Skåla - 1.843m

Dieser Berg gilt als höhenmeterintensivster Berganstieg Norwegens. Der zeitliche Besteigungsrekord von Meereshöhe bis zum Gipfel beträgt derzeit eine reichliche Stunde. Wir wollen (können) das nicht nachmachen, fühlen uns in Anbetracht des für skandinavische Verhältnisse immensen Höhenunterschiedes doch herausgefordert. Zudem gibt es für den Besteigungstag ein eintägiges Schönwetterfenster, welches wir nicht ungenutzt lassen wollen.
 

Start dieser Tour ist ein Parkplatz (mit Gebühr) unweit der Ortschaft Loen. Hier hat man die Auswahl steil oder recht moderat zu starten. Wir entscheiden uns für den moderaten Start auf einer Forststraße mit Serpentinen, nach dem Motto steil wird es noch früh genug. Dann ist es vorbei mit der Forststraße und es geht einen Wanderweg im Wald aufwärts. Wir kommen langsam in Tritt und müssen feststellen, dass die Wegeführung bei weitem nicht so steil verläuft wie vermutet. Nachdem wir offenes Gelände erreicht haben, wechseln wir die Talseite rechts über einen Bach mit Hilfe einer Brücke. Dann machen wir Bekanntschaft mit dem legendären Plattenweg und stellen fest, dass dadurch das Vorwärtskommen doch recht zügig von Statten geht. Nach Erreichen des Plateaus mit dem kleinen See Skålavatnet, geht es treppenartig immer weiter bergauf. Die Markierung hier ist perfekt und die Wegeführung gibt keine Rätsel auf. Vom Gipfel ist allerdings auch noch nichts zu sehen. Nach der Passage einiger nahezu perfekter Treppenanlagen taucht plötzlich der Gipfelturm in der Steinwüste auf und voila der Gipfel ist erreicht. Neben dem historischen Gipfelturm gibt es eine moderne Berghütte, die bei unserer Anwesenheit allerdings verschlossen ist. Wir inspizieren das Gipfelplateau des Skåla inklusive des Gipfeleisfeldes. Man hat hier Tiefblicke auf den Nordfjord und seine benachbarten Täler und Seen. Auch kann man den größten Festlandgletscher Europas den Jostedalsbreen sehr gut ausmachen.

 

Nach der Gipfelbesichtigungstour gönnen wir uns im historischen öffentlich zugänglichen Gipfelturm eine längere Pause. Im Inneren des Turmgebäudes gibt es Koch- und Übernachtungsmöglichkeiten für mindestens 20 Personen. Das ermöglicht den Gipfelaspiranten diese Tour entspannt auf zwei Tage aufzuteilen.
 

Nach ausgiebiger Pause treten wir den Rückweg an. Ich hätte nie gedacht, dass 1.800 Höhenmeter via Treppe so entspannt sein können. Beim Abstieg haben wir beobachtet, dass doch etliche Tourgänger zu fortgeschrittener Tageszeit mit ordentlich Gepäck aufwärts unterwegs waren. Offensichtlich bietet die Übernachtungsoption auf dem Gipfel eine gewisse Attraktivität.