Piz Galin - im Brenta-Nebel (2442 m / +880 hm)

Diese Tour steht ganz im Zeichen des Brenta-Nebels, der häufig die mittleren Höhen der Brenta-Dolomiten einhüllt. Der Piz Galin (auch: Pizzo Gallino), eigentlich ein schöner Aussichtsberg, schaffte es heute bei meiner Besteigung leider nicht, aus dem Nebel herauszugucken. Ich besuchte den Piz Galin als Extratour zu einerTour meiner Wandergruppe, die wegen des Wetters verkürzt war und nur am Fuße des Piz Galin entlang führte.

Wir starteten an der Malga Magnola Bassa, wohin wir mit gecharterten Taxi-Jeeps fuhren. Diese Taxi-Jeeps können nach Absprache und Bestellung auch von Einzelwanderern genutzt werden. Beim Start hatten wir noch sonniges Wetter, und ich cremte mich überflüssigerweise sogar mit Sonnencreme ein. Dann gingen wir auf einem Wanderpfad steil hinauf, und gelangten bald unvermeidlich in den Brenta-Nebel. An der Abzweigstelle zum Passo Dagnola und Piz Galin konnte ich niemanden aus der Gruppe zu einem weiteren Aufstieg im Nebel motivieren, meldete mich deshalb alleine ab und stieg im Nebel zunächst zum Passo Dagnola auf.

Am Passo Dagnola riss der Nebel auf und plötzlich war alles frei sichtbar. Das gab mir neue Energie und ich begann den Aufstieg zum Piz Galin. Der Lichtblick währte leider nur kurz und der Nebel hüllte mich wieder ein und blieb dann auch für den Rest der Tour.

Die Aufstiegsroute zum Piz Galin ist ein gut markierter Steig, technisch maximal T3. An einer Stelle allerdings gibt es einen kurzen Klettersteig-artigen Abschnitt mit Fixseil und Metallstiften, den gero auf knapp UIAA I einstuft, und dieser Einschätzung schließe ich mich an. So erreichte ich schließlich den Gipfel, wo es statt einer Panorama-Aussicht heute auf allen Seiten nur weißen Nebel zu sehen gab.

Auf Ideen, wie gero den Berg zu überschreiten und auf der mir unbekannten Westseite wieder abzusteigen, verzichtete ich angesichts des Nebels, und ging wieder über den Passo Dagnola hinunter. Beim weiteren Abstieg auf Wanderpfaden wurde aus dem Nebel jetzt Regen, fein aber ergiebig, und es wurde ziemlich ungemütlich. Erst unterhalb von ca. 1500 m war ich aus den Nebelwolken heraus, und bei trockenem Wetter und freier Sicht (aber mit nasser Kleidung) erreichte ich schließlich die Seilbahnstation Pradel für die Rückfahrt nach Molveno.

Disclaimer: Dies ist ein persönlicher Erlebnisbericht. Ein Nachwandern geschieht auf eigene Verantwortung und erfordert für den Schwierigkeitsgrad der Tour (T3- / UIAA I) angemessene Fähigkeiten und Ausrüstungen.