Felsformationen - Vorderer Bayerischer Wald - Schlafende Schlange

Wilde Wege oder vergessene Pfade, mittlerweile findet man für jeden Landstrich ein überbordendes Programm bei den Verlagen. Manchmal stellt sich der wilde Weg als top-sanierte Forstautobahn heraus und der vergessene Pfad kann leider nur mit der Machete begangen werden. Auch für den Bayerwald gibt's so ein Büchlein und man muss der Autorin explizit Lob zollen. Die Ideen sind wirklich nett, eine davon lokalisiert sich um den Ort Falkenstein, wo diverse Felsformationen besucht und vor allem gesucht werden. Die Beschreibung ist sehr gut, auch ohne GPS findet man die formschönen Granitbrocken.

Am Semmelberg schauen die Felsen tatsächlich wie aufgeschnittene Semmeln aus (Brötchen, Wecken), benachbart hat's eine Sphinx-ähnliche Formation. Am Lauberberg trifft man auf "normale" Wanderwege wie z.B. den Goldsteig und bewundert den Wackelstein, Tunnel und Höhlen im Granit.

An oder besser gesagt unter der Burg Falkenstein krabbeln wir über Teufelssteg und Himmelsleiter, durch den Hohlen Stein, das Falkensteiner Tor und einige andere Spalten. Dem Kind im Manne gefällt's. Zeitgleich findet ein Mittelalter-Fest auf der Burg statt. Die Turm-Besteigung in der Burganlage erfordert die gleiche Demut wie ein Stau am Brenner.

Schliesslich gibt's noch was Mystisches am Handelsberg, allerdings ziemlich versteckt. Eine Art Niederbayrisches Mini-Stonehenge und die Schlafende Schlange. Da weiß wahrscheinlich der Geologe mehr, wie die entstanden ist.

Das Aufspüren erfordert manchmal etwas Forschergeist bzw. wegloses Gestolpere durch den Busch oder Fels. Wem solche Entdeckertouren gefallen, der ist hier richtig.