Kleine Bergtour in Neuseeland auf den Mt. Ngauruhoe 2291 hm


Publiziert von ricom , 30. Januar 2011 um 08:22.

Region: Welt » New Zealand » Tongariro Nationalpark
Tour Datum:21 Januar 2011
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: NZ 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1220 m
Abstieg: 1220 m

Hier der erste kleine Auszug aus meinem Reisetagebuch meiner kleinen aber feinen Weltreise. Diese Reise führte mich und meine Freundin Anja in 5 Etappen zumindest um die halbe Welt. Der erste Stop war in Neuseeland (6 Wochen), welches wir mit einem Miet-Womo komplett umrundeten, das zweite Ziel war Vietnam, wo wir in 4 Wochen per Bus und Bahn und KlapperRikschas von Nord nach Süd unterwegs waren, als nächstes stand Sri Lanka auf der Liste, wo wir uns für 3 Wochen unter die Einheimischen gemischt haben. Ein kleiner 3-Tages-Abstecher ging auf die Malediven zum Abasseln und Fische beobachten. Als letztes riefen noch die hohen Berge in Nepal, wo wir unsere morschen Knochen für 4 Wochen in die dünne Luft hängen wollten und eine Variante der Annapurna-Runde unter die Füße nahmen......Und nun erstmal ein kleiner Mitschnitt aus Neuseeland....................frohes Lesen wünscht Ricom und Anjom!!!


Bei unserem Aufenthalt in Neuseeland (6 Wochen Januar/Februar 2011) musste auch ein Berg erklommen werden. Es ist dann der Mt.Ngauruhoe mit 2291 m Höhe geworden.
Der Berg ist ein ein aktiver Vulkan auf der Nordinsel im Gebiet der Zentralen Hochebene bei 
dem größerem Ort Taupo. Der letzte Ausbruch datiert von 1975.
Der Berg selbst ist ein kegelförmiger Vulkan mit perfekt symetrischen Hängen. Bei Herr der Ringe stellte der Berg den Mt. Doom dar.  Die beste Möglichkeit den Berg zu besteigen bietet sich vom  Track Tongariro Alpine Crossing  mit Startpunkt Parkplatz Mangatepopo. Soviel vorab,  nun weiter mit dem eigentlichen Bericht.
 
6:45 Klingelt das Handy, was isen jetzt los, ach ja wir wollen heute mal wandern.... hmmmm. Also raus und gegen 8:00 Uhr fahrn wir zum Einstiegspunkt (1071 hm) am Ende der Mangatepopo Route. Die letzten 6 km sind unbefestigte Piste. Am Parkplatz sind schon ne Menge Autos da, es scheint was los zu sein. Der Track  Tongariro Alpine Crossing ist eine der schönsten Tageswanderstrecke mit Ausblick auf  3 Kraterseen und eine Weg quer durch Lavafelder und an Punkten wo  heißer Dampf aus der Erde austritt. Das Gebiet ist aktives Vulkanland. Wir laufen ab 8:30 die ersten 2 h stumm nebeneinander bzw. voreinander her, der Wind pfeift permanet mit ca. 50 Sachen und das natürlich von vorne. Reden geht nicht. Die Wolken am Himmel verheißen auch keine gute Sicht. Beim Punkt Mangatepopo Saddle (1670 hm) gehts rechter Hand auf den Vulkan Mt. Ngauruhoe (2287 hm). Der Gipfel versteckt sich zwar in den Wolken, aber da wir einmal hier sind, muss ich da rauf. Ein Berg in Neuseeland muss sein, wenn`s schon am Vortag mit dem Mt. Egmont nicht geklappt hat. Da Anja nur eine dünne Sommerhose an hat und keine Mütze dabei hat und aufgrund des Windes schon am frieren ist,  geh ich alleine los. Anja geht Richtung Auto, bzw. sucht ein Windgeschützes Plätzchen zum lesen (E-Book ist immer am Start). Über erkaltete Lava, loses Gestein, losen Sand, loses Gestein (Bimsstein) wühle ich mich den Hang QUER im Zick Zack hoch. 1 Schritt vor, nen halben zurück. Es gibt keinen markierten Weg, einfach hoch ist die Devise. Andere Experten versuchen den Frontalangriff, bleiben aber auf halber Höhe stecken. Ich finde rechts vom Einstieg einen Bergrücken der aus festem Gestein besteht.Hier geht es besser hoch, da man nicht ständig zurückrutsch, bzw. im losen Gestein halt sucht.
Die Gesteinsfarben wechseln von Schwarz, zu Rot und zu Gelb und wieder zurück.
Kurz vor dem eigentlichen Gipfel dampft es links von mir auf einem Nebengipfel  mächtig aus der Erde.  Ich gehe erst hierhin um mir die Sache mal genauer anzusehen. Es ist heißer Wasserdampf. Meine Brille und Videokamera sind sofort beschlagen. Nach 10 Minuten gehe ich wieder runter und auf der anderen Seite die letzten ca. 80 hm hoch zum eigentlichen Gipfel.Nach 2 h stehe ich endlich oben. Aussicht naja, wie nicht anders zu erwarten Wolken. Der Kraterrand hat eine Breite von 1-2 m bevor es wieder ca. 10 m senkrecht und dann ca. 30 m  Tief in den Krater geht. Im Krater liegt noch nen bissel Schnee.Die senkrechten Kraterwände haben alle möglichen Farben. Ich bleibe ca. 20 Minuten oben. 
Von hier waren auch die anderen Kraterseen zu sehen.  Ein paar Wolkenlücken abgepaßt, nen paar Fotos gemacht und Video gedreht und runter gings. Diesmal geradeaus runter. Auf dem losen Gestein konnte man herrlich den Berg runterrutschen. Nur zu schnell durfte ich nicht werden, Bremsen war dann nur noch mit Arschbremse möglich und das wollte ich nicht. Meine Hose brauch ich noch für Nepal. Nach 1 h rutschen war ich wieder unten. Den Weg zurück noch Anja aufgesammlt einen Abstecher zu den Soda Springs  auf 1300 hm gemacht (5 Minuten vom Hauptweg entfernt) und zum Auto marschiert.16:30 Uhr waren wir wieder am Auto. Es ist dann doch eine 8h Tour geworden. 

Zeit: bis Mangatepopo Saddle 2h
Gipfel 2 h
bis Mangatepopo Saddle 1h
bis Parkplatz Mangatepopo Route 1:30h

Mann kann auch den Track  Tongariro Alpine Crossing nach der Besteigung in Richtung Ketetahi Hut fortsetzten. Hier läuft man dann direkt an den Kraterseen vorbei.
Zeitbedarf dann nochmal 5h.

Tourengänger: ricom


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Kommentare (1)


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Andi_mit_i hat gesagt:
Gesendet am 5. Januar 2018 um 14:03
Ein wichtiger Hinweis für alle die den Mount Ngauruhoe oder Mount Tongariro als Tagestour ohne die Crossing angehen wollen. Wir musste im November 2017 am Mangatepop Parkplatz feststellen dass neuerdings ein 4-Stunden-Zeitlimit (ohne Ausnahmen und überprüft von anwesenden Ranger!) eingeführt wurde. Eine vernünftige Besteigung dieser Gipfel ist damit leider praktisch nur noch mittels Speedhiking möglich. Wir sind daher die Crossing soweit wie es zeitlich möglich war im vollen Tempo gegangen und haben es bis zu den Emerald Lakes und zurück gerade so geschafft. Mt. Tongariro wäre so vermutlich auch gerade so möglich gewesen. Mt. Ngauruhoe wohl nicht mehr.

Wirklich schade. Und Hinweise darauf finden sich auch nirgends weil es ganz neu eingeführt wurde.

Ein Artikel über diese schwachsinnige Regelung findet sich hier:
http://www.newshub.co.nz/home/new-zealand/2017/10/four-hour-parking-limit-introduced-to-tongariro-alpine-crossing.html


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