Berlingen_Zellerloch: Gämsen – die Wächter zum Farnentor

Hinweg wieder ab Station Berlingen, Wanderweg Sandegg, bis zur Holzbrücke über den Tobelbach. Ich überquere die Brücke nicht, sondern biege rechts ab und folge dem Pfad entlang des Eschlibachs. Als ich die erste Runse gequert habe und rechts aufsteige, höre ich oben etwas. Ich blicke hoch: 2 Gämsen. Kaum, dass sie mich sehen, steigen sie weiter bergauf und sind außer Sicht. Entschuldigt, dass ich euch gestört habe. Ich quere die zweite Runse und folge dem Pfad am Fuß der Felsen, eine Umgehung des unteren Wasserfalls. Die Rehe, und wie ich sehe, Gämsen, haben hier an der steilen Böschung einen richtigen Pfad abgelegt, der sich an einem Punkt gabelt: nach hinten bergab, Richtung Oberkante Wasserfall, wo eine Trinkstelle ist, nach vorne bergab, entlang der Sandsteinfelsen, und einer schräg bergauf, mitten hinein ins Sandsteinparadies. Das lasse ich sein. Ich folge dem Pfad nach vorne bergab. Vom Felsen hängt die Strauchige Kronwicke, mit ihren schönen gelben Blüten. Beim Abstieg lockt ein dunkles, glänzendes Grün mitten aus dem Bach. Es sind zwei von Farnen überwachsene Felsen, die den Bachlauf rechts und links eingrenzen: das Tor der Farne. Ein Stückchen oberhalb liegen mehrere Felsblöcke auf dem Boden. An der Wand links (gegen Fließrichtung gesehen) ist ein heller, noch frischer Abriss im Glimmersand zu sehen, mit schwarzen Einschlüssen. Ich pule einen raus und zerreibe ihn mit den Fingern, so gut es geht. Kohle. Sie hatte 12 – 16 Millionen Jahre Zeit, sich zu bilden. Wir verbrennen so was in einer Minute... Vermutlich einmal Holz von Bäumen, die es damals gab.

Näheres zum Glimmersand und wo er herkommt findet man auf folgender Seite:

https://de.wikipedia.org/wiki/Glimmersandgrube_Helsighausen

Noch während ich am Felsen stehe, fängt es an zu regnen. Ich setze mich unter eine Eibe, bis der Regen vorüber ist, steige auf und gehe auf dem Wanderweg von der Sandegg nach Berlingen zurück, diesmal über die Brücke.