Galgenberg 584m - Die älteste Frankenwäldlerin

Immer wenn wir im Frankenwald weilen, packe ich Stefan ein und zeige ihm Sehenswürdigkeiten unserer beider Heimat. Diesmal ist es eine Fränkin, genauer gesagt, die älteste Frankenwäldlerin. Sie ist eine Eibe und anscheinend 900 Jahre alt, muss man gesehen haben!?
Gemeinsam mit zwei deutlich jüngeren Frankenwäldlerinnen ziehen wir ins Thiemitztal. Dort starten wir zunächst einen Erkundungsgang zum ehemaligen Diabasbruch Schübelhammer. Dass es sich dabei um erkaltetes Magma handelt, macht den Ort doch halbwegs spektakulär.
Von hier zur alten Eibe führt der Weg an Bernstein vorbei über den Galgenberg und kurz davor steht der Romansfelsen mit nettem Blick ins darunterliegende Rodachtal. Wir schweifen durch die Bernsteiner Flur, treffen auf zwei brünette, junge Frankenwäldlerinnen und steigen auf der Gegenseite ab ins Thiemitztal zur ältesten.
Am Weiler Breitengrund steht sie dann und es macht sich zunächst eine leichte Enttäuschung breit. Die 900jährige wird von den deutlich jüngeren Fichten drumherum locker überragt und steht ein wenig mickrig da. Doch sie hat innere Werte und immer noch wachsen neue, grüne Triebe aus ihrem Stamm, beachtlich. Wir spüren ihre Aura, ein einzigartiges Lebewesen. Früher hat man die meisten Eiben wegen ihrer Giftigkeit gefällt und dieses eine Exemplar hat wie durch ein Wunder überlebt.
Erst auf den zweiten Blick offenbart sie uns ihre Attraktion und Besonderheit, etwas Vergleichbares gibt es kaum woanders. Wir reißen uns los, traben an die Thiemitz und fahren heimwärts. Trina, auch eine schon etwas reifere Frankenwäldlerin, hat geladen zum selbstgebackenen Osterzopf. Der hat keine Chance alt zu werden und bald ist er bis aufs letzte Krümelchen einverleibt.