Muránska planina: Das Ziesel und wir


Publiziert von pika8x14 , 28. März 2025 um 01:38.

Region: Welt » Slovakia
Tour Datum:30 Juni 2024
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Mountainbike Schwierigkeit: WS - Gut fahrbar
Wegpunkte:
Geo-Tags: SK 
Aufstieg: 550 m
Abstieg: 550 m
Strecke:Spaziergang im Sysľovisko Biele vody (Zieselwiese) sowie Rad- und Wandertour von Muráň auf den Cigánka mit Muránsky hrad (Burg Muráň)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Per Pkw nach Muráň.
Kartennummer:mapy.cz, mapy.dennikn.sk

Literaturexperten merken am Titel dieses Berichts auf Anhieb, dass etwas nicht stimmt: Das heißt doch: „Das Ziesel und der Bär“? 

Eigentlich ja. Da wir aber nicht in Russland - sondern in der Slowakei - unterwegs und irgendwie auch keine Bären sind, gibt's die kleine Änderung. Ansonsten ist die Ausgangsituation ähnlich: Wir möchten uns ansehen, wie das Ziesel lebt. Und vielleicht tauschen wir dann auch die Wohnung mit ihm…

Dazu geht’s nach


Muráň (früher Podmuráň, Untermuran).

Über dem Ort erhebt sich auf dem Berg Cigánka („Zigeunerin“, 935 m) die gleichnamige Burg Muráň, von der heute nur noch Ruinen und teils rekonstruierte Gebäude übrig sind.

Geografisch befindet sie sich in der Muránska planina (Muraner Hochebene), wo seit 1997 auch ein Nationalpark eingerichtet ist.

Nördlich von Muráň und praktisch zu Füßen des Berges und der Burg liegt das Sysľovisko Biele vody, wo etliche Esel, vor allem aber unzählige Europäische Ziesel zu Hause sind.

Ergänzt wird dies durch einige touristische Einrichtungen - wie einen Familienpark, der am gegenüberliegenden Ufer des Flusses (der selbstverständlich Muráň heißt ;-) liegt. Weitere Infos gibt’s z. B. hier: /www.syslovisko.sk.


Die Tour

Auf der Rückreise von unserem Kurzbesuch in der *Hohen Tatra legen wir einen Zwischenstopp bei Muráň ein.

Zuerst besuchen wir das Sysľovisko Biele vody (430 m). Wir schlendern über die „Zieselwiese“ und halten uns fast anderthalb Stunden auf. Die Tiere lassen sich hier richtig gut beobachten: Viele Ziesel sind zutraulich, nähern sich neugierig an und fressen oft sogar aus der Hand. Selbstverständlich sollte man nur „gesunde“ Dinge füttern: Sonnenblumenkerne und Möhren sind diesbezüglich ok. Letztere stehen auch bei den auf der ausgedehnten Wiese lebenden Eseln hoch im Kurs…

Dem „Naturfreund“ kommen - fast schon bei Streichelzoo-Feeling - vielleicht Bedenken.

Fakt ist aber, dass der Zieselbestand hier sehr stabil ist. Die zahlreichen Besucher (und sicherlich auch die Esel) halten Fressfeinde auf Distanz, und (artgerechtes) Zusatzfutter nützt ggf. sogar mehr, als es schadet. Populationen in gut frequentierten (Tier-) Parks oder in Wohngebieten halten sich in Mitteleuropa ebenfalls sehr gut. An anderen, „ruhigen“ Stellen - auch bei uns zu Hause im Erzgebirge - sind die früher heimischen Ziesel dagegen leider ausgestorben, und deren Wiederansiedlung ist trotz großem Aufwand gescheitert.

Teil 2 unserer „Aktivitäten“ führt uns dann auf den benachbarten Berg:

Von Muráň (393 m) radeln wir auf breitem Waldweg bis zum Wegabzweig Veľká Luka - Piesky (887 m). Von dort geht’s (auf nicht mehr ganz so gutem Weg) weiter zur Chata Zámok pod hradom Muráň (890 m), also zur Hütte unter der Burg.

Zu Fuß stapfen wir dann hinauf auf die Cigánka („Zigeunerin“, 935 m). Dort erkunden wir das weitläufige Gelände der ehemaligen Burganlage Muránsky hrad (Burg Muráň, 935 m).

Nach einer Weile geht’s wieder an den Abstieg bzw. die Abfahrt: Grundsätzlich nehmen wir die bekannte Route - eine nun gewählt Abkürzung nördlich der Hütte ist schmal, ziemlich steil und mit Rad (obwohl wir schieben) nicht zu empfehlen. Schließlich erreichen wir wieder Muráň und treten von dort die Heimreise an.

Einen Wohnungstausch mit dem Ziesel gab es also nicht…


  

PS: Nach dem Kontakt mit Nagetieren - Hände waschen.  

Tourengänger: pika8x14


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Kommentare (4)


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TheSwabian hat gesagt:
Gesendet am 28. März 2025 um 12:47
Cool, muss auch bei Kindern mega beliebt sein! :-)

pika8x14 hat gesagt: RE:
Gesendet am 29. März 2025 um 00:06
… ja, Kinder sind von den Zieseln natürlich auch absolut begeistert ;-) ***

Auf der gegenüberliegenden Seite des Flusses gibt es zusätzlich einen Familienpark - mit Lehrpfad, großen Holzfiguren, Minizoo, … (siehe Link im Bericht).

*** Wie bei möglichem Kontakt mit allen freilebenden Tieren - macht Händewaschen o. ä. nach dem Ziesel-Besuch logischerweise Sinn.

ABoehlen hat gesagt:
Gesendet am 28. März 2025 um 15:22
Danke für diese wunderbaren Bilder von meinem langjährigen «Patentier» im Tierpark Bern.
Am Neusiedler See habe ich 2010 leider keine gesehen, ansonsten sind die Gebiete mit natürlichem Vorkommen wohl inzwischen eher spärlich. Dass sie in der Slowakei vorkommen, war mir nicht bekannt. Ich weiss nur, dass sie früher in der Banater Heide sehr verbreitet waren und von der deutschprachigen Bevölkerung als «Erdhasen» bezeichnet wurden, aber wie sich der Bestand heute präsentiert, ist mir nicht bekannt.

LG, Adrian

pika8x14 hat gesagt: RE:
Gesendet am 29. März 2025 um 00:40
… ja, Gebiete mit natürlichen Vorkommen sind in Mitteleuropa eher selten.

In Deutschland ist die letzte Population (bei uns im Erzgebirge) leider vor Jahren erloschen, Wiederansiedlungen waren nicht erfolgreich. In Österreich, Tschechien und der Slowakei gibt es aber noch einzelne Vorkommen (die z. T. durch Auswilderungen ergänzt werden, siehe z. B hier: /www.youtube.com/watch?v=w4B9XcpghiA).

Bemerkenswert ist sicherlich, dass auch oder gerade in "Menschennähe" größere Bestände existieren - z. B. in Mladá Boleslav oder in Wien (/www.wien.gv.at/umweltschutz/naturschutz/biotop/ziesel.html). Daneben werden Ziesel erfolgreich in Tier- bzw. Wildparks gehalten (auch in Deutschland oder eben in Bern ;-).

Wir haben schon einige Gebiete mit Zieseln besucht - derart vielen wie bei Muráň sind wir aber noch nicht begegnet.

LG, Andrea und André.


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