südlichste Jura-Berge, Teil 1: vom Le Reculet, dem höchsten Jura-Gipfel, zum Col de la Faucille


Publiziert von Felix , 13. Juni 2011 um 21:57. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Frankreich » Pays de Gex
Tour Datum:11 Juni 2011
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: F 
Aufstieg: 1675 m
Abstieg: 1320 m
Strecke:Tiocan, Les Hauts de Thoiry - P. 1056 - P. 1267 - Le Reculet - Crêt de la Neige - Grand Crêt - Montoisy - Le Colomby de Gex - Montrond - Petit Montrond - Col de la Faucille
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Burgdorf - cff logo genève-aéroport; Taxi nach Tiocan
Kartennummer:1280, 1260

Dreitägig war sie geplant, die Pfingsttour von Jumbo, mit Dieter und Kurt - nach zwei Etappen (die zweite abgekürzt) waren wir am Ende ... der noch so überaus langen und intensiven Jura-Höhenwanderung ...
(Ironie des Schicksals: wegen eines Personenunfalls zwischen Fribourg und Lausanne verkehrte der IC nur bis Lausanne; so mussten wir zurück und über Yverdon fahren, wo verdankenswerterweise der IC dem Jurasüdfuss entlang einige Minuten wartete. Die so eingehandelte einstündige Verspätung nahmen wir zum Anlass, das Taxi nicht nur nach Thoiry, sondern über Les Hauts de Thoiry bis nach Tiocan zu nehmen - es sollte sich bezahlt machen ...


So machten wir uns erst kurz vor 10 Uhr in Tiocan, ob Les Hauts de Thoiry, auf den sofort steilen Aufstieg im Wald Richtung La Croisée. Bereits hier sichteten wir die ersten blühenden Türkenbunde. Ansonsten gings unaufhaltsam steil auf breitem Weg (manchmal eher Bachbett) hoch zur Abzweigung La Croisée; hier könnte man den Gipfel auch auf einem westlich gelegeneren Aufstieg erreichen. Wir wählten den östlicheren und gelangten allmählich in etwas offeneres Gelände, wo uns die blühenden Goldregen überraschten. Unmittelbar beim P. 1401 wählten wir den kürzesten, direkten Aufstieg auf schmaler, doch deutlicher Spur auf dem Gratrücken hoch zum Gipfel. Immer mehr, auch unbekanntere, Blumen, und Alpweiden prägten nun das Bild. Ausserdem war hier erstmals das felsige Rund des südlichen Teil des Reculet einsehbar. So war unser Hochwandern über zeitweise grossflächige Anemonen-Wiesen ein Genuss - umso mehr als auch ein kurzes Felsbändchen überwunden werden durfte. Problemlos erreichten wir so den heute wenig besuchten Gipfel mit dem gewöhnungsbedürftigen Gipfelkreuz des Le Reculet. Wir stehen auf dem höchsten Gipfel der Jura-Kette - welche Freude! Doch das Wetter spielt nicht im selben Stil mit: es ist grau, windig und kühl; so beschränkt sich die Gipfelrast - auch in Anbetracht der sehr langen Höhen- (oder: Berg- und Tal)-Wanderung, die noch vor uns liegt, auf ein Minimum.

Unser Weiterweg zum Crêt de la Neige ist erst noch abwechslungsreich: einige hübsche felsbestückte Passagen und kleine Tälchen entlang des Weges wirken beinahe romantisch, doch nach diesem ersten weiteren Gipfel wird es spätestens vor dem Grand Crêt eintöniger: Beinahe ausnahmslos wandern wir nun auf Weideflächen, zwar immer auf rechten Weglein von Hügel zu Hügel - das heisst: unzählige Male auf und ab ... 

Selbstverständlich steuern wir auch den Montoisey an (auf der LK ist kein Weg eingezeichnet), welchen wir auf der N-Seite entlang des Skiliftes verlassen und zum Speichersse hinablaufen. Hier setzt sich das heute sehr lange währende Auf und Ab fort: etwa fünf km dauert, mal auf Fahrsträsschen, dann wieder über Wiesen, das Hügel-Wandern: immer wieder taucht ein nächster auf, bevor wir dann schliesslich zum Colomby de Gex gelangen. Beinahe sind wir wieder auf der Höhe des Reculet ... nun geht es jedoch hinunter zur anregenden Felskante, welche auf mehrere km östlich steil abbricht, und ihr entlang - selbstverständlich im steten Auf und Ab, Richtung Montrond. Bereits ist die grosse Sendeanlage des Petit Montrond in Sicht - doch sie will und will nicht näherkommen ...

Bereits auf dem Montrond machen sich Ermüdungserscheinungen bemerkbar (schliesslich haben wir unsere Rücksäcke auch für eine dreitägige Tour eingerichtet), ist doch das lange Laufen über ein Dutzend Hügel mit ansehnlichen Höhenmetern nicht ganz ohne ...

Die Schritte werden langsamer, beschwerlicher - auch zum Petit Montrond gehts in derselben Manier weiter; das Wandervergnügen nimmt ab, auch wenn das Wetter bessert und die Sicht auf den Genfersee überraschend schön ist ... Und endlich auf dem "Gipfel" angekommen, welcher dominiert wird von der ins Alter gekommenen Sendeanlage und eher unansehnlichen Wintersport- und Restaurationsgebäuden, schalten wir einen letzten kurzen Halt ein, um das Finale (nur noch hinunter!) anzugehen: Mangels eingezeichnetem oder signalisiertem Weg nehmen wir die blaue Piste (östlich des Skiliftes) hinunter nach La Vielle Faucille und zu unserem Hotel an der Strasse zum Col de la Faucille, wo wir Herren uns ein erstes Bier auf der Terrasse gönnen - Ursula sich ohne Nachtessen ins Bett verabschiedet; das will was heissen ...

Fazit: um die Erfahrung des "endlosen Weitwanderns" reicher - abends im Hotel beim Nachtessen verkürzen wir vier Männer deshalb die morgige zweite Etappe massiv ...

Tourengänger: Ursula, Felix
Communities: Höhenwanderungen


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Kommentare (2)


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ABoehlen hat gesagt: höchster Juragipfel
Gesendet am 14. Juni 2011 um 06:53
Hoi Felix

> erreichten wir so den heute wenig besuchten Gipfel mit dem gewöhnungsbedürftigen Gipfelkreuz des Le Reculet. Wir stehen auf dem höchsten Gipfel der Jura-Kette - welche Freude!

Gemäss der aktuellsten Ausgabe der IGN-Karte 1:25'000 gilt nun (wieder) der Crêt de la Neige mit 1720 m als höchster Juragipfel. Le Reculet ist "nur" noch mit 1718 m kotiert, siehe http://www.geoportail.fr/visu2D.do?ter=metropole
Gratuliere zu dieser eindrücklichen Tour!

Gruess
Adrian

Felix hat gesagt: RE: höchster Juragipfel
Gesendet am 14. Juni 2011 um 07:01
Ciao Adrian

Vielen Dank für den Hinweis - und den Link!
So haben wir auf jeden Fall die zwei höchsten überschritten ...

Lieber Gruss

Felix


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