La Jonction (2589m) und Bec du Corbeau (2221m) - Spaziergang auf dem Gletscher weit unterm MtBlanc


Publiziert von boerscht , 27. September 2017 um 17:52.

Region: Welt » Frankreich » Haute-Savoie » Massif du Mont Blanc
Tour Datum:16 September 2017
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: L
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: F 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 1610 m
Abstieg: 1610 m
Strecke:13,8 km
Kartennummer:map.geo.admin.ch

Die erste Station des Roadtrips führt uns direkt unter den Mont Blanc. Gegen 1 Uhr Nacht kommen wir dank unerträglichem Verkehr erst in Le Mont an, dem Ausgangspunkt der Tour auf La Jonction, welche morgen zum Sonnenaufgang geplant ist.

Le Mont - Chalet du Glacier des Bossons - Le Chalet des Pyramides T2; 1:45 h:

Nach 2,5 Stunden Schlaf, naja eher ein Nickerchen, im Auto auf dem Parkplatz oberhalb Le Mont, packen wir unsre Sachen und machen uns im zügigen Tempo auf den Weg nach La Jonction, wo wir zum Sonnenaufgang oben sein wollen.
Um 4:30 Uhr gehts los. Dann direkt der erste Schock. Auf dem Wegweiser stehen bis oben 4:50 h angeschrieben. Kann das Richtig sein ? wäre es so wird's zum Sonnenaufgang nichts, also geben wir ordentlich gas.
Der Weg führt in gefühlten unendlich vielen Serpentinen auf einfachem Wanderweg durch den Wald. Die Jacken verschwinden Bald im Rucksack, kommen wir bei hohem Tempo doch ganz schön ins schwitzen.
Bald ist die Bergstation des Sesselliftes am Chalet du Glacier des Bossons erreicht. Den Abstecher zum dortigen Aussichtspunkt sparen wir uns, da es noch stockdunkel ist.
In etlichen weiteren Serpentinen geht es den Berg hinauf. Kurz vor dem Chalet des Pyramides weicht der Weg dem Grat nach links aus und man steigt über eine Holztreppe, welche sehr rutschig und mit etwas Eis überzogen ist, ab. Den Abstieg gehts gegenüber direkt wieder hinauf zum schön an der Kante gelegenen Chalet des Pyramides. Die Zunge des Bossons Gletscher blitzt nun erstmals aus der Dunkelheit hervor. 


Chalet des Pyramides - La Jonction T4; 1:45 h:

Nach dem Chalet des Pyramides wird der Weg schmaler und etwas anspruchsvoller. Die Baumgrenze ist nun Bald überschritten und man kommt auf die rechte Seite des Grates, welchem der Weg bis zu La Jonction etwas unterhalb folgt. 
Nun zeigt sich in der Blauen Stunde die Eindrucksvolle Gletscherwelt um den Dome de Goûter und den Glacier de Taconnax.
2 Kollegen wollen nicht mehr weiter hinauf, da sie die Autofahrt über gefahren und sie ziemlich platt sind. Die Beiden gehen hinauf zu einem markanten Felssporn, dem Bec du Corbeau, den ich und noch ein Kumpel, dann im Abstieg noch überschreiten werden.
Zu 2. gehen wir also weiter Richtung La Jonction. Der Weg verliert nun unnötigerweise viele Höhenmeter, um diese gegenüber gleich wieder aufzusteigen. Geht man im Aufstieg schon über den Bec du Corbeau hat man diesen Verlust nicht, sicher angenehmer. 
Im Folgenden Sattel am Grat zwischen La Jonction und Bei du Corbeau kommen die Jacken wieder an. Es dämmert langsam und wir zweifeln daran, ob es zum Sonnenaufgang noch was wird.
Der weitere Weg hinauf ist nun größtenteils Schnee bedeckt und teilweise ziemlich vereist. Den eisigen stellen kann man jedoch noch einfach ausweichen. Es wird steiler und felsig und die ein oder andere Kraxelstelle wartet (T4 aufgrund der Verhältnisse, sonst T3+).
Um Punkt 8 Uhr sind wir nach ca 3:20h auf La Jonction angekommen. Immerhin 1,5 h schneller als der Wegweiser andeutete.
Hier oben kommt eisiger Wind die Gletscher hinunter, das Thermometer zeigt -7 Grad an. Die Aussicht ist gigantisch, man steht direkt an den riesigen Gletschern, welche sehr spaltenreich und zerschunden sind. Der Mont Blanc blitzt weit oben hervor, ist jedoch noch ewig weit entfernt (ca. 2300 HM). Die Aiguille Midi scheint recht nahe, ist hoch auch noch um einiges höher. 
Ich habe Pickel und Steigeisen mitgenommen, um noch einen Spaziergang über den Gletscher zu machen. 
Der Gletscher ist mit ca. 1-2 cm Schnee bedeckt, da die Spalten jedoch groß und gut ersichtlich sind, war das Betreten des Gletschers meiner Meinung nach auch gut ohne Seil vertretbar. In eine sichtbare Spalte rutschen, darf man natürlich trotzdem nicht.

La Jonction - Bec du Corbeau - Le Mont  T4 I; 3 h:

Nach also recht langer Pause hier oben, steigen wir auf dem selben Weg wieder in den Sattel zwischen La Jonction und Bei du Corbeau ab. Hier kommen uns nun schon ordentlich viele Wanderer entgegen, welche wohl alle mit den ersten Sesseln des Lifts abgekürzt haben.
Von oben haben wir die anderen beiden auf dem markanten Felssporn beim Bec du Corbeau gesehen, also wollten wir diesen nun im Abstieg überschreiten. Am Wegrand ist eine Warntafel mit Sackgasse Symbol und der Schrift "Danger" in gelben Spray mit Totenkopf Symbol angebracht. Das reizt natürlich erst recht hier entlang zu gehen.
Zunächst recht einfach geht es zu einem seltsamen Gipfelsteinmann hinauf. Hier muss nun in Abstiegsrichtung links einem Felsaufbau etwas ausgesetzt ausgewichen werden. Dann geht es Rechts hinauf (I) auf den markanten Felssporn. Ganz auf die Spitze von diesem haben wir uns lieber nicht getraut, da das Teil recht brüchig aussieht. Unterhalb des Felssporns liegen die andern beiden im Gras und schlafen. 
Den Felssporn steigt man rechts ab und kommt an eine ca. 1,5 m hohe Stufe, welche entweder abgeklettert (I) oder elegant hinunter gesprungen werden kann. 
Hier machen wir bestimmt eine Stunde lang Pause und wärmen uns in der Sonne auf. Der Wanderweg weiter unten ist mittlerweile sehr hoch frequentiert. La Jonction scheint ein beliebtes Ziel zu sein, kein Wunder.
Es folgt noch ein ca. 10 Meter langer, ausgesetzter, grasiger Grat mit einer weiteren Kraxelstufe am Ende. Danach geht es über mäßig steile Wiese und guten Wegspuren wieder hinunter zum Wanderweg. Von diesem aus ist der Aufstieg zum Bec du Corbeau mit weißem Pfeil markiert. Auch hier noch mit der Aufschrift Danger und Totenkopf Symbol gekennzeichnet.
Nach Pause im Chalet des Pyramides, geht es nun nur noch wieder die elendig langen Serpentinen hinunter nach Le Mont


Die ca. 1600 Höhenmeter ziehen sich doch ordentlich in die Länge. La Jonction belohnt dafür jedoch mit einem unvergleichlichen Ausblick und man fühlt sich den 4000ern um den MontBlanc nahe, obwohl sie doch noch weit entfernt sind.
Anschließend wollten wir mit der Bahn zum Lac Blanc über Chamonix, haben hier jedoch die letzte Bahn gerade so verpasst. Daher ging es weiter zum 
http://www.hikr.org/tour/post125355.htmlhttp://www.hikr.org/tour/post125355.html.


Tourengänger: boerscht


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