Cima di Percia

Ein völlig ausgestorbenes Valsavarenche empfing mich an diesen letzten Oktobertag. Die Siedlung Eaux-Rousses 1658m schien unbewohnt zu sein. Ich startete hier diese Tour, indem ich der Beschilderung und dem Wanderweg nach Nordwesten folgte. Dieser führte mich durch einen orangefarbenen Lärchenwald.
Die Temperaturen waren fast spätsommerlich mild und die Morgenstimmung äusserst reizvoll. Bei P.2145m verlässt man den Wald und ein Blick ins in Nebel getauchte Aostatal wird frei. Am Ende ragt der Grand Combin wie ein Dom aus dem Wolkenmeer. Direkt gegenüber ,auf der anderen Talseite des Valsavarenche, türmt sich das felsigen Dreieck der La Grivola knapp an die 4000m-Grenze auf. Es fehlen ihr nur 31m. Ich nahm die Abzweigung nach Süden und man kommt an der Alp Soprannaz (2283m) vorbei. Bei 2400m schwenkt der Weg nach Südwesten und man gelangt in ein Hochtal, das am Col di Entrelor auf 3007 endet. Vorbei an zwei Seen, den Lac Djouan (2516m) und Lac Noire (2666m) wird es langsam schuttiger.
Der Aufstieg zum Col di Entrelor ist ein häufig begangener Uebergangs ins Val di Rhemes und hat keine Schwierigkeiten parat.
Nun ging ich den schneebedeckten Nordhang der Cima Percia an. Hartgefroren war dies ohne Steigeisen dann machbar, aber auch nicht ohne. Glücklicherweise hatte es Tritte, die wohl jemand an den Vortagen in den Nachmittags aufweichenden Schnee gestampft hatte. Der Hang legt sich zunehmend zurück und man betritt ein grosses schneebedecktes Plateau. Der Nordgipfel ist auf der Karte mit 3212m angegeben. Der Südgipfel ist 15m höher und über brüchige Zacken in Kletterrei erreichbar. Darauf verzichtete ich.
Die Aussicht ist wahrlich interessant. Man hat einen Paradeblick auf den Gran Paradiso und die Kette von Herbetet bis Ciaforon. Im Westen reicht die Aussicht vom Mont Blanc bis in die Haute Vanoise.

Der Abstieg wie Aufstieg. Das Gebiet eignet sich aber auch bestens für Rundwanderungen.