Nachdem ich doch tatsächlich einige Stadtwanderungen im hikr entdeckt habe, will ich heute eine Lanze für den Münchener Ostpark brechen. Von seiner höchsten Erhebung (die sage und schreibe 35 Hm müssen erst mal geschafft werden), sieht man die Alpen. Sogar ohne Fernglas und nicht nur bei Föhn.
Um die grosse Wohnungsnot aufgrund des massiven Zuzugs Anfang der 60-er Jahre zu lindern, wurde eine sogenannte Entlastungsstadt mit einer Kapazität für 80.000 Einwohner auf der grünen Wiese errichtet. Neuperlach ist das grösste westdeutsche Siedlungsprojekt nach dem Zweiten Weltkrieg, der Ostpark wurde jedoch bereits 1918 als Ort zur Naherholung diskutiert. Die Hügel bedecken im Gegensatz zum Olympiaberg nicht Kriegsschutt, sondern den Aushub für diese Stadt und die gesamte U-Bahn-Linie dorthin.
Der Park bietet viele Spielplätze (deswegen ist das Weiterkommen mit den Kleinen oft schwierig), ein Eisstadion, ein Schwimmbad , im Winter eine Loipe und - wie es sich in Bayern gehört - einen See mit angrenzendem grossen Biergarten.
Das den Park umgebende Stadtbild entspricht den urbanen Vorstellungen der damaligen Zeit, reduziert auf Funktion und schwer zu überführen in die heutigen städtebaulichen Konzepte. Dennoch, wer Lust auf ein bisschen Multi-Kulti hat, egal ob beim Laufen, Rodeln, Schlittschuh Laufen, Schwimmen oder im Biergarten, der ist hier im Ostpark richtig. Vielleicht ist das ja hilfreich in der aktuellen Diskussion über Integration.
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