Bitscheri-Suon
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In der Nähe von Naters finden sich drei Suonen mit dem Namen „Bitscheri“.
Die Obere und Untere Bitscheri beim Weiler Bitschji (Naters) wurden von
muscat und
bidi35 porträtiert (merci!).
Ich möchte hier meine Wanderung an der Bitscheri von Bitsch beschreiben.
Meinen Ausgangspunkt wählte ich bei der Seilbahnstation Ried-Mörel Dorf. Zuerst musste ich ins Dorf absteigen, bei der Kirche wählte ich den gelb markierten Wanderweg, welcher talseitig um die Kirche herumführt. Mit diesem Weg gelangte ich nach rund 300m auf ein Strässchen, dem ich bis zum Ende folgte. Hier beginnt ein Wanderweg, welchen ich aber schon nach einigen Schritten nach rechts abbiegend verliess. Das Verlassen dieses Weges fällt schwer, weil damit auch eine Suon verlassen wird. Getröstet wurde ich aber wenige Schritte später, als ich die Bitscheri erreichte.
Dieses unterste Stück wird von keinem Wanderweg begleitet, der Hüterweg ist nicht besonders bequem zu begehen, ausserdem musste ich zwei Zäune übersteigen. Trotzdem lohnt sich dieser Abschnitt sehr. Er ist gekennzeichnet von einer grossen Vielfalt. Es finden sich felsige Passagen, Wiesen und Waldränder. Fast ebenso interessant wie die Topologie ist die verwendete Bautechnik bei der Suon. Mal fliesst sie in Naturgräben, dann wieder in Betonkanälen oder Halbrohren. Komplett unter dem Boden verschwindet sie nur, wo dies absolut nötig war.
Nach rund einem Kilometer an der Suone stiess ich auf eine Strasse – am Ende meines Weges stand ein Schild welches das Betreten des Suonenweges verbietet. Na ja, das kam ein bisschen zu spät…
Ab dieser Strasse ist der Weg aber „legal“. So konnte ich guten Gewissens der Bitscheri in immer felsigeres Gelände folgen. Schon bald stiess ich auf einen Tunnel, welcher für mich ein Novum darstellte, da die Suone mitten im Tunnel mit einem Seitenstollen ins Freie abgeleitet werden kann. Später stellte ich fest, dass dies für die Bitscheri keine ungewöhnliche Installation ist.
Nach dem Tunnel führte mich die Bitscheri am Fuss einiger Felswände entlang. Bei „Flesche“ befindet sich ein kleines Plateau mit einigen alten Gebäuden und einem Wasserteiler.
Hier beginnt der anstrengende Teil (auf jeden Fall für „Riesen“ wie mich). Denn die restlichen 900 Meter der Suon führen grösstenteils durch Tunnels, welche nur abschnittweise die für angenehmes Gehen benötigte Höhe haben.
Schon im ersten der folgenden Tunnels stiess ich wieder auf eine Ableitung durch einen Querstollen.
Diese ersten Tunnels sind relativ schnell durchwandert. Immer wieder öffnet sich dann der Blick in die eindrücklichen Schlünde der Massaschlucht. Ab und zu kann man einen Blick auf die Linienführung vor 1932 – vor dem Bau der Tunnels – werfen; immer wieder musste ich über die Kühnheit staunen, die nötig war, eine Suone durch dieses Gelände zu bauen.
Der letzte Tunnel ist der längste und kurvigste. An seinem Beginn weist nochmals eine Tafel darauf hin, dass die Massa durch eine Staumauer beeinflusst wird. Obwohl dieser Abschnitt der Suone nicht mehr offiziell in Betrieb ist, kann es passieren, dass bei einem (durchs Kraftwerk verursachten) Hochwasser auch die Stollen von einer Flutwelle überschwemmt werden. Es gibt jedoch mehrere Einrichtungen, die dies vermeiden sollen. Zwei Mal stösst man mitten im Tunnel auf einen Entsander, welcher durch eine Felsöffnung mit der Schlucht verbunden ist. Hier werden unerwünschte Fluten in die Massa zurückgeleitet. An der Fassung selbst darf das Wasser nur durch eine Schleusenöffnung in den Stollen eintreten – um in die Schlucht zu schauen, musste ich zuerst einige Leiterstufen empor klettern um die Hochwasserschutz-Mauer zu überblicken.
Für den Rückweg wählte ich bei „Flesche“ den anderen Arm der Bitscheri. Diese Entscheidung stellte sich schnell als falsch heraus, da ich so zwei Hütehunden in den Weg kam… Zum Glück gilt meist: Ein Hund der bellt, beisst nicht!
Der restliche Abstieg zur Station Bitsch ist dank Wegweisern einfach zu finden.
Hinweise für Interessierte:
- Taschenlampe und Schwindelfreiheit sind ein Muss
- erstes Wegstück an der Bitscheri (Eggelti bis Pt. 1058) unter Androhung einer hohen Busse verboten
- Vorsicht in der Schlucht, wegen möglichem Hochwasser und Steinschlag
- für den Rückweg bei Flesche den offiziellen Weg wählen
- weitere Informationen zur Bitscheri: http://www.suone.ch/inventar
Die Obere und Untere Bitscheri beim Weiler Bitschji (Naters) wurden von


Ich möchte hier meine Wanderung an der Bitscheri von Bitsch beschreiben.
Meinen Ausgangspunkt wählte ich bei der Seilbahnstation Ried-Mörel Dorf. Zuerst musste ich ins Dorf absteigen, bei der Kirche wählte ich den gelb markierten Wanderweg, welcher talseitig um die Kirche herumführt. Mit diesem Weg gelangte ich nach rund 300m auf ein Strässchen, dem ich bis zum Ende folgte. Hier beginnt ein Wanderweg, welchen ich aber schon nach einigen Schritten nach rechts abbiegend verliess. Das Verlassen dieses Weges fällt schwer, weil damit auch eine Suon verlassen wird. Getröstet wurde ich aber wenige Schritte später, als ich die Bitscheri erreichte.
Dieses unterste Stück wird von keinem Wanderweg begleitet, der Hüterweg ist nicht besonders bequem zu begehen, ausserdem musste ich zwei Zäune übersteigen. Trotzdem lohnt sich dieser Abschnitt sehr. Er ist gekennzeichnet von einer grossen Vielfalt. Es finden sich felsige Passagen, Wiesen und Waldränder. Fast ebenso interessant wie die Topologie ist die verwendete Bautechnik bei der Suon. Mal fliesst sie in Naturgräben, dann wieder in Betonkanälen oder Halbrohren. Komplett unter dem Boden verschwindet sie nur, wo dies absolut nötig war.
Nach rund einem Kilometer an der Suone stiess ich auf eine Strasse – am Ende meines Weges stand ein Schild welches das Betreten des Suonenweges verbietet. Na ja, das kam ein bisschen zu spät…
Ab dieser Strasse ist der Weg aber „legal“. So konnte ich guten Gewissens der Bitscheri in immer felsigeres Gelände folgen. Schon bald stiess ich auf einen Tunnel, welcher für mich ein Novum darstellte, da die Suone mitten im Tunnel mit einem Seitenstollen ins Freie abgeleitet werden kann. Später stellte ich fest, dass dies für die Bitscheri keine ungewöhnliche Installation ist.
Nach dem Tunnel führte mich die Bitscheri am Fuss einiger Felswände entlang. Bei „Flesche“ befindet sich ein kleines Plateau mit einigen alten Gebäuden und einem Wasserteiler.
Hier beginnt der anstrengende Teil (auf jeden Fall für „Riesen“ wie mich). Denn die restlichen 900 Meter der Suon führen grösstenteils durch Tunnels, welche nur abschnittweise die für angenehmes Gehen benötigte Höhe haben.
Schon im ersten der folgenden Tunnels stiess ich wieder auf eine Ableitung durch einen Querstollen.
Diese ersten Tunnels sind relativ schnell durchwandert. Immer wieder öffnet sich dann der Blick in die eindrücklichen Schlünde der Massaschlucht. Ab und zu kann man einen Blick auf die Linienführung vor 1932 – vor dem Bau der Tunnels – werfen; immer wieder musste ich über die Kühnheit staunen, die nötig war, eine Suone durch dieses Gelände zu bauen.
Der letzte Tunnel ist der längste und kurvigste. An seinem Beginn weist nochmals eine Tafel darauf hin, dass die Massa durch eine Staumauer beeinflusst wird. Obwohl dieser Abschnitt der Suone nicht mehr offiziell in Betrieb ist, kann es passieren, dass bei einem (durchs Kraftwerk verursachten) Hochwasser auch die Stollen von einer Flutwelle überschwemmt werden. Es gibt jedoch mehrere Einrichtungen, die dies vermeiden sollen. Zwei Mal stösst man mitten im Tunnel auf einen Entsander, welcher durch eine Felsöffnung mit der Schlucht verbunden ist. Hier werden unerwünschte Fluten in die Massa zurückgeleitet. An der Fassung selbst darf das Wasser nur durch eine Schleusenöffnung in den Stollen eintreten – um in die Schlucht zu schauen, musste ich zuerst einige Leiterstufen empor klettern um die Hochwasserschutz-Mauer zu überblicken.
Für den Rückweg wählte ich bei „Flesche“ den anderen Arm der Bitscheri. Diese Entscheidung stellte sich schnell als falsch heraus, da ich so zwei Hütehunden in den Weg kam… Zum Glück gilt meist: Ein Hund der bellt, beisst nicht!
Der restliche Abstieg zur Station Bitsch ist dank Wegweisern einfach zu finden.
Hinweise für Interessierte:
- Taschenlampe und Schwindelfreiheit sind ein Muss
- erstes Wegstück an der Bitscheri (Eggelti bis Pt. 1058) unter Androhung einer hohen Busse verboten
- Vorsicht in der Schlucht, wegen möglichem Hochwasser und Steinschlag
- für den Rückweg bei Flesche den offiziellen Weg wählen
- weitere Informationen zur Bitscheri: http://www.suone.ch/inventar
Tourengänger:
gerberj

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