Von Oostende nach Westende und zurück-langer Marsch an der grauen Nordsee(27km)

Der lange mitteleuropäische Winter zwingt einen Sommerbergsteiger immer wieder zu Alternativen in schneefreier Umgebung.Wenn man nicht gleich den Flieger bemühen will,kauft man sich ein günstiges Ticket der Bahn und fährt z.B. an die Nordsee.Dort sind zwar keine karibischen Verhältnisse zu erwarten,aber die Temperaturen sind noch erträglich und wenn der Wind nicht allzu stark bläst kann man am Meer lange Wanderungen unternehmen.Meeresluft soll ja nicht ungesund sein.
Start in Brüssel mit dem IC  nach Oostende.Durch die Innenstadt ans Meer und auf die extrem lange Promenade,die ich 13km weit verfolgt habe(sie ist noch viel länger).Eigentlich ist dieser Marsch eine Art Stadtbummel in einer überdimensionalen Fussgängerzone,zur Linken riesige hässliche Hochhäuser mit allerlei Geschäften im Erdgeschoss,rechts die Nordsee,die am heutigen Tag so grau war wie der Himmel darüber.Ein Paradies für Fussgänger und Radfahrer,auf der ganzen Strecke wird man nicht vom Autoverkehr belästigt!!An vielen Stellen kann man Fahrräder aller Typen mieten,sodass auch gehschwache Touristen die langen Strecken bewältigen können.Zwischen Oostende und Middelkerke geht es entlang der berühmten Kusttram mehrere Kilometer absolut gerade aus,schaut man auf die  Schienen so hat man den "Blick ins Unendliche".Kunstinteressierte finden entlang der Strecke eine Reihe von Plastiken,einige davon sind durchaus sehenswert.Es ist erstaunlich,wie viele riesige Plattenbauten hier direkt am Meer errichtet wurden.Viele dieser ästhetisch wertlosen Objekte stehen leer,"Te Huur" liest man immer wieder(zu vermieten).In Westende wollte ich als Schienenfan eigentlich mit der Kusttram zurückfahren.Die Lust auf weitere Kilometer,die relativ angenehmen Temperaturen und andererseits die stark überfüllten Wagen dieser Tram veranlassten mich aber,auch den Rückweg zu Fuss zu gehen.
Fazit: Schöne Wanderung in seltsamer Umgebung,unendliche Weite der Landschaft(meerseitig) und hässliche Bebauung auf der anderen Seite.Selbstverständlich kein vollwertiger Ersatz für einen Sommertag in den Alpen.