Überschreitung der Aguelles (1087m)


Publiziert von Tef , 14. Januar 2011 um 19:14.

Region: Welt » Spanien » Katalonien » Barcelona
Tour Datum: 1 Januar 2011
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: E 
Aufstieg: 800 m
Abstieg: 800 m
Strecke:Can Maçana - Coll de Guirló - Portella - Aguelles - Portell Estret - Rifugi V. Barbé - Coll de port - Portell Estret - Rifugi V. Barbé - Portella - MG - CM
Zufahrt zum Ausgangspunkt:von der AP-7 auf die A2 Richtung Igualada, bis es bei El Bruc rechts Richtung Montserrat weggeht. Kurz vor der Paßhöhe Coll de Can Maçana rechts ein großer Parkplatz

Der erste Januar ist in Spanien der Tag, an dem wirklich alles zu und geschlossen ist. Da bleibt (neben dem Nichtstun) nur noch Wandern übrig, auch wenn das Wetter nicht optimal ist.
Und für nicht optimales Wetter sucht man sich was mit Nahblicken und/oder eine Tour im Wald oder in Rinnen. Das alles erfüllt die heutige Wanderung im kleinen, aber feinen Montserrat, ja sie übertraf sogar in ihrer Wildheit und alpinen Note noch unsere Erwartungen. Vor allem die letzte Überschreitung vom Coll de Port zum Portell Estret forderte nicht zuletzt auch wegen des dichten Nebels all unsere Sinne..und trotzdem passierte es uns, daß wir 180° falsch abstiegen.
So falsch wähnten wir uns noch nie und wir rätselten lange, wie wir so "verkehrt" hatten denken können. Wir waren im Nebel unbemerkt eine Linkskurve auf einem Seitengrat gegangen.
Vom Parkplatz folgt man erstmal dem breiten Weg (GR172) Richtung Aguellesfelsen. Kurz hinter dem Coll de Guirló zweigt schräg nach rechts ein Wanderpfad ab ("Rifugi V. Barbé"). Schön geht es nun durch die Flanke bis an die Felsen ran und in einer Rinne steil und in leichter Kraxelei hoch zur Portella, einem kleinen Sattel.
Rechts ginge es weiter hinab zum Rifugi, wir wenden uns jedoch links dem Grat zu. Abwechselnd über Fels und durch Wald geht es nun aufwärts, rote Markierungen machen die Orientierung einfach. Nach einem kleinen Zwischenabstieg in ein kleines Wäldchen geht es schräg nach links in ein Felstal hinein und bald kommt die erste Kletterstelle (II). Ein Seil hilft, doch im Aufstieg kann man über das teils schmierige Konglomeratgestein auch am rechten Rand hochklettern. Durch eine wunderschöne, abwechslungsreiche Landschaft geht es nun im steten Auf und Ab an schön geformten Felsen vorbei, immer wieder muß man mal Hand anlegen. Auf die höchsten Türme kommen wir mit unseren bescheidenen Fähigkeiten natürlich nicht, doch auch so kommt man immer wieder bis an den äußeren Abbruchrand des Gebirges und kann aufs tiefe Land blicken (wir habe sogar Glück, daß der Nebel sich hebt).
Nach einer steilen Rinne mit Seilen kommen wir zur Einsattelung Portell Estret. Links ginge es zum GR172 hinab, rechts zum Rifugi V. Barbé und, was wir noch nicht wissen, geradeaus kann man die Überschreitung bis zum Coll de Port forsetzen. Hier kommen wir später zurück und verirren uns, da die Einmündung etwas unterhalb Richtung Rifugi ist.
Zuerst mal steigen wir, den gelben Markierungen in einem Barranco folgend, Richtung Rifugi ab und erreichen einen Wanderweg. Rechts geht es in zwei Minuten zum Rifugi (im Winter nur Selbstversorger), wir gehen nach links durch dichtes Gebüsch weiter, zunächst fallend und später wieder ansteigend zum Coll de Port, einer weiteren Einsattelung. Nun könnte man weiter ins Montserrat eindringen, doch für uns ist es zu spät.
Aber wir entdecken einen Wegweiser, der zum Portell Estret zurückführt. Wir folgen den schwachen, blauen Markierungen, die uns gleich zu einer senkrechten Wand führen. Mit Hilfe von Eisenklammern geht es hinauf. Nach oben hin sind diese jedoch so blöd angebracht, daß man immer wieder Zwischenschritte auf dem glatten Konglomeratsgestein machen muß.
Die letzte Klammer steh gar soweit raus, daß man sich der Eisenkette bedienen muß und auch das ganze Gewicht für eine Sekunde daran hängt. Eine etwas unangenehme Situation, da man nicht sieht, woran die Kette hängt…sie hat auf alle Fälle gehalten.
Sehr steil geht es eine erdige Rinne weiter bergauf, später kommt ein Klemmblock, wo man sich nochmal einer Kette bedient. Die Schwierigkeit auf diesem Übergang ist deutlich höher einzustufen als vorher, das Gelände extrem wild, man klettert über Wurzeln, drängt sich in enge Kamine und zieht sich immer wieder an Ästen hoch. Teilweise ist es ob der Enge fast schon dunkel, dazu kommt noch der dichte Nebel. Aber es ist faszinierend, außer uns sehen wir nur noch einige iberische Steinböcke.
Es geht rauf und runter, über Wurzeln und durch Felslöcher, in einer Rinne plötzlich eine Verzweigung, wir nehemen die rechte Variante und steigen wieder auf zum Grat. Schließlich beginnt der Pfad nach rechts zu fallen und wir kommen zu einer gelben Markierung. Und nun sind wir weiter bergab gegangen, anstatt rechts hoch zum Portell Estret zu gehen. So landen wir wieder beim Rifugi.
Von hier geht es nun wieder zurück zur Portella, wo wir heute zur Überschreitung aufgebrochen waren. Weiter geht es Richtung Can Maçana, jedoch vor dem Parkplatz folgen wir dem Abzweig zur Kirchenruine Pau Vell. Dahinter führt ein Pfad hinauf zum Coll, wo es sich mit tollem Blick auf die ganze Aguellesgruppe schön rasten läßt.

Tourengänger: Tef


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