassen des Dome du Gouter. Rasch begann ich mit dem Aufstieg. Beim ersten Steilstück durch den Bergwald überholte ich unzählige Menschen. Wahre Touristenströme (mich eingeschlossen) stürmten den Berg hinauf. Die meisten in größeren Gruppen mit Kind, Kegel und Haustier. Die Mehrheit trug Turnschuhe, Sandalen und  auch Flip-Flops und legten dabei eine gewisse Lässigkeit an den Tag, bei der ich irgendwie nicht mithalten konnte.

Beim ersten Etappenziel, dem Chalet du Glacier des Bossons, erhaschte ich auf der überfüllten Terasse einen ersten Blick auf die Zunge des Bossons-Gletschers. Diese reichte eindrucksvoll -immer noch deutlich unter die Waldgrenze- hinunter.

Weiter gings durch den Bergwald hinauf. Jetzt waren die Bergwanderer mehr oder weniger unter sich. Die Massen zog es dann wohl doch nicht weiter hinauf. Auf knapp 1900 m erreicht man Le Chalet des Pyramides. Von hier hat man schon einen umfassenderen Ausblick auf den Bossons-Gletscher. Nach dem Chalet verschwindet der Bergwald und etwas weiter oben wechselt der Weg -nun in offenem Gelände- auch auf die Westseite des Rückens und man hat so einen freien Blick auf den Taconnazgletscher. Bei einer Verzweigung bin ich nicht links abgebogen (Warnschilder vor Absturzgefahr), sondern weiter geradeaus gelaufen.

Weiter oben schlängelt sich die Route in immer karger werdender Landschaft hinauf. Ganz  zum Schluss geht es auch wieder etwas flacher über Schutt bis nach La Jonction, dem höchsten eisfreien Punkt des Rückens.

Direkt vor einem liegt der in unzähligen oft quaderförmigen Eisböcken zerissene Bossons-Gletscher. Darüber die gigantisch wirkenden Viertausender Mont Blanc du Tacul und Mont Maudit. Der Mont Blanc selbst steht ziemlich weit hinten. Sein Eisdom wirkt fast unscheinbar und noch sehr weit weg, was einem die Dimensionen dieser Gletscherlandschaft noch mehr verdeutlicht. Von hier aus ist auch das aus dem Eis ragende Felsriff mit der Grand-Mulets-Hütte gut zu erkennen. Ich konnte mich gar nicht satt sehen.

Außer mir waren nur noch zwei weitere Leute hier. Sie richteten sich gerade für eine Biwaknacht  ein. 

Es war schon früher Abend als ich mich wieder an den Abstieg machte. Die letzte Etappe nach Le Mont lag dann schon im Dunkeln. Diesmal hatte ich den Weg für mich allein.


Fazit:

Als Einstiegs-Mont Blanc-Tour hätten auf der anderen Talseite von Chamonix vermutlich etwas bequemere Alternativen mit umfassendererem Panorama zur Verfügung gestanden. Aber nirgends ist man dem Eis des mächtigen Bossons-Gletschers wohl näher als bei La Jonction. Typisch für diese Tour ist auch die Nähe von Bergwald und Gletscher. Wo der Wald etwas lichter wird, schaut man -oft auf Augenhöhe- direkt auf die Eisbrüche des Bossons- und Taconnazgletschers.


Tourengänger: morphine


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