Raperswiler Tobel - Müllberger Tobel - Rappetobel


Publiziert von konschtanz , 23. Januar 2024 um 18:49.

Region: Welt » Schweiz » Thurgau
Tour Datum:21 Januar 2024
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TG 

Auf dem Feldweg zum Wald regelmässige Fussspur eines Paarhufers. Spur vorne rund, nicht spitz wie beim Reh, und grösser. Am Waldrand sehe ich einen Mann und eine Frau, die drei Lamas am Strick führen und sie am Waldrand grasen lassen. Die Bäume haben den Schnee abgehalten, und die Sonne den Rest abgetaut. Ein grüner Flecken.

Ich lasse das Velo am Waldrand stehen und steige nach links ab. Ich erreiche die Ebene mit dem Waldtümpel, der auch im Sommer Wasser führt, komme am ersten versteckten Wasserfall über Nagelfluh vorbei und gehe weiter etwas oberhalb am Bach entlang, zur Nagelfluh-Schlucht. Die umgestürzten Eschen bergen in ihrem Wurzelballen eine Eiszapfen-Höhle, bei der ich das letzte Mal umgekehrt war. Von den Eiszapfen tropft es, einige liegen schon zerschellt am Boden. Heute gehe ich durch, biege um die Ecke und sehe vereiste Wände, die in der Sonne glänzen. Ich steige in die Schlucht ab und bald wieder auf, weil der nächste Abschnitt von Holz versperrt ist. Nach einer Kurve sehe ich rechts eine hohe, mit Eiszapfen verhangene Steilwand, an deren Fusse sich die Trümmer viel grösserer Eiszapfen häufen.

Links der Felseinschnitt bei den Häusern Müllberg, auf der Karte als „Burggrabe“ bezeichnet. Ich steige wieder ab, denn bald kommt der grosse Sandsteinwasserfall. Ich wechsle auf die rechte Seite. Aber der Zugang ist versperrt. Es war wohl Schneebruch, der zwei mächtige Buchen zu Fall gebracht hat. Ihr Astwerk verdeckt den Wasserfall und das Becken darunter.

So folge ich dem Wildpfad oberhalb des Bachs auf der rechten Seite. Im Sandstein sind hier kleine Höhlen, wie von einem älteren Bachverlauf. Der Pfad führt zum Schluss bergauf, und ich erreiche einen Grat. Dem folge ich bergab zum Wasser. Die nach Südsüdwest ausgerichtete Spitze des Grats wird von der Sonne beschienen. Hier vereinen sich Rappetobel und Raperswiler Tobel, der in diesem Abschnitt in der Karte als Müllberger Tobel angegeben wird.

Dann folge ich dem Grat in Gegenrichtung, Rehespuren folgend. An manchen Stellen sieht man, dass der Grat über die Sandsteinwände verläuft. Noch vor Erreichen des kleinen Gipfels bei 588 m entdecke ich, dass hier jemand einen Flying Fox installiert hat, mit Pneu am Baumstamm als Prallzone. Ich probiere die Seilbahn gleich aus. Der als Sitz eingesetzte Holzknüppel ist an den Enden etwas spitz, was sich beim Absteigen als ungünstig für die Hose erweist.

Weiter geht‘s, hoch auf Punkt 588. Beim Abstieg komme ich auf einen breiten, kiesigen Fahrweg, der mich zum Buchenwaldplateau am Rossrugg führt. Hier biege ich nach rechts, an die Spitze des Plateaus. Dort gibt es einen Pfad, der steil an den Bach führt. Das Schöne ist: Rehe spuren auch im tiefsten Winter. So erreiche ich zielsicher die Furt, auf der ich den Bach queren kann. Auf der anderen Seite steige ich auf und komme zielsicher beim Velo raus. Es ist 17 Uhr, als ich den Waldrand erreiche, und fantastische Alpensicht.


Tourengänger: konschtanz


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