Bezbog (2649m), Poleschan (2852m) und ein dummer Hund


Publiziert von TFTD , 10. März 2024 um 11:55.

Region: Welt » Bulgaria » Pirin
Tour Datum:26 Dezember 2022
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: BG 
Zeitbedarf: 9:00
Aufstieg: 1600 m
Abstieg: 1600 m
Strecke:19km
Kartennummer:OSM

Diese Tour hätte so ereignislos sein können. Aber fehlende Kommunikation und ein dummer Hund (Teil 1 --> Hier gibt es Teil 2) später sind wir alle ein bisschen schlauer.

Übernachtet haben wir im Tal und sind dann Morgens hoch zur Hiza Goce Delcev gefahren. Ab da ging es eigentlich erst mal relativ entspannt voran. Ein bisschen Ski Piste, ein bisschen gefrorener Boden. Meist in einer Lichtung, kurz im Wald, stetig aufwärts. Vorbei an der Mittelstation und schon sind wir bei der Hiza Bezbog und mein Gipfelziel ist zu sehen. Ab hier bin ich mit Steigeisen an den Füßen unterwegs.

Meine Schwester, ihre Freundin und die 3 Hunde habe ich schon längst zurück gelassen. Sie wollen zu den vielen Seen hinter. Mich zieht es auf die Gipfel. Kurz nachdem See kommt die erste spannende Stelle des Tages. Ein bisschen steiler und sehr schattig ist der Untergrund glatt und hart. Einige Menschen tun sich ein bisschen schwerer. Mittlerweile ist auf den OSM Karten sogar ein Weg für die Überschreitung eingezeichnet. ich habe ihn an diesem Tag nicht erkannt und gehe "klassisch".

Am Abzweig Seen/Gipfel sieht man den Anstieg. Durch die halbe Südlage ist der Schnee hier sehr gut zu gehen und es geht ohne viel aufhebens nach oben. Irgendwann ziele ich direkt auf den Gipfel, das Gelände gibt es her. Der letzte Teil wird ein bisschen felsig bzw blockig aber nichts wildes.

Ich verbringe nicht viel Zeit sondern mache mich auf zum nächsten Ziel. Von meiner Schwester bekomme ich per Nachricht die Info, dass sie mit dem Lift runter fahren wollen. Da es 3 Hunde sind brauchen sie mich. Ich interpretiere das als "wir sind auf dem Rückweg" und gehe davon aus nicht mehr all zu viel Zeit zu habe. Im Anstieg zum nächsten Gipfel sind Menschen. Das ist immer gut, wenn man es eilig hat. Es geht ein paar Höhenmeter zurück auf den Sattel und dann entspannt in den Anstieg. Es pfeift die ganze Zeit der Wind.

Ich komme vor der Truppe am Gipfel an und zur Belohnung gibt es bulgarischen Wein und Wurst von der Gruppe. Gastfreundschaft ist schon was sehr tolles. Der weitere Gratverlauf sieht spannend aus mit dem Schnee. Da ich denke keine Zeit mehr zu haben mache ich mir aber Gedanken über den Abstieg. Den Aufstiegsweg wieder runter klingt zu langweilig. Aber die Flanke nach Süden runter macht einen brauchbaren Eindruck. Also, auf ins Abenteuer. Es bietet sich sogar eine kurze Gelegenheit sich auf den Hosenboden zu setzen und abzurutschen. Ein bisschen Spaß muss sein.

Als ich dann den Wanderweg erreiche klappt es auch mal wieder mit dem Kontakt zu meiner Schwester und zu meinem Ärger sind sie gerade erst am letzten See angekommen. Geschlagene 1h warte ich bis sie es zu mir geschafft haben. Zu allem Überfluss geht einer der Hunde kurz nachdem wir zusammen auf dem Rückweg sind auf die Jagd. Der Hund, das sollte man wissen, war ein Straßenhund den meine Schwester vor nicht all zu langer Zeit in ihre Obhut genommen hat.

Sie entscheidet, das wir weiter gehen. Der wird schon kommen. Ich selber halte mich raus bin aber nicht sicher ob das jetzt die Weise Entscheidung ist. Aber als nicht Hundbesitzer dann noch die Schwester belehren zu wollen, wird auch nicht funktionieren. Also gehen wir weiter zurück Richtung Hiza Bezbog.
Der Hund kommt nicht.

An der Hütte machen wir Pause. Ich mit der Freundin meiner Schwester in der Sonne, meine Schwester für sich alleine. Der Hund taucht natürlich nicht auf. Ich bin hinreichend genervt und bin dafür dem Hund der natürlichen Selektion zu überlassen. Meine Schwester sieht das anders. Sie zieht ohne Rucksack mit dem nötigsten los. Ich beginne mit ihrer Freundin den Abstieg. Es ist klar, dass es dunkel wird bevor wir am Auto sind.

Sie findet den Hund an der Stelle wo er weg gerannt ist und ist vor der Dunkelheit zurück bei ihrem Rucksack. Da sie den Hund am Rucksack festbindet und er die nächste "ich renne mal wohin Aktion" startet verliert sie ihren Schlüssel. Glücklicherweise keinen, den wir akut die nächsten Tage brauchen. Mit Stirnlampe bewaffnet macht sie sich an den Abstieg.

Nachdem wir schon ein Teil der Strecke mit dem Auto geschafft haben fällt mir ein, dass ich meine Wanderstöcke oben stehen lassen hab. Also nochmal Retour. Dabei verliere ich dann meine Mütze beim Aussteigen aber das fällt mir erst viel zu spät auf.

Ein laaaaanger Tag geht zu ende.

Durchstiegszeiten:
Start: 9:00 Uhr
Bergstation Hiza Bezbog: 10:15 Uhr (1h15min + 12min Pause)
Bezbog: 11:17 Uhr (50min + 5min Pause)
Poleschan: 12:09 Uhr (47min + 20min Pause)
Zurück auf dem Wanderweg: 13:04 Uhr (55min + 1h Pause)
Hiza Bezbog: 14:55 Uhr (55min + 1.5h Pause)
Hiza Goce Delcev: 17:55 Uhr (1.5h)


Die T4+ bezieht sich auf die Schwierigkeit im Gelände. Wanderwege überschreiten ein T3 nicht.

Tourengänger: TFTD


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden


Geodaten
 62599.gpx Track eTrex20 (unedited)
 62600.gpx Track Oregon700 (unedited)

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen

T2
17 Sep 16
Bezbog / Безбог (2.649 m) · pika8x14

Kommentar hinzufügen»