Am Vormittag beobachten wir in Vaduz auf dem Binnendamm die Läuferinnen und Läufer des LGT Alpin Marathons. Es ist beeindruckend, wie gross der Vorsprung des Führenden nach gerade einmal sieben oder acht Kilometern bereits ist. Aber auch das Zuschauen bei den Hobbyläufern ist äusserst unterhaltsam. Bei einigen frage ich mich allerdings, wie erschöpft sie schon jetzt aussehen – obwohl es bisher nur flach war und noch 35 Kilometer bis ins Ziel vor ihnen liegen. Wie dem auch sei, das Zuschauen motiviert mich auf jeden Fall, am Nachmittag selbst laufen zu gehen. Und da mir die Wanderung zur Gafadurahütte am Vorabend so gut gefallen hat, beschliesse ich, wieder zum Wanderparkplatz in Planken zu fahren.
Dort starte ich meinen Lauf und jogge dieses Mal komplett entlang der Alpstrasse bis zur Gafadurahütte. Als ich dort ankomme, merke ich, dass ich noch nicht genug habe. Also laufe ich auf der Strasse ein paar Meter zurück und biege dann links auf den ausgeschilderten Wanderweg zu den Drei Schwestern ab. Der Weg führt angenehm ansteigend durch den Wald hinauf bis zum Sarojasattel. Dort beschliesse ich, dass es für heute genug ist, und mache mich auf den Rückweg zum Parkplatz – auf dem gleichen Weg, den ich gekommen bin.
Ein kleiner Schreckmoment bleibt mir jedoch nicht erspart. Im Juni 2024 berichteten die Zeitungen immer wieder über mögliche Sichtungen des ersten Bären in Liechtenstein. Bestätigt waren bisher nur Sichtungen im benachbarten Rankweil. Als es plötzlich neben mir im Wald raschelt und knurrt und etwas Grosses, Braunschwarzes aus dem Dickicht hervortritt, bleibt mir fast das Herz stehen. Zum Glück stellt sich schnell heraus, dass es sich lediglich um einen Wanderer mit seinem grossen, nicht angeleinten Hund handelt.
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