Schattenbachschlucht Update


Publiziert von Gecko , 21. Februar 2011 um 23:08.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:29 Januar 2011
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: IV (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SG 
Zeitbedarf: 1 Tage

Dies ist kein eigentlicher Tourenbericht, da die Tour bereits hier ausführlich beschrieben wurde. Nach einer erneuten Begehung am 29.1.2011 sollen hier lediglich einige Ergänzungen und ein paar neue Bilder dazu kommen.

Achtung: wie wir merken mussten reicht es nicht, einfach einen lawinensicheren, kalten Tag zu erwischen. Der Ausstieg aus der Schlucht ist ausserordentlich schuttig und schon am frühen Vormittag der Sonne ausgesetzt. Um vor Steinschlag sicher zu sein sind deshalb frostige Temperaturen UND eine geschlossene Wolkendecke (oder Nebel, so wie am 25.2.2006) nötig.

Bei der neusten Begehung sind noch einige Haken dazu gekommen. Als sie stecken gelassen wurden, waren sie alle sehr gut. Wiederholer seien aber dazu angehalten, trotzdem die Haken mit einem Hammer auf Festigkeit zu prüfen. Nun folgt hier eine ergänzte Beschreibung der Kletterstellen.

Etwa in der Hälfte der Schlucht erblickt man eine glockenförmige Verengung ("Glocke"). Etwa fünfzig Meter unterhalb dieser führt ein unangenehm kiesiges Band einige Meter nach links (mit Trittschnee gehts leichter). Schon bald hält man wieder aufwärts und erreicht - je nach Verhältnissen normalerweise bereits mit Seilsicherung (1.SL, im letzten Bericht als "Zustiegslänge" angegeben) - etwas rechts haltend und zuletzt durch eine kurze kaminartige Verengung, einen bequemen Stand mit zwei guten Normalhaken. Ab hier gerade hoch einem Riss entlang, gute Absicherungsmöglichkeiten. Nach einigen Metern erreicht man flacheres Gelände und kann mit einem Camalot (Grösse 3 oder 4) bei einem markanten Riss Stand machen. Wer nur einen grossen Friend dabei hat und diesen bereits weiter unten verwendet hat, kann nach links in die Turmscharte steigen und dort an einem guten Normalhaken (Nh) Stand machen.

Anstelle der ersten beiden Seillängen kann vermutlich auch direkt einem Riss entlang hochgeklettert werden. Dann erreicht man die Turmscharte von der anderen Seite. Diese Variante dürfte aber deutlich schwieriger sein als die hier beschriebene Route und wurde vermutlich noch nie begangen.

Die dritte Seillänge führt von der Turmscharte zuerst gerade hoch (1 Nh), dann steigt man diagonal nach rechts aufwärts über eine Rampe bis zum Ende der Steilstufe, auch hier gute Absicherungsmöglichkeiten. Das blockige Gelände lässt vermutlich noch diverse andere Varianten zu, die beschriebene Linie hat sich für mich aber bewährt. Am Ende der Steilstufe noch ein paar Schritte hoch, dann steckt in einem horizontalen Riss ein guter Standhaken.

Man befindet sich nun auf dem grossen Band, welches in leichter Steigung ein Zurückqueren an den Schluchtgrund ermöglicht.

Nun dem Schluchtgrund entlang aufwärts, schon bald wird die Schlucht schmal und man erreicht den "Gazastreifen". Der Schnee ist dort oft von Steinschlag und Dreck braun gefärbt. Es finden sich aber immer wieder steinschlagsichere Standplätze (wenn man denn in diesem hier recht einfachen Gelände überhaupt sichert). Achtung, der "Gazastreifen" lässt sich an einigen Stellen nicht umgehen, und bei Steinschlag ist man dort ziemlich ausgeliefert. Dann hilft nur noch Geschwindigkeit. Wir waren froh, dass sich das Wetter zu diesem Zeitpunkt verschlechterte und die Sonne hinter den Wolken verschwand...

Nach dem "Gazastreifen" hält man etwas nach rechts (Standmöglichkeit mit Keil und Friend), bevor man in die erdige Ausstiegsrinne gelangt. Diese macht wohl nur bei gefrorenen Verhältnissen Spass. Bei uns war bereits alles von der Sonne aufgeweicht, und so stiegen wir schnellstmöglich über eine Grasrampe rechts aufwärts aus.

Die gesamte Route ist logisch und für geübte Berggänger gut zu finden.

Tourengänger: Gecko


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