Donnerschlag - von Mühlwald


Publiziert von Dandl , 12. Juni 2023 um 07:53.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:11 Juni 2023
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 1200 m
Strecke:10,3 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Parkmöglichkeit in der Nähe einer Bushaltestelle in Außermühlwald, direkt neben der Straße: 46.880259,11.904481

Der Wetterbericht meldet Gewitter am Nachmittag, deshalb starte ich nicht zu spät. Bei der Abfahrt zu Hause ist der Himmel wolkenlos, bereits bei der Anfahrt nach Mühlbach zeigen sich aber die ersten Wolken. Ich parke neben der Straße in der Nähe einer Bushaltestelle, überquere die Brücke, gehe am Brugger Hof vorbei und über den teilweise sehr steilen Steig Nr. 65 aufwärts. Ich habe den Eindruck, dass der Steig nicht oft begangen wird. Während ich aufsteige begleitet mich immer wieder ein Donnergrollen. Es kommt aber nicht vom Himmel und auch nicht vom Donnerschlag. Es kommt vom Tal - es sind die Böller der Fronleichnamsfeierlichkeiten, welche in den verschiedenen Dörfern der Umgebung gezündet werden.
Es geht weiter aufwärts, vorbei an der Unteren Brugger Alm, an der Oberen Brugger Alm und immer dem markierten Steig folgend in südlicher Richtung weiter. Der Weg ist zwar in den Karten nicht eingetragen aber immer markiert, auch wenn nicht immer Steigspuren sichtbar sind. 
Ich gehe weiter, auf ca. 2.000 m zeigt ein Pfeil an einem großen Stein eindeutig nach links (Osten). Der Donnerschlag befindet sich aber rechts (im Westen). Trotzdem folge ich dem markierten Weg. An den nächsten Markierungen werde ich aber skeptisch: sie zeigen genau in die Richtung, in welcher ich auch das Kreuz am Vorgipfel des Windeck ausmache. Das kann doch nicht sein, führt der Weg etwa nicht zum Donnerschlag sondern zum Windeck? Habe ich eine Abzweigung verpasst? Ganz abwegig wäre das nicht... Ich überlege, es gibt drei Möglichkeiten:
1. Ich folge dem markierten Weg. Sollte er wirklich zum Windeck führen, lande ich auf dem falschen Gipfel - das möchte ich nicht!
2. Ich folge dem markierten Weg. Sollte er doch auf den Donnerschlag führen, dann mache ich einen großen Umweg. Umwege? Nicht mit mir! ;-)
3. Ich gehe kurz etwas zurück und steige weglos und steil in der Ostseite des Donnerschlages auf. Weglos und steil? Warum nicht!
Also gehe ich kurz zurück, steige über Gestrüpp aufwärts und erreiche einen längeren Geröllhang mit großen, stabilen Blöcken. Ich komme gut und zügig voran. Die letzten ca. 100 Höhenmeter will mich das vorhandene Gestrüpp einbremsen aber es hat keine Chance. Ich habe mittlerweile Fahrt aufgenommen und ohne zu bremsen erreiche ich den Grat. Dort angekommen treffe ich wieder auf den markierten (Um)weg. Ein Blick zurück verrät mir, dass der markierte Weg tatsächlich hier herauf führt und nicht zum Windeck. Der Weg führt zuerst nach Osten, wegwärts vom Donnerschlag. Er macht einen großen Bogen, um den Kessel herum, bis hier her wo ich jetzt auch gelandet bin. 
Im weiteren Aufstieg folge ich wieder dem markierten Weg, er führt an der Ostseite entlang und dann hoch zum Gipfel. Dort befindet sich ein stattliches Kreuz aus Stahl.
Ich mache eine Pause, Wind kommt auf, die Sonne verschwindet. In der Ferne höre ich das Grollen der Böller. 
Ein Blick in die Westseite verrät mir, dass auch dort ein Weg nach unten führt. Über diesen werde ich absteigen. Also gehe ich wieder an der Ostseite über den Aufstiegsweg zurück und wechsle dann auf die Westseite. Der dortige Steig ist immer gut markiert und auch besser sicht- und gehbar als der auf der Ostseite. Ein Schneefeld ist zu queren, der Schnee hält. Als ich den Wengsee erblicke, komme ich in Versuchung auch hier weglos abzusteigen, kann aber widerstehen und so folge ich dem Weg bis zur nächsten Abzweigung. Hier ist der Donnerschlag sogar ausgeschildert. Ich folge dem Weg zum Wengsee, mach dort eine kurze Pause, steige zur Wengalm ab und von dort auf dem Steig Nr. 66 bis ins Tal und zurück zum Auto.

Tourengänger: Dandl


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