Cassis, Calanques und Avignon


Publiziert von Pfaelzer , 3. Mai 2011 um 22:11.

Region: Welt » Frankreich » Provence
Tour Datum:23 April 2011
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: F 
Zeitbedarf: 3:00
Aufstieg: 80 m
Abstieg: 80 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit dem Auto nach Cassis, es hat dort diverse kostenpflichtige Parkplätze. Allerdings sind die in der Saison sicherlich hoffnungslos überfüllt.

Eigentlich wollten wir an diesem Tag auf den Mont St. Victoire hochlaufen, Ich war früher oft in dieser Gegend, allerdings immer mit dem Rennvelo. Berggipfel sah ich mir immer nur von der Strasse aus an, Berge waren für mich immer nur die, auf die man mit dem Rennvelo hochfahren konnte, also eigentlich Pässe.
So habe ich auch die meisten Strassen um den St. Victoire abgefahren, jedoch war ich noch nie oben.
Und vorweg, auch dieses Mal hat es nicht geklappt, aber diesmal lag es am Wetter. Es war regnerisch und der Berg in Wolken gehüllt, auf sowas hatten wir in diesen kurzen Osterferien keine Lust, aber es gibt ja immer genügend Alternativen. Und wir sollten sogar noch Wetterglück haben.

Da Silvia vorher noch nie in Aix-en-Provence war und ich immer davon geschwärmt habe fuhren wir nach dem Z'morge dort hin. Anderthalb Stunden durch die operettenhafte Altstadt, es war sehr bewölkt und es herrschte teils Nieselregen. Der Flair den ich von früher her kannte oder der sich vielleicht in Erinnerungen verklärt hatte wollte einfach nicht eintreten.

Wir entschieden uns weiter zu fahren. Und zwar nach Cassis ans Meer. Wenn man schon mal hier unten ist, dann kann man ja auch mal wieder das Meer sehen, oder?
Auch so eine Erinnerung von früher.

Ich bin schon mehrmals mit dem Velo von Aix nach Cassis gefahren, einfach genial wie plötzlich das Meer 200m tiefer auftaucht wenn man von Carnoux aus über den kleinen Pass in Richtung Cassis fährt...
Und heute hatten wir auch das Glück dass das Wetter besser wurde, je näher wir Cassis kamen und ausserdem war trotz Ostern gar nicht mal soviel los.

Ein wenig am Meer und durch den Ort geschlendert, es war schon 16:00, hatte Silvia noch die gute Idee, einfach mal zügig Richtung Calanques zu laufen, es würde ja reichen um 19:00 zurück zu fahren.
Und das hat sich mehr als gelohnt.

Die erste Calanque bei Aix ist der Port Miou, zwar als Jachthafen genutzt aber trotzdem toll von oben anzusehen. Und von Cassis aus ist man in 20min zu Fuss über einen Hügel dort.
Man sieht dann von oben auch gleich wie sich der Weg um die Calanque herum weiterzieht und wir gaben ordentlich Fersengeld, wollten wir die in der Ferne liegende Anhöhe doch mindestens noch erreichen um eventuell auf eine weitere Calanque hinunter zu sehen.

Dieser Weg ist übrigens Teil der Fernwanderwege GR 51 und 98.

Links vom Weg der langgezogene Port Miou und rechts eine etwa 60m hohe ebenso langezogene Felswand steigt dieser weg bald steil diese 60 oder 70m hoch und man hat tolle Tiefblicke auf Cassis und das Cap Canaille, auf den eben entlang gewanderten Port Miou und auf die nächste Calanque de Port Pin.

Jetzt liefen wir natürlich noch oben entlang dieser Felswand und auch noch an deren Rand, wobei man um wirklich an den Rand zu kommen einen Stacheldrahtzaun überwinden musste.
Wir überlegten ob man da irgendwie weiter entlang gehen könnte und dann auf der anderen Seite wieder hinunter um in einem Bogen dann wieder auf den Weg nach Cassis zu kommen.
Aber da die Zeit doch schon fortgeschritten war und wir keine Karte hatten und eben nicht ganz sicher waren kehrten wir auf gleichem Weg wieder zurück.
Im Hotel auf Géoportail haben wir dann gesehen dass es wirklich einen solchen Pfad gibt aber hinterher ist man immer schlauer.

Auf der Rückfahrt kam uns dann der Gedanke, doch in Avignon zu Abend zu essen. Von dort sind es ja dann nur noch etwa 30 Km bis nach Carpentras zu unserem Hotel.
Nach diesem leckeren Essen am Place de l'Horloge genossen wir noch die Atmosphäre des beleuchteten Papstpalastes und der berühmten Pont St. Bénézet.

Wunderschön!

Aber ein kleines Horrorerlebnis folgte auch noch.

Im Auto aus dem Parkhaus heraus hatten wir das Gefühl dass es vor uns auf der Strasse doch ziemlich dunkel war. Mit Schrecken stellten wir fest dass das Abblendlicht nicht mehr funktionierte, und zwar auf beiden Seiten. Wir vermuteten ein Problem in der Elektrik, da doch ziemlich unwahrscheinlich beide Birnen rechts und links zusammen kaputt sein konnten.

Aber eine solche Erkenntnis hilft in diesem Moment auch nicht weiter, man muss ja über eine dunkle Landstrasse noch 30Km fahren...

Und das dann halt mit Fernlicht, das funktionierte wenigstens.
Aber man kann sich die aufgebrachten Reaktionen der entgegenkommenden Fahrer vorstellen.
Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit bis wir im Hotel eintrafen.
Und das Ganze hatte auch die Konsequenz, dass wir am Ostermontag im Tageslicht zurück fuhren, eigentlich wollten wir ja noch einen halben Tag etwas unternehmen, aber eben...

Übrigens stellte sich dann in der Garage heraus, dass tatsächliche beide Birnen kaputt waren.

Aber so oder so, das waren tolle Osterferien in Südfrankreich und sogar die Fahrt auf den Mont Ventoux hat geklappt.

Tourengänger: Pfaelzer, Steinlaus


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Kommentare (2)


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MaeNi hat gesagt:
Gesendet am 4. Mai 2011 um 08:36
Hallo zusammen
Ist eine wunderbare Gegend..wir durften ab Ostersonntag eine herrliche Woche rund um La Ciotat und Cassis verbringen...hat auf jeden Fall Wiederholungsfaktor 10+! Berichte folgen bald.
Herzliche Grüsse
Marcel&Nicole

Pfaelzer hat gesagt: RE:
Gesendet am 4. Mai 2011 um 18:51
Ihr habt völlig Recht, ist wirklich eine wunderbare Gegend. Und eigentlich gar nicht mal soweit weg.
Ihr wart dann ja sicher zum Klettern da unten, oder?
Mal gespannt auf die Berichte...

Liebe Grüsse,
Wolfgang und Silvia


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