Vlaskograd (1377m), Mala Paklenica, Velebit


Publiziert von Tef , 2. Mai 2011 um 20:34.

Region: Welt » Kroatien
Tour Datum:20 April 2011
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: HR 
Aufstieg: 1600 m
Abstieg: 1600 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:von Starigrad Richtung Zadar bis Modric; plant man eine Rundtour, sollte man tramoen, sich hinfahren lassen oder mit dem regelmäßig verkehrenden Bus fahren
Kartennummer:Paklenica planinarska karta 1:25000 Astroida Verlag

Eine weitere 5-* Tour im Velebit stand heute im Programm, die an Abwechslung und Naturschönheit kaum zu überbieten ist.
Völlig einsam der zum Teil wild verwachsene Aufstieg von Modric, weite, aussichtseiche Ebenen, ein kurzer, aber sehr schöner Grataufstieg (bis III, kann umgangen werden) zum Gipfel und zuletzt die unglaublich beeindruckende Schlucht Mala Paklenica. Aber wie immer, wenns a bissal ins Velebit gehen soll, nicht kurz und mit einigen Höhenmetern verbunden.
Näheres zum Velebitgebirge siehe hier.
Unser netter Wirt brachte uns, nachdem wir unser Auto beim P vor der Mala Paklenica abgestellt hatten, zum Ausgangspunkt ins kleine Fischerdorf Modric.
Wenn man von Starigrad kommt, geht es gleich die erste Straße links hoch. Oben biegt man vor einer kleinen Steinmauer nach rechts auf einen schmalen Pfad ab. Es geht durch eine schütter bewachsene Landschaft mit schönen Ausblicken aufs Meer bergan, der Pfad ist bald recht deutlich sichtbar und hat auch Markierungen.
So geht es in nördlicher Richtung bergan, die Vegetation wird üppiger und wir erreichen das verlassene Dorf Stanici. Wir steuern auf die Häuser zu und wenden uns davor nach links. Vor einer Steinmauer verzweigt sich der Weg. Nun nicht den deutlichen linken nehmen sondern rechts an der Mauer vorbei. Bald tauchen wieder Markierungen auf.
Nun wird's richtig üppig, wir geraten förmlich in eine "grüne Hölle" (Hölle nur wegen der Hitze). Wunderschön geht es in einem zugewachsenem Graben hinauf, der Boden ist manchmal bedeckt von lila Blumen. Traumhaft, trotz der vielen Kratzer an unseren Beinen. Nach oben hin wird der Pfad wieder deutlicher und in weiten Serpentinen folgen wir dem nun gut sichtbaren Steinweg, bis wir bei P.662m eine karge Ebene erreichen, wo sich der Weg etwas verliert. Auch Markierungen sind keine mehr zu sehen. So folgen wir einer schwachen Pfadspur und erreichen schließlich die Doline Malo Libinje (701m).
Wir gehen nach links und erreichen so einen Feldweg, der nun in einem Rechtsbogen um die Doline herum führt. Nach einem Grab mit Kreuz führt schräg nach links der Wanderweg wieder weg (zunächst schwer erkennbar, aber bald findet man schwache Markierungsspuren), bis man auf einen deutlichen Wanderpfad trifft.
Und diesem folgen wir nun nach Nordwesten in die weite Ebene des Polje hinein. Ein paar Pferde grasen, rechts ist ein kleiner Tümpel zu sehen. Bald geht es wieder bergan und man kommt an einer sehr guten Quelle vorbei. Weiter steigen wir höher und queren ein Gebiet mit auffallend rotem Gestein (vermutlich Porphyr). So geht es mit wechselnder Steilheit zum Sattel zwischen Vlaskograd und Sveto Brdo.
Zum erstgenannten wollen wir nun aufsteigen. Dazu muß man einige Meter abwärts und zwischen Latschen hindurch zum Gipfelaufbau, der gleich steil wird. Der Pfad führt über Geröll an den Nordostgrat heran, umgeht ihn dann aber links über Schuttreißen. Schöner ist es, direkt am Grat zu bleiben und über ihn hinauf zu klettern. Nur anfangs ist es etwas bröselig, dann ist der Fels wunderbar fest und es macht großen Spaß. Doch bereits nach 100 Hm steht man am Gipfel.
Schön ist der Ausblick hinab zur Mala Paklenica, dem Meer und dem Velebitgebirge.
Nach unserer Brotzeit steigen wir wieder zum Sattel ab und biegen hier nach links ab. Die Hütte Vlaski Grad lassen wir links liegen. Nun geht es durch dichten Laubwald erstmal abwärts, ehe es wieder aufwärts geht. Einmal lohnt ein kurzer Abstecher zu einem Aussichtspunkt, sonst gibt es hier nicht viel Spektakuläres. Nach etwa 40 Minuten erreichen wir die Ivine Vodice Hütte (1230m).
Ab hier geht es nun richtig in südwestlicher Richtung abwärts, zuerst ausschließlich durch Wald, später auch mit Lichtungen und Ausblicken. So erreichen wir schnell den kleinen Sattel Martinovo (914m), wo es rechts zur Paklenica Dom weggeht.
Wir gehen jedoch weiter geradeaus, wechseln nach einem kleinen Gegenanstieg auf die linke Flanke und blicken nun zwischen den Bäumen in die obere Mala Paklenica. Wir verlieren weiter an Höhe und gehen links an den mit Narzissen übersäten Wiesen der Velika Mocila vorbei. Wieder kommt eine Kreuzung und wieder schreiten wir geradeaus weiter.
Der Ausblick und die Landschaft werden nun immer besser, vor allem der Tiefblick in die Mala Paklenica und der Rückblick ins Velebit begeistern. So erreichen wir den Sattel Njieve Lekine (680m) mit Kreuzung. Und hier führt der Pfad nun hinunter in die Mala Paklenica.
Gleich zu Anfang hat es noch etwas Wasser im Fluß, doch das versickerte bald und auf dem Weg nach unten waren wir nur noch in einem Trockenbett. Das ist für April ungewöhnlich, auch hier ist das Jahr 2011 bisher viel zu trocken, der Winter war ungewöhnlich schneearm.
Meist kann man nun direkt im Bachbett gehen, welches zunächst noch behäbig flach ist, doch je weiter wir abwärts gehen, desto spektakulärer wird es. Man könnte hier den ganzen Tag rumkraxeln, wenn nicht schon einiges an Strecke in unseren Beinen stecken würde (auch das Bierchen an der Strandbar hörte man(n) schon rufen).
Ein Hochgenuss war es trotzdem und ab und an durchaus gehobenes T3. Zuletzt umgeht man einen Steilabschnitt der Schlucht auf der (im Abstiegssinne) rechten Seite und steigt in steilen Serpentinen wieder in den Talgrund. Dann geht es noch um ein paar Kurven und eine lange, wunderschöne Tour geht zu Ende

Tourengänger: Tef


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