Alsenztal und Appelbach
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Ein trüber Tag. Macht nichts. Hier sind wir nun, machen wir das Beste aus der Tälerrunde - mit einigen saftigen Anstiegen.
Von Ebernburg (oder Bad Münster) geht es das Alsenztal hoch, nach Altenbamberg. Über uns trohnt die Altenbaumburg, leider noch im Nebel. Kein Tippfehler: Bamberg und Baumburg.
Es geht ganz gemächlich bis zum Ort Alsenz. An der Einfahrt gibt es einen Buntsandsteinpark, da kann man mal vom Rad und sich strecken. Ausserdem lohnt es sich etwas über Sandstein zu lernen. Die im Park ausgestellten Exponante sind allesamt sage und schreibe 249 Millionen Jahre alt. Das ist zwei-hundert-tausand mal so lang wie unsere heutige Zeitrechnung.
Auch interressant ist, dass Sandstein keine bestimmte Sorte von Material ist. Sandsteine sind Ablagerungssteine, die durch Verfestigung von lockerem Sand enstanden sind, wobei der Sand aus allen möglichen Materialien bestehen kann - zum Beispiel Muschelkalk oder Quarz. Die Körnergröße liegt zwischen 0,063 und 2 Millimeter. Die Verfestigung des abgelagerten Sandes zu Sandstein nennt man Diagenese - unter Druck wird das Sediment kompaktiert und das Porenwasser ausgetrieben. Die aus dem Porenwasser abgeschiedenen Mineralien bilden den sogenannten "Zement" des Sandsteines. Aber vielleicht ist das ja dem Leser schon bekannt.
Hinter Alsenz treffen wir auf einen Bahnübergang mit geschlossener Schranke, die sich auch nach längerem Warten nicht öffnet. Schliessendlich entdecken wir einen Rufapparat, über den man mit einem entfernten, aber kurz angebundenen Bahnbeamten sprechen kann. Der sgate, dass der nächste Zug schon losgefahren sei, und die Schranke sich in 12 Minuten öffnen würde. Das erschien uns eine lange Zeit, die wir zur Rast umfunktionierten. Aber man hört ja immer wieder von Bahnübergangs-Unfällen. Tatsächlich kamen noch zwei Züge und die Schranke ging auf.
Nach guten 20 Kilometern, in Dielkirchen, geht es dann hoch in den Nebel, über eine karge Hochfläche bei Hoferhof. Das gibt der Rad-Runde einen anderen Charakter. Überhaupt erscheint uns die Gegend sehr abgelegen, vielleicht lag es aber auch am Wetter. Dann beginnt die lange Abfahrt am Appelbach entlang.
In Tiefenthal die erste Rastmöglichkeit, im Tiefenthaler Höfchen. Dort war es brechend voll und gemütlich. Wenn es wärmer und weniger voll gewesen wäre, wären wir länger geblieben.
Ein wenig später passieren wir den Hof Iben mit seiner Kapelle. Die Kapelle ist der Überrest eines ehemaligen Hofes des Templerordens, wurde 1258 erstmals erwähnt, und gilt als frühgotisches Juwel. Sie liegt im Inneren eines ummauerten landwitschaftlichen Betriebes, lässt sich aber betreten.
Nun weiter nach Neu-Bamberg und zur Ruine Neu-Baumburg (sic!). Die Burg und der Ort sind schon von weitem sichtbar, und der relative kurze Anstieg lohnt sich. Ausserdem liegt dort der sogannte Austernfels, an dem man die eingebetteten Muschelschalen sehen kann. Die Gegend war Teil des Meer-bedeckten 'Mainzer Beckens', wo laut Hinweisschild Haie, Rochen und Seekühe (und offensichtlich Austern) lebten.
Über Fürfeld geht es zurück nach Altenbamberg. Die Sonne scheint, und so fahren wir zur Burg steil hinauf. Wohl dem, der ein E-Bike hat. Die Aussicht ist grandios, und möglicherweise könnte man Kuchen oder etwas anderes essen, sofern Kundschaft erwartet wird.
Tourengänger:
detlefpalm

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