Mont Blanc 4'807m
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Endlich ist es soweit…..nach super Akklimatisationstouren machen wir uns zum grossen Abenteuer Mont Blanc auf. Zuerst lassen wir uns mit der Seilbahn von les Houches nach Bellevedere transportieren. Hier steigen wir dann auf das alte „Bähnli“ um, mit welchem wir nach Nid d’Aigle 2’386m hinauf „tuckern“. Nun geht’s zu Fuss ganz gemütlich auf dem markierten Hüttenweg weiter zum Refuge Tête Rousse 3’167m, wo wir die Nacht oder besser gesagt den Abend verbringen werden. Von hier aus können wir schon einen Teil unseres morgigen Aufstieges einsehen…..die fast 700m hohe und schuttige Felswand mit dem gefürchteten Grand Couloir. Andauernd hört man das Poltern von herunterfallenden Steinen und um ca 16.00 Uhr werden wir sogar Zeugen eines mächtigen Felsausbruches, welcher tosend durch das Couloir herunter stürzt. So wie’s aussieht kommt glücklicherweise niemand zu schaden, obschon immer noch viele Leute im Auf- und Abstieg sind. Uns ist etwas komisch zu mute, doch das feine Essen und der gemütliche Hüttenabend lassen uns dieses Erlebnis etwas vergessen.
Um 1.15 Uhr ist dann Tagwache und wir sind erleichtert, dass wir keine Geräusche aus dem Couloir hören können. Mit einem Karabiner wird unser Seil am Fixseil befestigt damit wir gut gesichert queren können. Weil immer noch Schnee und Eis im Couloir liegt, montieren wir zu unserer Sicherheit auch für diese kurze Strecke unsere Steigeisen. Danach klettern wir genüsslich am kurzen Seil in einfacher Blockkletterei, teils mit Tritten und Seilen gesichert, über den Grat hinauf zum Refuge du Goûter 3’817m. Hier machen wir eine kurze Pause und lassen nicht mehr benötigtes Material zurück. Aber Achtung; gut verstecken, denn es kann sein, dass bei der Rückkehr sonst etwas fehlt. Unserer Kollegin wurde der, zum Abstieg dringend benötigte, Helm gestohlen!!!!
In der Dämmerung steigen wir dann gemächlich mit den Steigeisen entlang des schönen Firngrat Aiguille du Goûter, über einige Spalten hinauf zum Dôme du Goûter 4’304m. Es windet ziemlich stark und immer wieder verdecken die vorbeiziehenden Wolkenfetzen die Aussicht und den weiteren Routenverlauf. Um so mehr sind wir froh, dass wir in der windstillen Schutzhütte Refuge Vallot 4’303m eine Pause machen und einige Kleiderschichten mehr anziehen können. Frisch gestärkt und gut eingepackt, machen wir uns begleitet von Wind und Wolkennebel weiter an den Aufstieg über den schmalen und wahrscheinlich auch ziemlich ausgesetzten Bossesgrat hinauf zum Mont Blanc 4’807m. Trotz der blöden Wolke, welche den Gipfel einhüllt und uns keine Aussicht gewährt, ist die Freude über den Gipfelerfolg riesig! Der Kälte wegen machen wir uns gleich wieder an den Abstieg, wo wir dann auf unsere 2. Seilschaft treffen. Auch sie werden’s schaffen. In dieser Seilschaft marschiert eine 74 jährige Teilnehmerin mit; eine grandiose Leistung! Super! Wir können nur hoffen, dass wir in diesem Alter auch noch so fit sind!
Während wir am Absteigen sind, reisst glücklicherweise die Wolkenschicht etwas auf und somit können wir die begangene Route doch noch anschauen. Auf demselben Weg wie am Morgen steigen wir zur nicht so gemütlichen Goûterhütte 3’817m ab, wo wir heute übernachten werden.
Nach einer erstaunlicherweise recht angenehmen Nacht im gut besetzten 40er „Schlag“ gibt’s um 5.00 Uhr Frühstück. Ein Sonderabkommen, welches unsere Bergführerin arrangieren konnte, damit wir in der Dämmerung schon zum Couloir absteigen können. Doch leider ist dies wegen der momentanen Wärme schon um 7.00 Uhr über aktiv. Es rumpelt und poltert…..wir brauchen Geduld für die Querung. 2-mal machen wir einen wohlbedachten Rückzieher und beim 3. Mal klappt es schliesslich. Wir alle sind froh, dass wir dieses russische Roulett unverletzt und wohlbehalten überstanden haben. Wie man in unten stehendem Bericht lesen kann, geschah an unserem Abstiegstag 18.07.10 schon wieder ein tödlicher Unfall in diesem Couloir.
http://www.chamonet.com/whats_new_article.php?id_whats_new=7799&id_back=1
http://www.chamonet.com/whats_new_article.php?id_whats_new=7799&id_back=1
Erleichtert steigen wir auf dem Hüttenweg abwärts zurück nach Nid d’Aigle.
Dank der angenehmen und wohlüberlegten Tourenführung unserer Bergführerin www.hasliguides.ch war dies eine unvergessliche Tour mit vielen Eindrücken und Erlebnissen…..aber wegen des Couloirs würde ich sagen: einmal und nie wieder! ;o)
Tourengänger:
saebu,
Steimandli


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