RWA - Von Dittmannsdorf nach Dörnthal


Publiziert von lainari , 17. April 2024 um 18:09.

Region: Welt » Deutschland » Östliche Mittelgebirge » Erzgebirge
Tour Datum:14 April 2024
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 320 m
Abstieg: 320 m
Strecke:19 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auto bis Dittmannsdorf
Kartennummer:Geoportal Sachsenatlas Reliefkarte und mapy.cz (Rückweg)

Bergmännische Wasserbauwerke VIII
 
Die Revierwasserlaufanstalt Freiberg (RWA) ist eine historische Wasserwirtschaftsanlage des Bergbaues im Zuger, Brander und Freiberger Revier. Sie besteht aus Kunstgräben (oberirdisch), Röschen (unterirdisch) und Kunstteichen (Speicher) für die Wasserzuleitung und (Erb)Stollen für die Wasserableitung. Das Wasser diente im damaligen Bergbau als Antriebskraft für Pumpen, Fördermaschinen und Pochwerke sowie als Betriebsmittel für Erzwäschen. Als man im 16. Jh. über Schächte immer tiefer unter Tage vorstieß, war eine zuverlässige Antriebsquelle eine wichtige Voraussetzung. Bis dahin verwendete man hauptsächlich Muskelkraft oder Pferdegöpel. Da sich die Schachtanlagen des Revieres hauptsächlich auf den Höhenrücken oberhalb der Flusstäler befanden, musste ein ausgeklügeltes System an Sammlern und Zuleitungen von weit entfernten Gewässern angelegt werden. Die Hauptarbeiten dazu wurden zwischen 1585 und 1882 durchgeführt. Ab 1684 unterstand dieses System der Kurfürstlichen Stollen- und Röschenadministration. Daraus entstand später die RWA. Heute wird ein Großteil der Bauwerke von der Landestalsperrenverwaltung als alternatives Wasserversorgungssystem weiter unterhalten. Hinweis: Die Betonabdeckungen der Kunstgräben dürfen nicht betreten werden! Die Grabenverläufe sind aber meist auf den Wiesenrändern zu begehen.
 
Die heutige Erkundungstour startet an einem Parkplatz in Dittmannsdorf. Ich laufe an der Straße bis zum Dittmannsdorfer Teich. Talblickend auf der rechten Seite des Dammes wird der Kunstgraben der RWA ausgeleitet. Diesem folge ich nun. Als erstes kommt die kurze Dittmannsdorfer Rösche (Länge 0,15 km). Dann führt der Graben am Talhang oberhalb des Ortes entlang. Später folgt der Neue Friedrich Benno Stolln (auch: II. Friedrich Benno Stollen, Länge 1,1 km). Ich gehe Richtung Ort zurück und nehme nun eine Anliegerstraße am Talhang bis nach Pfaffroda. Hier schaue ich kurz nach dem Schloss und den unterhalb liegenden Teichen, bevor ich durch eine Taleinkerbung aufwärts zum Freizeitzentrum Bierwiesenteich laufe. Auf Feldwegen komme ich wenig später zum Bergwerksteich. Hier befindet sich zwischen den Stollen gerade eine Großbaustelle zur Erneuerung des Grabenabschnittes. Unmittelbar an der Baustelle tritt der Graben in den Friedrich Benno Stolln (auch: I. Friedrich Benno Stollen, Länge 2,2 km) ein. Über Wiesenstücke erreiche ich einen Feldweg und gehe nach Pfaffroda hinunter. Dort laufe ich auf der Dorfstraße hinauf und biege hinter dem Ort an einer Wegkreuzung nach rechts ab. In einer kleinen Talsenke halte ich mich hinter einem Wäldchen links und gehe über Wiesen zum Dörnthaler Teich hinunter. Hier mündet der Friedrich Benno Stolln aus. Noch unter Tage kann das Wasser zur direkten Teicheinleitung oder in einen Umgehungsgraben verteilt werden. Über Uferweg und Straße gelange ich zum Staudamm. Hier am Kehrpunkt meiner heutigen Erkundung lege ich eine Rast ein, bevor ich den Rückweg in Angriff nehme.
 
Hinter der vorbeiführenden Straße nehme ich dem mit einem grünen Strich markierten Marktsteig, der in leichtem Auf und Ab durch Felder und Wiesen verläuft. Dann geht es über den Tännichtweg auf einer längeren Strecke durch den Wald. An der Waldkante lasse ich mich auf einer besonnten Bank zur vorgezogenen Mittagsrast nieder. Dann wandere ich gemütlich nach Dittmannsdorf zurück und kürze über einen kleinen Pfad die Talquerung etwas ab, bevor ich zum Parkplatz zurückkomme.
 
Die Gehzeit betrug pausenbereinigt 4 h 30 min. Die Wanderung ist weitgehend als T1 zu bewerten.

Bauwerke der RWA auf dieser Tour: 3,45 km Röschen, 1,3 km Kunstgraben + 1,25 km Umgehungsgraben, der Bergwerksteich und der Dörnthaler Teich

Tourengänger: lainari


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