Hochtour Weißkugel 3739 m


Publiziert von Graubaer , 2. August 2011 um 09:17.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Stubaier Alpen
Tour Datum:24 Juli 2004
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS+
Zeitbedarf: 2 Tage

Er ist der dritthöchste Berg Österreichs und alpinistisch der wertvollste der Ötztaler Alpen. 

Einen Monat planten wir und mussten wegen schlechten Wetters die Tour bis 24.07.2004 vor uns herschieben - bis sie dann endlich doch noch klappte  -  unsere bis dahin tatsächlich alpinistisch wertvollste Tour.
UnserAusgangspunkt: Glieshöfe im Matscher Tal, 1807 m, (Südtiroler Seite); von dort Aufstieg zur Oberetteshütte, 2670m; Gehzeit inklusive Pause: 2 Std.
Gipfelanstieg:Von der Oberetteshütte, dabei teilweise über Ausläufer des Oberettesferners in sehr steilem Firn, zur Höllerscharte aufwärts. Von dort tief absteigen auf den Matscher Ferner und diesen in einem ziemlich weit rechts gehaltenen Linksbogen hinauf zum Hintereisjoch. Den steilen Firnaufschwung zum Gipfel aufwärts, die letzten Meter über leichte Kletterei (I bis II) über den Südgrat zum Gipfel.
Karte:Alpenvereinskarte 30/2; Ötztaler Alpen; Weißkugel  

Nach einer längeren Anreise mit dem Auto von Neumarkt bis zu den Glieshöfen stiegen wir am Nachmittag des 24.07.2004 direkt vom Matscher Tal zur Oberetteshütte auf. Eine eher angenehme 3,5 stündige Wandertour, die zunächst sanft aufwärts führt, zum Ende jedoch steil aber unkompliziert eine Steilflanke hinauf ging. 

Nach einem Bissen in der Oberetteshütte und entgegen des Rates des Wirtes brachen wir zunächst zum Oberettesferner auf und querten diesen links aufwärts im Firn Richtung Höllerscharte. An einer geeigneten Stelle wurde ein Biwak für die Nacht eingerichtet. 

Der Aufstieg zur Höllerscharte war dann am nächsten morgen schwerer als erwartet. Kalt von der Nacht im unnötigen Biwak, wir kamen später los als andere Gruppen aus der Hütte und erreichten nach anstrengendem stapfen durch tiefen Firn die Höllerscharte. Die Höllerscharte ist Fixseil versichert. Am Ende der Höllerscharte konnte man bereits das Tagesziel sehen. Nach zwei Stunden harter Arbeit ein herrlicher Blick auf die Weißkugel.

 Anstatt auf den Matscherferner abzusteigen, querten wir östlich in eine Steilflanke zum Hintereisjoch und waren zeitweise Steinschlag bedroht und ausgesetzt. Glücklicherweise wurde niemand verletzt. 

Auf dem Weg findet sich blankes Eis, gut dass wir mit Steigeisen und Seil gut ausgerüstet waren. Der weitere Weg war recht unkompliziert, wenn auch anstrengend, denn der Weg zieht sich.  

Wir waren dann gegen 12.30 am Ziel. Die letzten Meter zum Gipfel sind ausgesetzt. 

Der Abstieg erfolgte auf dem gleichen Weg über Höllerscharte und Obereretteshütte zum Auto zurück, so dass wir nach entsprechender Autofahrt gegen 22.00 Uhr in Neumarkt zurück waren.  

Eine schöne Gipfeltour, die weiterzuempfehlen ist! Wir hatten hier nicht nur unser bisher alpinistisch schönstes Erlebnis, sondern konnten auch Erfahrungen sammeln. Im Nachherein würden wir es heute jedoch anders machen, Biwak weglassen und die Höllerscharte meiden.  

Zur Erinnerung an die Tour für meine Bergfreunde am 01.08.2011 kurz zusammen gefasst. 

Tourengänger: Graubaer


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