Chemin de Saint Jacques - Moissac à Auvillar

Endlich wieder wandern

Auf meiner Fahrt nach Moissac habe ich Marianne kennengelernt. Sie ist eine junge Frau aus dem Emmental. Wir sind miteinander schnell ins Gespräch gekommen, da wir beide nach Compostela pilgern möchten.

Moissac ist nicht besonders gross und so haben wir bei der erst besten Herberge angefragt, ob noch ein Plätzchen frei wäre. Der Leiter der Herberge, ein Ire, hat uns mit Tipps zur Stadt und zur nächsten Etappe förmlich überhäuft.

So starten wir am Morgen frisch gestärkt erst einmal auf eine Erkundung durch Moissac. Natürlich interessiert uns ganz besonders die Abteikirche Saint-Pierre aus dem 11. Jh. und das frühere Kloster mit dem berühmten Kreuzgang.

Der Glockenturm und das Eingangsportal mit dem beeindruckenden Tympanon, das die Vorstellung der Apokalypse zeigt, stammen aus dem 12. Jahrhundert. Der Kreuzgang der 76 Arkadenbögen mit einfachen und doppelten Säulen umfasst, wurde um 1100 n.Chr. erstellt, ein Meisterwerk mittelalterlicher Handwerkskunst. Während der französischen Revolution wurden jedoch den meisten Figuren die Köpfe abgeschlagen!

Voller Energie verlassen wir Moissac und wandern fröhlich einem Nebenkanal der Garonne entlang. Die Freude währt jedoch nicht ganz so lange wie gewünscht da der Wind zunehmend stärker wird und schwere Regentropfen auf uns niederprasseln. Nach dem Regenguss wandern wir leichten Fusses Kilometer um Kilometer alles dem Kanal entlang bis nach Auvillar, einem kleinen romantischen Städtchen, das auf einem Hügel tront. Die Aussicht ringsherum ist fantastisch und ganz zum Spass zählen wir die vielen Wassertürme in der Ebene.

Die Zimmer sind sauber doch das Hotel hat seinen eigenen Charme. So beschliessen wir durch das Städtchen zu spazieren und ein für Pilger geeignetes Restaurant zu finden. Trotz dem günstigen Menü speisen und trinken wir wie die Fürsten.

Nach dem ersten Tag für Marianne und nach einer längeren Pause für mich, sind wir hundemüde und froh eine gute Herberge gefunden zu haben.

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