Peña Prieta (2.539 m) und die wilde Kuh


Publiziert von panodirk , 4. Oktober 2023 um 14:46.

Region: Welt » Spanien » Kantabrien
Tour Datum: 8 September 2023
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: E 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1250 m
Abstieg: 1250 m
Strecke:18 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Puerto de San Glorio an der Straße N-621 zwischen Riaño und Potes; großer Parkplatz.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:s.o.
Unterkunftmöglichkeiten:keine
Kartennummer:keine

VORBEMERKUNGEN
Diese Tour sind wir nach dem Rother-Führer Kantabrien (von Martin Stüllein) und auch mit dem zugehörigen GPS-Track gelaufen. Eine Karte hatten wir nicht dabei - und das ist auch nicht nötig. Ich empfehle durchaus die Anschaffung des Buchs und halte aus Copyright-Gründen meinen Beschrieb kurz.
Die Tour ist lang, aber nicht schwierig. Es gibt den etwas steileren Anstieg zum Alto de Cubil de Can mit ein paar Kraxel-Stellen, an denen man die Hände zu Hilfe nehmen muss. Das unangenehmste ist der Abstieg durch die steile Steinwüste, bis man wieder auf einem guten Weg landet. Für beides vergebe ich ein T3+.
Wir hatten eine besorgniserregende Begegnung mit einer nervösen Kuh. Wir liefen durch eine Kuhherde; die Kühe und auch die Kälber lagen fast alle tiefenentspannt auf der Wiese. Eigentlich waren wir schon durch die Kuhherde hindurchgelangt und ich zückte noch meine Kamera (vielleicht der Fehler?), als eine schwarze Kuh (sie hattes ein recht dickes Euter, aber ein Jungtier war bei ihr nicht zu sehen) zunächst auf meine Frau zulief. Dann änderte sie die Richtung und lief etwas schneller auf mich zu, senkte den Kopf und hielt mit den Hörnern nach vorne direkt auf mich zu. Ich dreht mich zur Seite und in dem Moment drehte auch die Kuh ab. Die Kuh verfolgte uns nun noch eine Weile. Mit Lärm (Rucksackpfeife und Schreien) konnten wir sie aber nun auf Distanz halten und letztendlich auch hinter uns lassen.
Mich hat diese Begegnung sehr geschockt, da ich - gerade auch als häufiger Alleingänger - stets sehr gute und entspannte Begegnungen mit Kühen hatte. Wir suchen noch den Fehler in unserem Verhalten, damit wir uns demnächst noch unauffälliger und kuhkonformer verhalten können.

DIE TOUR
Ab dem Parkplatz führt ein zunächst sehr breiter und deutlicher Wanderweg in einer ganz weiten Linkskurve über Kuhwiesen, um dann die vor uns liegende Peña del Portillo de las Yeguas anzusteuern. Zeitweise ist der Weg undeutlich und man muss sich ein wenig durch das Gestrüpp kämpfen, bis der Weg wieder deutlich wird. Der Weg führt rechts am Gipfel vorbei und dann in einem weiten Bogen zu einem wunderschönen Pass Cañada del Robadorio (ca. 2.100 m, ca. 2 Stunden). Hier erwartete uns nach einem morgendlichen Schauer im Aufstieg auch wieder die wärmende Sonne.
Nun folgt der Anstieg zum Alto de Cubil de Can (2.420 m); der Anstieg ist steil, etwas kraxelig, aber nie ausgesetzt und macht Spaß. Diesen Hügel kann man schnell mitnehmen, auch wenn der Weg rechts dran vorbei führt, hat er doch eine wunderbare Aussicht. Der Weg bleibt oben, erst rechts, dann links vom Wiesengrat und umgeht dabei den Mojón de las Tres Provincias (2.499 m) links. Das Gipfelziel ist längst zu erkennen und wir bleiben auf der kantabrischen Seite des Grates (also links) und gelangen einfach auf den höchsten Punkt des kantabrischen Gebirges außerhalb der Picos de Europa, der Peña Prieta (2.539 m, weitere 90 Minuten ab dem Pass).
Im Abstieg lassen wir den Mojón de las Tres Provincias wiederum links liegen, bewegen uns also kurz im südseitigen Castilla-León, um nach dem folgenden Rücken schnell wieder nach Norden, nach Kantabrien abzubiegen. Hier erfolgt der steile steinige Abstieg. Hier ist etwas Vorsicht gefragt und auch etwas Orientierungsvermögen. Doch folgt man den Steinmännern, gelangt man bald zum Seelein Hoyo Empredado, an dessen nordwestlichem Ende auch wieder ein deutlicherer Weg ansetzt. Wir folgen dem Fahrweg, den wir allerdings auf ca. 1.820 m wieder nach rechts verlassen und wir gehen auf deutlichem Weg über einen Pass und auf ebenso deutlichem Weg hinab in ein weites Tal, in dem wir unserer verrückten Kuh begegnet sind. Hier warten auch noch einmal knapp 100 Höhenmeter Gegensteigung, aber diesmal sind sie gut mit einem Wegweiser markiert und wir können den Weg zum Puerto de San Glorio nicht mehr verfehlen. Der Abstieg benötigt mit seinen Gegensteigungen definitiv noch einmal genauso viel Zeit wie der Aufstieg.


Tourengänger: panodirk


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»