Pic Paradis (höchster Punkt von St. Martin), Flagstaff SW, Mont Reward
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Bevor unser Urlaub auf St. Martin zu Ende geht, gibt’s heute noch eine Tour auf den
Pic Paradis.
Der Berg befindet sich vollständig im französischen Teil (Saint-Martin) und ist mit 415 m (gemäß IGN-Karte) dessen höchste Erhebung und auch die „Nummer 1“ der gesamten Insel. Auf dem Gipfel befinden sich verschiedene Sendeanlagen. Etwas abseits gibt es Aussichtspunkte, von denen man auf Teile der Küste und auch zu Nachbarinseln blicken kann.
Der Pic Paradis lässt sich mit kurzen Wanderungen relativ gut erreichen und wird häufig besucht. Etwas längere Touren können dagegen in durchaus „wildes“ Terrain führen:
Zumindest müssen wir uns im Bereich der Berge Flagstaff und Mont Reward durch dichte Vegetation kämpfen, da (ehemals) vorhandene Wegabschnitte unter tropischen Bedingungen schnell zuwachsen und offenbar nicht regelmäßig freigeschnitten werden.
Wer also zum Beispiel den höchsten Punkt des niederländischen Inselteils, Sint Maarten, auf dem Südwest-Grat (ca. 370 m) des Flagstaff sucht, muss aktuell ein gewisses Durchhaltevermögen (und am besten auch Machete und Kettensäge mitbringen ;-).
Unsere Tour
Von Grand Case juckeln wir über Rambaud und die Route de Pic Paradis erst einmal ein ganzes Stück an den Berg heran. In der Siedlung (ca. 330 m) westlich des Pic Paradis beginnen wir unsere Wanderung.
Wir folgen dem Fahrweg, der später etwas schmaler wird und erreichen zügig den Pic Paradis (415 m). Während Wolken durchziehen - erkunden wir den Gipfelbereich und suchen die beiden Aussichtspunkte auf (westlich und südöstlich des Gipfels).
Damit ist der „Höhepunkt“ der Tour bereits abgehakt - zwei Drittel unserer „Wandergruppe“ verabschieden sich deshalb in Richtung Strand…
Ich setze dagegen die Wanderung fort. Bei schwülem Wetter mit gut 30°C geht’s auf schmalem Weg hinein ins Grün und südseitig abwärts vom Gipfel. Nach wenigen Minuten wird nochmals kurzzeitig ein Sträßchen erreicht. Dann tauche ich endgültig in Büsche bzw. Wald ein. Im leichten Auf und Ab pirsche ich mich nun u. a. vorbei am Mont ‚France Telecom‘ (372 m), ab und an gibt’s etwas Aussicht vom Gratrücken und tatsächlich schwirren zwischendurch sogar Kolibris um meinen Kopf.
Schließlich wird ein Hochspannungsmast passiert (die Leitung kreuzt den Kamm in einer Einsattelung). Der Weg führt nun nördlich und westlich um den Gipfelaufbau des Berges Flagstaff herum und erreicht schließlich wieder den Gratrücken. Hier, südwestlich des Flagstaff, wird auch die französisch-niederländische Grenze erreicht. Entlang dieser erstreckt sich der „Dutch Wall“ - eine Trockensteinmauer aus früheren Zeiten.
Während damals das Gelände sicherlich offener war und ggf. auch (landwirtschaftlich) genutzt wurde, hat sich nun (Sekundär-) Wald ausgebreitet. Dieser ist durch dichten Unterwuchs und herabhängende Lianen (ohne Hilfsmittel) kaum durchdringbar.
Nachdem ich bereits zuvor von kurzer auf lange Kleidung umgestellt habe, beginne ich doch einen Versuch. Ich komme sehr langsam voran, stoße zwischendurch auf Stacheldraht, bleibe ständig irgendwo hängen und lasse deshalb den Rucksack samt Anhang zurück (im sicheren Gefühl, dass sich garantiert niemand in dieses Dickicht verirrt ;-).
Mit dem Dutch Wall als Orientierungspunkt krampfe ich mich ein Stück bergan am Südwest-Grat. So erreiche ich den höchsten Punkt des niederländischen Teils, Flagstaff-Southwest Ridge (370 m) - oder zumindest dessen Nähe: Eine genaue Einschätzung der Position ist im dichten Dschungel ohne App/GPS (alles im/am Rucksack) nämlich kaum möglich.
Nach gut einer halben Stunde bin ich zurück von meinem Abstecher - mit klitschnassen und teils zerschlissen Sachen…
Weiter geht’s in der Nähe des Grenzkamms und damit des Dutch Wall. Nach der Überschreitung einer Kuppe ist ein relativ steiler Wegabschnitt sogar mit Seil gesichert. Am Colombier Pass (250 m) sollte es eigentlich etwas freie Fläche und Ausblick geben. Tatsächlich wuchern momentan anderthalb Meter hohes Gras und Büsche. Zur besseren Übersicht kraxele ich auf die Mauer. Tatsächlich erkenne ich eine altes Schild und auch den weiteren Wegverlauf.
Nun unternehme ich einen Abstecher zum Mont Reward: Anfangs folgt der - wiederum sehr zugewachsene - Pfad noch dem Dutch Wall. Dann geht’s auf niederländischem Terrain unterhalb des Kammes entlang, an einer augenscheinlich halbwegs geeigneten Stelle biege ich dann in Richtung Gipfel ab. Tatsächlich gibt’s kurz etwas Ausblick. Der Gipfelbereich des Mont Reward (312 m) ist aber wild zugewuchert, sodass ich kaum zurück zum Weg finde.
Wieder zurück am Colombier Pass (250 m) nehme ich nun den grob nordwärts verlaufenden Weg. Bald führt dieser aus dem Wald heraus. Durch hohes Gras und einzelne Büsche schlängele ich mich hinunter nach Colombier (66 m) und erreiche damit wieder die „Zivilisation“.
Auf schmaler Straße dackele ich nach Rambaud (22 m). Hier biege ich in Hauptverkehrsstraße von Saint-Martin ein. Da entsprechend viel Verkehr herrscht, muss man als „Fußgänger“ etwas vorsichtig sein. Insgesamt verläuft die „Wanderung“ entlang der Straße aber angenehmer als befürchtet, nur die Hitze durch mittlerweile pralle Sonne begeistert nicht restlos.
Über La Savane (10 m) gelange ich wieder nach Grand Case (5 m) und damit auch den Strand…
PS: Da in der Liste zur Community „Nicht-Europäische Höhepunkte“ auch die Überseegebiete - und damit auch Saint-Martin und Sint Maarten - enthalten sind, ist dieser Bericht entsprechend markiert.
Pic Paradis.
Der Berg befindet sich vollständig im französischen Teil (Saint-Martin) und ist mit 415 m (gemäß IGN-Karte) dessen höchste Erhebung und auch die „Nummer 1“ der gesamten Insel. Auf dem Gipfel befinden sich verschiedene Sendeanlagen. Etwas abseits gibt es Aussichtspunkte, von denen man auf Teile der Küste und auch zu Nachbarinseln blicken kann.
Der Pic Paradis lässt sich mit kurzen Wanderungen relativ gut erreichen und wird häufig besucht. Etwas längere Touren können dagegen in durchaus „wildes“ Terrain führen:
Zumindest müssen wir uns im Bereich der Berge Flagstaff und Mont Reward durch dichte Vegetation kämpfen, da (ehemals) vorhandene Wegabschnitte unter tropischen Bedingungen schnell zuwachsen und offenbar nicht regelmäßig freigeschnitten werden.
Wer also zum Beispiel den höchsten Punkt des niederländischen Inselteils, Sint Maarten, auf dem Südwest-Grat (ca. 370 m) des Flagstaff sucht, muss aktuell ein gewisses Durchhaltevermögen (und am besten auch Machete und Kettensäge mitbringen ;-).
Unsere Tour
Von Grand Case juckeln wir über Rambaud und die Route de Pic Paradis erst einmal ein ganzes Stück an den Berg heran. In der Siedlung (ca. 330 m) westlich des Pic Paradis beginnen wir unsere Wanderung.
Wir folgen dem Fahrweg, der später etwas schmaler wird und erreichen zügig den Pic Paradis (415 m). Während Wolken durchziehen - erkunden wir den Gipfelbereich und suchen die beiden Aussichtspunkte auf (westlich und südöstlich des Gipfels).
Damit ist der „Höhepunkt“ der Tour bereits abgehakt - zwei Drittel unserer „Wandergruppe“ verabschieden sich deshalb in Richtung Strand…
Ich setze dagegen die Wanderung fort. Bei schwülem Wetter mit gut 30°C geht’s auf schmalem Weg hinein ins Grün und südseitig abwärts vom Gipfel. Nach wenigen Minuten wird nochmals kurzzeitig ein Sträßchen erreicht. Dann tauche ich endgültig in Büsche bzw. Wald ein. Im leichten Auf und Ab pirsche ich mich nun u. a. vorbei am Mont ‚France Telecom‘ (372 m), ab und an gibt’s etwas Aussicht vom Gratrücken und tatsächlich schwirren zwischendurch sogar Kolibris um meinen Kopf.
Schließlich wird ein Hochspannungsmast passiert (die Leitung kreuzt den Kamm in einer Einsattelung). Der Weg führt nun nördlich und westlich um den Gipfelaufbau des Berges Flagstaff herum und erreicht schließlich wieder den Gratrücken. Hier, südwestlich des Flagstaff, wird auch die französisch-niederländische Grenze erreicht. Entlang dieser erstreckt sich der „Dutch Wall“ - eine Trockensteinmauer aus früheren Zeiten.
Während damals das Gelände sicherlich offener war und ggf. auch (landwirtschaftlich) genutzt wurde, hat sich nun (Sekundär-) Wald ausgebreitet. Dieser ist durch dichten Unterwuchs und herabhängende Lianen (ohne Hilfsmittel) kaum durchdringbar.
Nachdem ich bereits zuvor von kurzer auf lange Kleidung umgestellt habe, beginne ich doch einen Versuch. Ich komme sehr langsam voran, stoße zwischendurch auf Stacheldraht, bleibe ständig irgendwo hängen und lasse deshalb den Rucksack samt Anhang zurück (im sicheren Gefühl, dass sich garantiert niemand in dieses Dickicht verirrt ;-).
Mit dem Dutch Wall als Orientierungspunkt krampfe ich mich ein Stück bergan am Südwest-Grat. So erreiche ich den höchsten Punkt des niederländischen Teils, Flagstaff-Southwest Ridge (370 m) - oder zumindest dessen Nähe: Eine genaue Einschätzung der Position ist im dichten Dschungel ohne App/GPS (alles im/am Rucksack) nämlich kaum möglich.
Nach gut einer halben Stunde bin ich zurück von meinem Abstecher - mit klitschnassen und teils zerschlissen Sachen…
Weiter geht’s in der Nähe des Grenzkamms und damit des Dutch Wall. Nach der Überschreitung einer Kuppe ist ein relativ steiler Wegabschnitt sogar mit Seil gesichert. Am Colombier Pass (250 m) sollte es eigentlich etwas freie Fläche und Ausblick geben. Tatsächlich wuchern momentan anderthalb Meter hohes Gras und Büsche. Zur besseren Übersicht kraxele ich auf die Mauer. Tatsächlich erkenne ich eine altes Schild und auch den weiteren Wegverlauf.
Nun unternehme ich einen Abstecher zum Mont Reward: Anfangs folgt der - wiederum sehr zugewachsene - Pfad noch dem Dutch Wall. Dann geht’s auf niederländischem Terrain unterhalb des Kammes entlang, an einer augenscheinlich halbwegs geeigneten Stelle biege ich dann in Richtung Gipfel ab. Tatsächlich gibt’s kurz etwas Ausblick. Der Gipfelbereich des Mont Reward (312 m) ist aber wild zugewuchert, sodass ich kaum zurück zum Weg finde.
Wieder zurück am Colombier Pass (250 m) nehme ich nun den grob nordwärts verlaufenden Weg. Bald führt dieser aus dem Wald heraus. Durch hohes Gras und einzelne Büsche schlängele ich mich hinunter nach Colombier (66 m) und erreiche damit wieder die „Zivilisation“.
Auf schmaler Straße dackele ich nach Rambaud (22 m). Hier biege ich in Hauptverkehrsstraße von Saint-Martin ein. Da entsprechend viel Verkehr herrscht, muss man als „Fußgänger“ etwas vorsichtig sein. Insgesamt verläuft die „Wanderung“ entlang der Straße aber angenehmer als befürchtet, nur die Hitze durch mittlerweile pralle Sonne begeistert nicht restlos.
Über La Savane (10 m) gelange ich wieder nach Grand Case (5 m) und damit auch den Strand…
PS: Da in der Liste zur Community „Nicht-Europäische Höhepunkte“ auch die Überseegebiete - und damit auch Saint-Martin und Sint Maarten - enthalten sind, ist dieser Bericht entsprechend markiert.
Tourengänger:
pika8x14

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