Raperswiler Tobel - Teil 1
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Im Wald führt rechts des Geländeeinschnitts ein Weg, der eine Kurve nach rechts macht. Nach der Kurve steige ich schräg den Hang hinab, vorbei an umgestürzten Baumstämmen, und erreiche unten den Tobel, wo bei ca. 560 m kleinkiesige Nagelfluh ansteht. Eigentlich wollte ich noch ein Stückchen weiter bachaufwärts, aber eine Flut von Ästen und Baumstämmen abgestürzter Buchen würde die Fortbewegung in den Bereich Dezimeter pro Minute senken.
Ich quere den Bach, bewundere die Eiszapfen an den Wänden und steige in der Gegenseite auf, Rehespuren folgend.
Die Buchen tragen eine Krone aus weissem Rauhreif, gegen den strahlend blauen Himmel wirken sie wie Wolken. Zwischen den Buchen allenthalben Eiben. An der Oberkante angekommen, biege ich nach links, zum Geländesporn, der auf der Karte als Rossrugg bezeichnet ist.
Wenn man direkt zum Sporn vorgeht, gibt es einen Pfad, der den Tobel quert und an der Stelle rauskommt, wo ich das Velo abgestellt habe. Aber da will ich jetzt nicht hin. Ich steige vom Rossrugg nach Süden zum Bach ab und folge dem Bach wieder gegen die Strömung aufwärts, bis ich an einen schönen Engpass komme. Dort wechsle ich die Seite und gehe bachabwärts. Die Hänge links sind kahl geworden, es hat einige Baumriesen entwurzelt. Wahrscheinlich auch hier Schneebruch.
An einer versteckten Stelle ist der erste Wasserfall. Man hört ihn leichter als dass man ihn sieht.
Hier ist eine harte Nagelfluhschwelle, die Oberfläche ist mit Kalktuff überzogen. Etwas unterhalb steht eine Eibe, die von der Erosion in die Waagrechte befördert wurde, so dass nun die Seitenäste senkrecht zum Himmel stehen. Die Eiben geben so schnell nicht auf!
Über eine sumpfige Senke, heute verschneit, gehe ich weiter bachabwärts und folge einem alten Pfad oberhalb des Bachs auf der linken Seite. Dieser Pfad ist seit Jahren durch das Wurzelwerk eines umgestürzten Baums versperrt, aber unter dem Wurzelwerk ist ein Tunnel, den auch das Wild nutzt, um auf die andere Seite zu kommen.
Heute kein Durchgang. Eiszapfen stehen Wache.
Ich drehe mich um und steige in der Böschung auf. Es ist Zeit, aus dem Tobel aufzusteigen, bevor es dunkel wird. Dank der Kälte komme ich einigermaßen rutschfrei bis an die Oberkante und kehre zum Ausgangspunkt zurück.
Schöner Blick auf die Alpen.

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