Zuerst wollten wir die Bockmatli Nordwand klettern. Anschliessend fassten wir die Rialto und dann den Norbert Jäger Ged. Weg ins Auge. Als wir auf dem Grüscher Aelpli ankamen, kam mir der Pardutzerweg in den Sinn, mit dem mich gute und schlechte Erinnerungen verbanden und der mir im Gedächtnis hängenblieb. Für Günti spielte es keine Rolle welche Route wir kletterten und das Wetter schien auch zu halten. Am Morgen regnete es noch wie aus Kübel, doch von Süden kam es besser und besser und als wir am Einstieg ankamen, schien die Sonne.
Die Wandhöhe beträgt 350 m, die Kletterlänge 450 m bei 13 Seillängen. Der Pardutzerweg stellt einer der Klassiker des Rätikon dar. Die schwere Einzelstelle in der 8. Seillänge kann auch A0 geklettert werden. Nach Regenfällen, wie heute, sind einzelne Risse und Platten allerdings heikel.
Der Einstieg ist nicht einfach zu finden und bis zum ersten Stand sind keine Haken vorhanden die einem den Weg weisen (auch nicht zum zweiten Stand). Diese ersten zwei Seillängen sind im 3. und 4. Grad gut zum aufwärmen und müssen selbst abgesichert werden. Dann kommt eine etwas kräfteraubende 6- und 6+. Anschliessend eine 4 aufs Grasband der Höhle. Nun folgen die schweren Seillängen mit 7, 7 und 8-. Dann eine wunderschöne Länge mit 5+. Eine der schönsten Seillängen die ich je kletterte. Nun eine Art Kamin im 4 Grad den man selbst absichern muss oder nicht stürtzen darf und am Schluss erwartet einem noch eine anspruchsvolle 6+ beim Ausstieg, die Günti wie immer souverän führte.
Man kann über die Nordseite in die erste Schuttrinne absteigen und über eine 40 m Abseilstelle abseilen oder über benachbarte Routen auf der Südseite wie die Via Acacia abseilen. Wir wählten die zweite Variante, weil man dabei die wunderbare und äusserst anspruchsvolle Route von Martin Scheel begutachten kann.
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