Guttauer Teiche und Olbasee
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Herbsttour in der Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft
Das bessere Wetter lockte mich am Sonnabend hinaus. Die Idee zur Tour stammte aus einer alten Broschüre einer einheimischen Mineralwasserfirma. Da mir die beschriebene Seenrunde etwas mager vorkam, erweiterte ich sie mit der einstigen Preußisch-Sächsischen Grenze, einem Steinbruch und drei Sühnekreuzen. So kam wieder eine vollwertige Runde im sorbischen Sprachgebiet zusammen. Zum Start begab ich mich nach Guttau (Hućina) und parkte auf einem Platz an der Hauptstraße. Entlang der Straße verließ ich den Ort. Am Ortsausgang wurde der Wanderweg ins Teichgebiet geleitet. Nach wenigen Metern machte ich aber noch einen kurzen Abstecher zu einem Sühnekreuz an der Straße. Dabei erlebte ich den Sonnenaufgang. Zurück an den Teichen, genoss ich die prächtige Morgenstimmung. Trotz oder wegen der Zugehörigkeit zum Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft gibt es einige touristischen Einrichtungen wie versteckte Beobachtungspunkte, Hochstände, Beobachtungstürme und -stege sowie Rastplätze. Hier wird der Mensch nicht aus der Natur ausgeschlossen. Ich ging auf dem Damm zwischen dem Dorfteich und dem Großteich und zwischen Großteich und Pfarrteich entlang. Es folgte ein Abstecher auf den Damm am Altdubinteich bevor ich Schilfteich und Langteich passierte. Nach einer ausgiebigen Betrachtung setzte ich die Runde fort und lief hinüber nach Wartha (Stróža). Dort ging ich nur kurz durch den Ort und begab mich zum Ufer des Olbasees. Mitte des 19. Jh. entdeckten hier Einwohner beim Graben- und Brunnenbau Braunkohle. Es begann eine rege Bergbautätigkeit. Mit zunehmender Fördermenge legte man in Kleinsaubernitz ein Kraftwerk und eine Brikettfabrik an. Zwischen 1905-1931 gab es eine elektrische Werkbahn zur Bahnstrecke Löbau - Radibor nach Baruth. Die Förderung wurde geologisch und wirtschaftlich zunehmend schwieriger (Verwerfungen des Flözes, Kieselgur- und Schwefelkies-Schichten). Deshalb gab man den Tagebaubetrieb auf und förderte zuletzt nur noch untertägig. 1927 führte ein Brand in der Zeche zur Betriebsschließung. Anschließend wurden die Anlagen geflutet, so dass bis 1932 die heutige Wasserfläche entstand. Der Name des Sees leitet sich vom früheren Betreiber OberLausitzer-Braunkohlen-Aktiengesellschaft ab. Im See gibt es die Insel Radisch mit den Resten einer alten Wallanlage. Der Name der Insel dürfte vom slawischen hrad für Burg stammen. Die Insel ist wegen Setzungsgefahren nicht zugänglich. Ich umrundete den See nördlich und östlich und erreichte Kleinsaubernitz (Zubornička).
Kurz vor Verlassen des Ortes fand ich eine trockene Bank für eine kleine Pause. Dann ging es ostwärts in den Wald hinein. Nach Passieren des Schleifferteichs fand ich rechts des Weges im Wald das Grenzsteinpaar 69 der einstigen Preußisch-Sächsischen Grenze. Am Grenzsteinpaar 68 bog ich dann auf einen südwärts führenden Weg ein. Dieser verlief durch einen pilzreichen Kiefernwald. Später kam ich nach Dubrauke (Dubrawka). Kurz nach dem Örtchen strebte ich auf Feld- und Wiesenwegen auf die Preußenkuppe hinauf. Beim Abstieg auf der anderen Seite kam ich zum Basaltsteinbruch Baruth. Die alten, von 1930-1993 genutzten Anlagen werden als technisches Denkmal erhalten. Bis 2000 erfolgte ein Weiterbetrieb mit einer semimobilen Brecher- und Klassieranlage. Dann wurde der Steinbruchbetrieb auf Grund der Marktlage vorläufig eingestellt. An der Straße lief ich in das Örtchen Baruth (Bart). Dort fand ich das zweite Sühnekreuz meiner Tour. Vorbei am einstigen Bahnhof verließ ich den Ort.
Baruth lag an der Bahnstrecke Löbau - Radibor. 1972 wurde der durchgehende Betrieb nach Löbau eingestellt. Baruth war fortan Endpunkt der nur noch im Güterverkehr betriebenen Strecke von Radibor. Die in Baruth angebundene 4,4 km lange Werkbahn nach Kleinsaubernitz wurde nach Einstellung der Kohleförderung und des Restgüterverkehrs 1945 bis zum Schamottewerk Neudörfel zurückgezogen. Später erfolgte noch einmal ein Neuanschluss eines geheimen NVA-Depots am km 3,5. Mit der Wende wurde die Werkbahn rasch abgebaut. Die Strecke nach Radibor wurde ab 1996 stückweise stillgelegt und ab 2004 abgebaut.
An der Straße wanderte ich in den Ort Buchwalde (Bukojna) hinüber. Idealerweise zur Mittagszeit fand ich an der Buswendeschleife eine trockene schöne Holzbank für eine Pause vor. Gestärkt begab ich mich erneut entlang einer Straße nach Gleina (Hlina). Dort bog ich auf den Anliegerweg „An der Steinkreuzbrücke“ ein, der praktischerweise zum nächsten Ziel führte, dem Sühnekreuz von Gleina. Dahinter ging es durch Feld- und Wiesenfluren vorbei an Kleingleina (Hlinka) zu einem weiteren Einzelgehöft. Dieses passierte ich auf einem schmalen Pfad rechts davon. Am Ufer des Löbauer Wassers ging es dann nach Guttau zurück.
Die pausenbereinigte Gehzeit betrug 5 h 15 min. Die Schwierigkeit ging nicht über T1 hinaus. Der Weg war teilweise unmarkiert.
Das bessere Wetter lockte mich am Sonnabend hinaus. Die Idee zur Tour stammte aus einer alten Broschüre einer einheimischen Mineralwasserfirma. Da mir die beschriebene Seenrunde etwas mager vorkam, erweiterte ich sie mit der einstigen Preußisch-Sächsischen Grenze, einem Steinbruch und drei Sühnekreuzen. So kam wieder eine vollwertige Runde im sorbischen Sprachgebiet zusammen. Zum Start begab ich mich nach Guttau (Hućina) und parkte auf einem Platz an der Hauptstraße. Entlang der Straße verließ ich den Ort. Am Ortsausgang wurde der Wanderweg ins Teichgebiet geleitet. Nach wenigen Metern machte ich aber noch einen kurzen Abstecher zu einem Sühnekreuz an der Straße. Dabei erlebte ich den Sonnenaufgang. Zurück an den Teichen, genoss ich die prächtige Morgenstimmung. Trotz oder wegen der Zugehörigkeit zum Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft gibt es einige touristischen Einrichtungen wie versteckte Beobachtungspunkte, Hochstände, Beobachtungstürme und -stege sowie Rastplätze. Hier wird der Mensch nicht aus der Natur ausgeschlossen. Ich ging auf dem Damm zwischen dem Dorfteich und dem Großteich und zwischen Großteich und Pfarrteich entlang. Es folgte ein Abstecher auf den Damm am Altdubinteich bevor ich Schilfteich und Langteich passierte. Nach einer ausgiebigen Betrachtung setzte ich die Runde fort und lief hinüber nach Wartha (Stróža). Dort ging ich nur kurz durch den Ort und begab mich zum Ufer des Olbasees. Mitte des 19. Jh. entdeckten hier Einwohner beim Graben- und Brunnenbau Braunkohle. Es begann eine rege Bergbautätigkeit. Mit zunehmender Fördermenge legte man in Kleinsaubernitz ein Kraftwerk und eine Brikettfabrik an. Zwischen 1905-1931 gab es eine elektrische Werkbahn zur Bahnstrecke Löbau - Radibor nach Baruth. Die Förderung wurde geologisch und wirtschaftlich zunehmend schwieriger (Verwerfungen des Flözes, Kieselgur- und Schwefelkies-Schichten). Deshalb gab man den Tagebaubetrieb auf und förderte zuletzt nur noch untertägig. 1927 führte ein Brand in der Zeche zur Betriebsschließung. Anschließend wurden die Anlagen geflutet, so dass bis 1932 die heutige Wasserfläche entstand. Der Name des Sees leitet sich vom früheren Betreiber OberLausitzer-Braunkohlen-Aktiengesellschaft ab. Im See gibt es die Insel Radisch mit den Resten einer alten Wallanlage. Der Name der Insel dürfte vom slawischen hrad für Burg stammen. Die Insel ist wegen Setzungsgefahren nicht zugänglich. Ich umrundete den See nördlich und östlich und erreichte Kleinsaubernitz (Zubornička).
Kurz vor Verlassen des Ortes fand ich eine trockene Bank für eine kleine Pause. Dann ging es ostwärts in den Wald hinein. Nach Passieren des Schleifferteichs fand ich rechts des Weges im Wald das Grenzsteinpaar 69 der einstigen Preußisch-Sächsischen Grenze. Am Grenzsteinpaar 68 bog ich dann auf einen südwärts führenden Weg ein. Dieser verlief durch einen pilzreichen Kiefernwald. Später kam ich nach Dubrauke (Dubrawka). Kurz nach dem Örtchen strebte ich auf Feld- und Wiesenwegen auf die Preußenkuppe hinauf. Beim Abstieg auf der anderen Seite kam ich zum Basaltsteinbruch Baruth. Die alten, von 1930-1993 genutzten Anlagen werden als technisches Denkmal erhalten. Bis 2000 erfolgte ein Weiterbetrieb mit einer semimobilen Brecher- und Klassieranlage. Dann wurde der Steinbruchbetrieb auf Grund der Marktlage vorläufig eingestellt. An der Straße lief ich in das Örtchen Baruth (Bart). Dort fand ich das zweite Sühnekreuz meiner Tour. Vorbei am einstigen Bahnhof verließ ich den Ort.
Baruth lag an der Bahnstrecke Löbau - Radibor. 1972 wurde der durchgehende Betrieb nach Löbau eingestellt. Baruth war fortan Endpunkt der nur noch im Güterverkehr betriebenen Strecke von Radibor. Die in Baruth angebundene 4,4 km lange Werkbahn nach Kleinsaubernitz wurde nach Einstellung der Kohleförderung und des Restgüterverkehrs 1945 bis zum Schamottewerk Neudörfel zurückgezogen. Später erfolgte noch einmal ein Neuanschluss eines geheimen NVA-Depots am km 3,5. Mit der Wende wurde die Werkbahn rasch abgebaut. Die Strecke nach Radibor wurde ab 1996 stückweise stillgelegt und ab 2004 abgebaut.
An der Straße wanderte ich in den Ort Buchwalde (Bukojna) hinüber. Idealerweise zur Mittagszeit fand ich an der Buswendeschleife eine trockene schöne Holzbank für eine Pause vor. Gestärkt begab ich mich erneut entlang einer Straße nach Gleina (Hlina). Dort bog ich auf den Anliegerweg „An der Steinkreuzbrücke“ ein, der praktischerweise zum nächsten Ziel führte, dem Sühnekreuz von Gleina. Dahinter ging es durch Feld- und Wiesenfluren vorbei an Kleingleina (Hlinka) zu einem weiteren Einzelgehöft. Dieses passierte ich auf einem schmalen Pfad rechts davon. Am Ufer des Löbauer Wassers ging es dann nach Guttau zurück.
Die pausenbereinigte Gehzeit betrug 5 h 15 min. Die Schwierigkeit ging nicht über T1 hinaus. Der Weg war teilweise unmarkiert.
Tourengänger:
lainari

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