Sgurr Dearg und Coire Lagan


Publiziert von WoPo1961 , 14. März 2010 um 11:37.

Region: Welt » United Kindom » Schottland
Tour Datum: 9 Juli 2008
Wegpunkte:
Geo-Tags: GB 
Zeitbedarf: 1 Tage 6:00
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m

Weitergezogen sind wir  Richtung Isle of Skye. Es gibt schnellere Wege dorthin, wir aber fahren an der Küste entlang.  Und müssen an unzähligen Stellen halten, weil die Aussichten einfach so wunderschön sind. Bei Kyle of Lochalsh geht`s über die neue Brücke auf die Insel  und  immer auf der A 87 bleibend, erreichen wir Portree. Dort befindet sich auch unser B&B.  Kaum, das wir eine neue Örtlichkeit aufsuchen, wird auch der Wetterbericht wieder gut.  Und da wir mittlerweile eingelaufen sind,  plant der Begleiterin liebster Tourenplaner auch gleich mal für den näxten Tag die Besteigung des Sgurr Dearg (986m). Sind  "nur" 1000 Höhenmeter und "gerade" mal 6-7 Stunden Gesamtgehzeit
Die Anforderungen dieser Tour pendeln sich eher im mittleren Schwierigkeitsbereich ein, nur die Geröllpassagen sind ätzend und recht unangenehm. In Karawanenlänge würde ich nur sehr ungern dort hochstapfen, möchte mir nicht ausmalen, was dann alles passieren könnte. Ausgangspunkt  ist der Parkplatz am Ende der Straße ins Glen Brittle (dort befindet sich auch der Campingplatz). Die Tourbeschreibung im rotem Wanderführer beginnt sehr prosaisch: " Über den Zelplatz in Richtung Toilettenhäuschen gehen." Na super, dachten wir, also immer dem Gestank nach! War aber garnicht so schlimm und schnell führt uns ein Pfad auch bergwärts aus dieser "Gefahrenzone". Bei einer Weggabelung linkshaltend kommen wir bald ins "Coire Lagan", ein von Bergen umgebendes Hochtal. Wir erreichen den See mit dem einfachen Namen "Loch an Fhir Bhallaick"  (Feiner Name, bestimmt toll zum Aussprechen; der letzte Teil erinnert mich an "unseren" Fußballkapitän der Nationalmannschaft). Dort müssen wir uns wieder links halten und auf riesigen Gabbroplatten steil hinaufsteigen ins Hochkar. PAUSE!!, denn der folgende Teil der Tour  ist, wie oben schon angedeutet, mühsam und anstrengend, da tun ein paar Müslikörner, Schokoriegel oder Butterbrote schon ganz gut.
Einen steilen Geröllhang gilt es nun zu ersteigen, aber der bis hier hin immer klar zu erkennende Weg teilt sich in mehreren Wegspuren auf. 2 Schritte vor und 4 Schritte zurück heißt nun das Motto. Für Masochisten vielleicht reizvoll, für uns ne Schinderei. Gedanklich wurde das bei uns überaus beliebte rote Wanderbüchlein mehrfach den Geröllhang hinunter geschmissen, aber selbst der längste Geröllhang dieses Universums ist irgendwann einmal zu Ende.
Das Büchlein blieb im Rucksack!
Normalerweise wird mensch nun mit einer erstklassigen Ausssicht belohnt, aber Wolken waren aufgezogen. Nicht dramatisch, aber der ganz große Blick blieb uns verwehrt. Die Inaccessible Pinnacle (eine steile Felsnadel) hatten wir wolkenfrei vor uns, kein Wunder, steht sie doch direkt gegenüber des Sgurr Dearg. Ein paar Kletterer versuchten sich gerade daran, deshalb blieben wir, trotz der kühlen Witterung, eine Weile am Gipfel. Ich träumte derweil von meiner Traumtour, eines Tages die Gesamtüberschreitung der High Cullins anzugehen (14 - 18, besser noch 20 Stunden ab Biwakplatz; bis dorthin noch einmal 3 Stunden dazurechnen). Aber WIE mach ich meiner Liebsten eine Biwaknacht in den Cullins schmackhaft??????
Empfindlich kühl wurde es und ich erwachte aus meinem kleinen persönlichen Tagtraum, als eine mir sehr bekannte Stimme etwas ungehalten sagte: "WoPo, wenn wir jetzt nicht bald absteigen, müssen wir hier noch biwakieren!!!!"
Der Abstieg verläuft über den Westgrat, oben etwas felsig; hier und da muß etwas abgeklettert werden. Später gehts dann über einen breiten grasigen Rücken hinab ins Tal. Auf ca. 200m "latschen" (weil nun müde Beine und qualmende Füsslein) wir an einem kleinen, schönen Wasserfall (Eas Mhor) vorbei bis zur Straße im Glen Brittle. Zum Schluß linkshaltend den letzten Kilometer zum Campingplatz zurück.


Tourengänger: WoPo1961


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