Durch den Nebel in die Sonne auf den Schilt (2299 m)

Eben noch in den Lavawüsten Teneriffas, heute schon wieder im Schnee. Nach einer Woche Akklimatation im kalten europäischen Winter haben wir uns heute in den Schnee gewagt. Die Wetteraussichten waren recht gemischt, die Lawinengefahr erheblich. So entschieden wir uns für eine einfachere, viel begangene Tour - den Schilt im Glarnerland.

Bei Regen fuhren wir in Zürich ab, bei Nebel und Schneefall kamen wir am Parkplatz des Skilifts Fronalpstock an. Nein, einladend war das alles nicht, aber wir begannen kurz vor neun den Aufstieg in der Hoffnung auf die angekündigten Aufheitungen im Laufe des Tages. Auf der schneebedeckten Straße gingen wir hinüber zum Skilift, dann auf der Piste hinauf nach Unterstaffel. Von dort stiegen wir auf der Straße hinauf nach Mittler Staffel. Zwischendurch lockerte der Nebel etwas auf und man konnte einen kurzen Blick ins Tal werfen. Nun folgten wir der guten Aufstiegsspur zwischen Färistock und Heustöckli hinauf zum P. 2062. Mittlerweile war der Nebel ziemlich dicht geworden und die Sicht nur noch ca. 50 m. Wäre die Spur nicht gewesen, wir wären schon am Mittler Staffel umgekehrt. Mit einigen anderen Skitouristen stiegen wir tapfer weiter durch die Wolken hinauf und erreicht schließlich gegen zwölf Uhr den Gipfel.

Erst war es sehr ungemütlich, es begann zu winden und zu schneien. Aber dann Jubelgeschrei von den Mit-Gipflern - die Sonne brach durch die Wolken! Wenige Minuten später rissen die Wolken auf, der blaue Himmel lachte uns entgegen. Endlich sahen wir, wo wir eigentlich waren. Rautispitz und Wiggis erhoben sich im Westen majestätisch über die Wolken, der Vorder Glärnisch musste noch etwas warten. Im Norden konnten wir den Fronalpstock bewundern. Wir fuhren vom zugigen Gipfel ein paar Meter ab und machten auf dem nordöstlichen Vorgipfel ausgiebig Rast in der warmen Sonne. Welch ein Schauspiel!

Eigentlich hatten wir überlegt, den Grat vom Schilt hinüber zum Tristli zu gehen; wegen der großen Wächten haben wir aber darauf verzichtet.

Entlang der Aufstiegsspur fuhren wir dann wieder hinab in die Nebelsuppe. Bis Mittler Staffel hatten wir noch Sonne und konnten die Bergwelt ausgiebig bewundern. Wegen der vielen Fotopausen dauerte es etwas länger, bis wir wieder beim Parkplatz angelangt waren.

So hatten wir heute doch noch ein paar Sonnenstrahlen abbekommen; zum Glück waren wir nicht mit dem Lift gefahren und hatten uns beim Aufstieg Zeit gelassen. Aber wir werden wohl nochmal kommen - bei schönem Wetter.