Wilder Pfad am Südufer des Murbachs zu den Teufelsmauern der Urnäsch /Westufer
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Am 6. Oktober hatte ich den Abstieg vom Nordufer des Murbachs zur Mündung an die Urnäsch beschrieben. Weil der Murbach so viel Wasser führte, querte ich ihn damals nicht. Diesmal wollte ich von der Südseite absteigen, um dann am Westufer der Urnäsch die westliche Fortsetzung der Teufelsmauern von Nahem zu sehen.
In der ersten Nadelkurve auf der Strasse von Waldstatt nach Urnäsch befindet sich auf der südlichen Hälfte eine Parkbucht und etwas Rasen, wo ich das Velo abstellen konnte. Ich stieg direkt bei der Parkbucht ab. Achtung, es ist steil, ich nutzte einen Stecken, um vorzustochern. Die Parkbucht wird wohl auch genutzt, das eine oder andere über die Kante zu kippen, im Moos einer fast senkrechten Felswand unterhalb der Nadelkurve sah ich sogar die Radkappe eines Autos und hoffe zugunsten ihres Besitzers, dass nur sie diese steile Abkürzung gewählt hat.
Es geht also durch brombeerüberwachsene Hohltritte zwischen gefällten oder gefallenen Fichtenstämmen und deren Reisig so langsam wie möglich abwärts, schnell wird hier schnell ungesund. Ich folge den Sandsteinfelsen unterhalb der Strasse ein kurzes Stück nach Osten, dann steige ich zum Murbach ab. Gesegnet seien die Rehe, die jene ausgesuchten Stellen gefunden haben, wo der Abstieg zum Murbach in den letzten Metern nicht in einen Absturz mündet.
Das obere Canyon
Der Murbach hat sich hier ein kleines Canyon mit senkrechten Sandsteinwänden zu beiden Seiten geschaffen. Auf halber Strecke hat der heute wieder friedliche Bach eine Wand aus Schwemmholz angehäuft, auf dem Pilze sitzen, die selbst bei diesen nicht mehr sommerlichen Temperaturen noch zu schwitzen scheinen. Ich klettere über den Holzwall. Am unteren Ende des Canyons prallt der Murbach auf einen Sandsteinfelsen, rechts davon eine Mergelwand. Ich steige auf den Felsen hoch und entdecke mindestens 2 Meter über dem Bach ein Brett, das offenkundig als Schwemmholz hier oben gelandet ist. Von dem Felskopf führt oberhalb des rechten Ufers ein schmaler Pfad. Auf der Gegenseite sehe ich eine ganze Böschung von Felsblöcken, wohl das Überbleibsel eines Erdrutsches, der dem Bauern - genauer seien Kühen - vor ein paar Jahren einiges an Weidefläche entzogen hat.
Ich folge dem Pfad in der rechten Böschung, mal geht es steil bergauf, mit Wurzeln als Halt, mal über einen Grat oder durch eine Senke. Schliesslich sehe ich links unter mir
Das untere Canyon
Das hatte ich am 6. Oktober auch gesehen, vom anderen Ufer. Aber da führte der Murbach so viel Wasser, dass an einen Abstieg nicht zu denken war, von der Nordseite schon gar nicht. Heute war ich am Südufer und fand eine Runse, die mit überwindbaren Stufen direkt an den Bach führte. Er hat sich hier in ein geradliniges Band von grauem Mergel eingegraben, Sandsteinwände zur Rechten und Linken. Oberhalb macht der Bach einen Knick. Man sieht deutlich, dass er hier die Sandsteinmauer, die seitlich in Form von Felsen wohl 20 Meter hinauf reicht, durchbrochen hat und über dieses Tor die parallele graue Mergelschicht erreicht hat.
Ich steige über die selbe Runse wieder auf und folge weiter den Pfaden oberhalb des Murbachs. Es ist ein schweisstreibendes Auf und Ab. In diesen von Mergel durchsetzten Böschungen habe ich es mir zur Gewohnheit gemacht, vor jedem Schritt zu schauen, wohin ich den Fall lenken möchte, wenn ich abrutsche. Das ist hier die hilfreichere Art voranzukommen als eine siegessichere Selbstgewissheit von der Art: Es wird schon nichts passieren. Und tatsächlich. An einer Stelle gab der Tritt nach und ich rutsche auf dem Rücken unter einer querliegenden Fichte durch... Aber die Richtung passte und ich hatte gleich wieder Halt.
Die Teufelsmauern
Nachdem ich an einer besonders bröseligen Stelle nochmal ins Bachbett abgestiegen war, erreichte ich schliesslich die Mündung in die Urnäsch. Ich bog nach rechts und erreichte bald die nördlichste der Teufelsmauern, die sich auf dem Ostufer fortsetzt. Ich stieg der Mauer entlang auf, bis ein Übergang in eine Runse frei war. Die Runse befand sich hinter diesem ersten Mauerstück. Über einen Felsabsatz wäre ich mit Mühe auch runter an die Urnäsch gekommen, aber durch meine Besuche auf der Gegenseite wusste ich, dass ich da nicht weiter käme und auch der Weg zurück über den Felsabsatz eventuell mein Können überstieg.
Zu allem Überfluss hatte es auch begonnen zu regnen, entgegen der Vorhersagen. Dies ist eine Wanderung, die ich nicht für Regen aussuchen würde.
Also folgte ich der Runse aufwärts entlang der Felsenmauer. Weiter oben gab es eine Kerbe, über die ich auf die Mauer gelangen konnte und ziemlich weit unten die Urnäsch sah. Die Südseite der Felsen war mit interessanten Pflanzen bewachsen, die aber keine Blüten und auch keine Früchte oder Samen mehr aufwiesen. Zu anderer Jahreszeit hatte ich an diesen Felsen schon Alpenrosen und Flüeblümli - also Felsaurikel - blühen sehen. Auf der Schattenseite der Mauer stieg ich weiter auf. Nach oben wurde es immer steiler. Zum Glück hielten die Bäume das Nass des Regens noch zurück.
Ganz oben sah ich dann einen Übergang nach links in der Felswand. Ich hievte mich hoch auf einen Wildwechsel und erreichte den Übergang - nur um festzustellen, dass auf der anderen Seite eine senkrechte Felswand lauerte, die unten wohl in einer Runse endete.
Also weiter bergauf, aber hier waren nur noch zwei Baumstämme, die als Prellbock dienen konnten, falls ich abrutschte. Verfehlte ich sie, bedeutete das Absturz. Derart motiviert suchte ich meinen Weg nach oben und hatte das Glück, auf feste Wurzeln im Erdreich zu stossen.
So kam ich an der Oberkante bei ein paar Holzstapeln heraus.
Ein Fliegenpilz begrüsste mich mit leuchtenden Farben. Ich war froh, heil hochgekommen zu sein. Ich ging am Weidezaun entlang bis zum nächsten Hof - den Sulzbrunnenhof und von dort auf dem Asphaltweg zur Strasse. Ich hatte Glück, dass die Bewohner den Hund zurückpfiffen, der sich überlegte, ob er mich verfolgen sollte. Er gehorchte.
Diese Landschaft ist auch in treibenden Regenwolken und aufsteigenden Nebeln wunderschön.
In der ersten Nadelkurve auf der Strasse von Waldstatt nach Urnäsch befindet sich auf der südlichen Hälfte eine Parkbucht und etwas Rasen, wo ich das Velo abstellen konnte. Ich stieg direkt bei der Parkbucht ab. Achtung, es ist steil, ich nutzte einen Stecken, um vorzustochern. Die Parkbucht wird wohl auch genutzt, das eine oder andere über die Kante zu kippen, im Moos einer fast senkrechten Felswand unterhalb der Nadelkurve sah ich sogar die Radkappe eines Autos und hoffe zugunsten ihres Besitzers, dass nur sie diese steile Abkürzung gewählt hat.
Es geht also durch brombeerüberwachsene Hohltritte zwischen gefällten oder gefallenen Fichtenstämmen und deren Reisig so langsam wie möglich abwärts, schnell wird hier schnell ungesund. Ich folge den Sandsteinfelsen unterhalb der Strasse ein kurzes Stück nach Osten, dann steige ich zum Murbach ab. Gesegnet seien die Rehe, die jene ausgesuchten Stellen gefunden haben, wo der Abstieg zum Murbach in den letzten Metern nicht in einen Absturz mündet.
Das obere Canyon
Der Murbach hat sich hier ein kleines Canyon mit senkrechten Sandsteinwänden zu beiden Seiten geschaffen. Auf halber Strecke hat der heute wieder friedliche Bach eine Wand aus Schwemmholz angehäuft, auf dem Pilze sitzen, die selbst bei diesen nicht mehr sommerlichen Temperaturen noch zu schwitzen scheinen. Ich klettere über den Holzwall. Am unteren Ende des Canyons prallt der Murbach auf einen Sandsteinfelsen, rechts davon eine Mergelwand. Ich steige auf den Felsen hoch und entdecke mindestens 2 Meter über dem Bach ein Brett, das offenkundig als Schwemmholz hier oben gelandet ist. Von dem Felskopf führt oberhalb des rechten Ufers ein schmaler Pfad. Auf der Gegenseite sehe ich eine ganze Böschung von Felsblöcken, wohl das Überbleibsel eines Erdrutsches, der dem Bauern - genauer seien Kühen - vor ein paar Jahren einiges an Weidefläche entzogen hat.
Ich folge dem Pfad in der rechten Böschung, mal geht es steil bergauf, mit Wurzeln als Halt, mal über einen Grat oder durch eine Senke. Schliesslich sehe ich links unter mir
Das untere Canyon
Das hatte ich am 6. Oktober auch gesehen, vom anderen Ufer. Aber da führte der Murbach so viel Wasser, dass an einen Abstieg nicht zu denken war, von der Nordseite schon gar nicht. Heute war ich am Südufer und fand eine Runse, die mit überwindbaren Stufen direkt an den Bach führte. Er hat sich hier in ein geradliniges Band von grauem Mergel eingegraben, Sandsteinwände zur Rechten und Linken. Oberhalb macht der Bach einen Knick. Man sieht deutlich, dass er hier die Sandsteinmauer, die seitlich in Form von Felsen wohl 20 Meter hinauf reicht, durchbrochen hat und über dieses Tor die parallele graue Mergelschicht erreicht hat.
Ich steige über die selbe Runse wieder auf und folge weiter den Pfaden oberhalb des Murbachs. Es ist ein schweisstreibendes Auf und Ab. In diesen von Mergel durchsetzten Böschungen habe ich es mir zur Gewohnheit gemacht, vor jedem Schritt zu schauen, wohin ich den Fall lenken möchte, wenn ich abrutsche. Das ist hier die hilfreichere Art voranzukommen als eine siegessichere Selbstgewissheit von der Art: Es wird schon nichts passieren. Und tatsächlich. An einer Stelle gab der Tritt nach und ich rutsche auf dem Rücken unter einer querliegenden Fichte durch... Aber die Richtung passte und ich hatte gleich wieder Halt.
Die Teufelsmauern
Nachdem ich an einer besonders bröseligen Stelle nochmal ins Bachbett abgestiegen war, erreichte ich schliesslich die Mündung in die Urnäsch. Ich bog nach rechts und erreichte bald die nördlichste der Teufelsmauern, die sich auf dem Ostufer fortsetzt. Ich stieg der Mauer entlang auf, bis ein Übergang in eine Runse frei war. Die Runse befand sich hinter diesem ersten Mauerstück. Über einen Felsabsatz wäre ich mit Mühe auch runter an die Urnäsch gekommen, aber durch meine Besuche auf der Gegenseite wusste ich, dass ich da nicht weiter käme und auch der Weg zurück über den Felsabsatz eventuell mein Können überstieg.
Zu allem Überfluss hatte es auch begonnen zu regnen, entgegen der Vorhersagen. Dies ist eine Wanderung, die ich nicht für Regen aussuchen würde.
Also folgte ich der Runse aufwärts entlang der Felsenmauer. Weiter oben gab es eine Kerbe, über die ich auf die Mauer gelangen konnte und ziemlich weit unten die Urnäsch sah. Die Südseite der Felsen war mit interessanten Pflanzen bewachsen, die aber keine Blüten und auch keine Früchte oder Samen mehr aufwiesen. Zu anderer Jahreszeit hatte ich an diesen Felsen schon Alpenrosen und Flüeblümli - also Felsaurikel - blühen sehen. Auf der Schattenseite der Mauer stieg ich weiter auf. Nach oben wurde es immer steiler. Zum Glück hielten die Bäume das Nass des Regens noch zurück.
Ganz oben sah ich dann einen Übergang nach links in der Felswand. Ich hievte mich hoch auf einen Wildwechsel und erreichte den Übergang - nur um festzustellen, dass auf der anderen Seite eine senkrechte Felswand lauerte, die unten wohl in einer Runse endete.
Also weiter bergauf, aber hier waren nur noch zwei Baumstämme, die als Prellbock dienen konnten, falls ich abrutschte. Verfehlte ich sie, bedeutete das Absturz. Derart motiviert suchte ich meinen Weg nach oben und hatte das Glück, auf feste Wurzeln im Erdreich zu stossen.
So kam ich an der Oberkante bei ein paar Holzstapeln heraus.
Ein Fliegenpilz begrüsste mich mit leuchtenden Farben. Ich war froh, heil hochgekommen zu sein. Ich ging am Weidezaun entlang bis zum nächsten Hof - den Sulzbrunnenhof und von dort auf dem Asphaltweg zur Strasse. Ich hatte Glück, dass die Bewohner den Hund zurückpfiffen, der sich überlegte, ob er mich verfolgen sollte. Er gehorchte.
Diese Landschaft ist auch in treibenden Regenwolken und aufsteigenden Nebeln wunderschön.
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konschtanz

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