Erdpyramiden Unterinn 890m - Im Land der Kakibäume

Der Winter hat das nördliche Südtirol fest im Griff, auf den Pisten schieben sie sich schon mit den Fellen um die Wette, es ist Zeit in wärmere Gefilde zu flüchten. Kurz nach Atzwang lassen wir den Wagen stehen und steigen den sonnseitigen Hängen am Ritten entgegen. Kaum aus dem Auto lachen uns die ersten Kaki an, eine andere Welt!
Bald müssen wir wärmende Schichten ablegen, die Winterausrüstung haben wir umsonst mitgeschleppt. Der höchste Punkt unserer heutigen Runde ist auf 900m, Handschuhe, Gamaschen und Eiskrallen sind hier überflüssig. Hätte man sich denken können!?
Unser Ziel sind die Erdpyramiden bei Unterinn, bis dahin braucht es einige Höhenmeter Aufstieg. Wir lassen die Ruine Stein links liegen und nähern uns dem berühmten Keschtnweg. Vorbei ist die idyllische Ruhe, hier traben Spaziergänger aus aller Herren Länder zum nächsten Buschenschank. Wir lassen die Pelzmäntel und Handtaschen vorbeiziehen und stehen bald an den Erdpyramiden. Man hat eine nette Aussichtsplattform gebaut, 5 Minuten über dem Weg, zu weit für die Törggeler.
Hier genehmigen wir uns eine kurze Pause, lassen das Naturspektakel wirken und genießen in aller Ruhe die vergleichsweise milden Temperaturen. Jetzt fehlt nur noch ein nettes Lokal und ein Stück Kuchen in Unterinn, es sind nur ein paar Schritte bis dahin. Fehlanzeige, abseits der Buschenschänke und Törggelenhöfe sind sämtliche Gasthäuser geschlossen, Unterinn ist schon im Winterschlaf.
Also steigen wir umgehend ab und folgen der Markierung Richtung Blumau. Ziemlich steil zieht sie ins Eisacktal, an Weinbergen und Obstplantagen vorbei. Hier krabbeln die Eidechsen, Schmetterlinge flattern und an den Mauern wachsen Kakteen, herrlich.
In Blumau finden wir tatsächlich eine geöffnete Bar um die Zeit bis zum nächsten Bus zu überbrücken. Es reicht für eine kleine Stärkung und eine halbe Stunde später stehen wir wieder in Steg unter den Kakibäumen.