Pointe de la Sana (3.436 m) - weglos von Süden


Publiziert von panodirk , 29. September 2022 um 14:39.

Region: Welt » Frankreich » Vanoise
Tour Datum:31 August 2022
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: F 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1380 m
Abstieg: 1380 m
Strecke:23 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Ab Termignon führt die D-126 kurvenreich, aber sehr gut geteert hinauf nach Bellecombe (2.300 m); großer Parkplatz. Ab hier verkehrt der Shuttle-Bus (Navette).
Zufahrt zum Ankunftspunkt:s.o.
Unterkunftmöglichkeiten:Refuge de la Femma (2.352 m). Schön gelegen im oberen Rocheure-Tal.
Kartennummer:IGN 3633ET Tignes Val d'Isère

Nachdem wir die Pointe de la Sana schon 2012 vom Refuge de la Leisse aus probiert haben, uns aber das sich verschlechternde Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht hat, stand der Berg schon lange auf meiner Wunschliste, bietet er doch eine perfekte Rundumsicht mitten im Vanoise-Nationalpark. Als Tagestour ist es von allen Seiten sehr weit; am kürzesten von Val d'Isère, doch es gibt noch eine andere Möglichkeit: der Shuttle-Bus, der von Bellecombe zumindest im Hochsommer verkehrt und den Startpunkt Plume Fine (etwa 5 km vom Refuge de la Femma entfernt) ermöglicht. An einem Tag wie vorgestern, als es morgens noch sehr wolkig war und sich im Tagesverlauf bessern sollte, eine gültige Option. - Informationen zum Shuttle-Bus gibt es auf den Seiten von Termignon oder der Maurienne (Ligne 4). Natürlich lässt sich die Tour auch ohne Shuttle-Unterstüzung ab Bellevombe machen, doch kommen dann noch einmal ca.150 Höhenmeter und 8 km hinzu.
Ich wähle T4+, da es sich um einen zwar durchweg einfachen und eisfreien Anstieg handelt, doch Wegspuren Mangelware sind und ein sehr guter Orientierungssinn erforderlich ist - ein GPS-Track hilft auch, wobei nicht jeder GPS-Track den idealen Weg aufweist.

DIE TOUR:
Der erste Shuttle-Bus entlässt den Gipfelanwärter um 8:40 an der Haltestelle Plume Fine (2.174 m). Das Hinweisschild zum Refuge de la Femma (2.352 m) gibt 2 Stunden an, doch in Wirklichkeit sind es nur 1:20 bis dorthin. Es kann aber durchaus länger werden, möchte man jedes Murmeltier, was den Weg versperrt, fotografieren mag. Ich habe in meinem Leben noch nie so viele Murmeltiere an einem Tag gesehen wie auf dem Weg zum und rund um das Refuge de la Femma!!
Ab hier wird es dann spannend: Ich habe einen Tourenbericht, der einen Weg schon vor der Hütte angibt, der entlang des Femma-Bachs aufwärts führt. Ich habe aber auch einen GPS-Track, dem ich gefolgt bin, der hinter der Hütte startet, zunächst auf Wegspuren, dann weglos, die Wiesenhänge angeht. Letzten Endes ist es egal: die nordseitigen Wiesenhänge müssen überwunden werden (die Kühe schaffen das ja auch) und oben, wenn es flacher wird, steuert man am besten die Schwemmebene des Torrent de la Femma (Punkt 2.745 m) an, von der aus man schon den Felsriegel erkennt, den es zu überwinden gibt. Hier gibt es sicher viel Möglichkeiten, meine GPS-Tracks waren an der Stelle auch einfallsreich. Am besten gefiel mir das steile Wiesencouloir in der Mitte und dieses ließ sich auch sehr leicht überwinden: Wenn man die Felsen auf der linken Seite ansteuert, finden sich auf einmal Wegspuren, die das Couloir hinaufführen, oben wendet man sich nach links und überwindet dann eine kleine Felsstufe (I). Den Einstieg markieren nun zwei Steinmänner - ob sie den Winter überdauern? - Wir stehen nun auf einer beschaulichen kleinen Ebene auf 2.910 m; weiter geht es entweder direkt geradeaus oder in einem Rechtsbogen (mit Wegspuren), links am unteren See vorbei und dann im Geröll links hinauf in Richtung Col des Barmes de l'Ours (3.077 m). Auf dem Weg zum Pass findet man auf einer kleinen Rippe sogar wieder Wegspuren. Den Pass selber kann man entweder direkt ansteuern oder links mit ein paar Extra-Höhenmetern umgehen. Nun erkennt man den oberen der beiden namlosen Seen, die beide übrigens sehr idyllisch liegen. Außerdem liegt nun das Gipfelziel rechts vom See vor uns; der Gletscher, der noch in IGN-Karte eingezeichnet ist, existiert nicht mehr. Den See umgeht man rechts und steigt dann nahe am Ostgrat und später mehr in der Südflanke, zuerst weglos, später auf einem Weglein hinauf zum Gipfel der Pointe de la Sana (3.436 m), 2-3 Stunden ab der Femma-Hütte.
Wir saßen etwas abgeschattet unter Wolken am Gipfel und allzu viel der tollen Aussicht zeigte sich leider nicht. Der Abstieg zum Refuge de la Femma geht nun sehr schnell vonstatten (1,5 Stunden auf demselben Weg). Im Abstieg sind wir direkt die Wiesen am linken Ufer des Torrent de la Femma abgestiegen, was hervorragend funktionierte. Eine Rast auf der sonnigen Hüttenterrasse ist empfehlenswert; wir brauchten dann noch 1:15 zurück zur Haltestelle der Navette in Plume Fine (16:45 war es mittlerweile, doch der letzte Shuttle-Bus wäre noch um 18:20 gefahren).

Tourengänger: panodirk


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