Cocul (Guggul) - der höchste Punkt des Cisloner Berges


Publiziert von gero , 7. September 2022 um 11:33.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:21 August 2022
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 4:15
Aufstieg: 495 m
Abstieg: 495 m
Strecke:Truden - Cocul - Cislon Alm - Truden (9,3 km)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Beispielsweise aus dem Etschtal von Auer über Montan hinauf nach Truden (zahlreiche kostenfreie P)
Kartennummer:Freytag & Berndt WKS 7 (Überetsch - Südtiroler Unterland 1:50.000=

Vom Cisloner Berg mag manch einer bereits flüchtig gehört haben - wenn, dann wegen der gleichnamigen Alm, zu der ein Netz von Wanderwegen führt und die wegen ihrer schönen Aussicht erwähnenswert ist. Sie zieht Massen von Wanderern und Bikern an, auch wegen des einladenden Biergartens. Aber den höchsten Punkt des Cisloner Berges dürften die wenigsten jemals besucht haben.

Schon mal vom Cucol gehört? Nein? Ich bis heute auch noch nicht, und ich möchte auch eigentlich nichts mehr davon wissen. Es ist dies zwar der höchste Punkt des durch ein schönes Netz von Wanderwegen erschlossenen Cisloner Berges - aber auf den Cocul führen nur kaum erkennbare Spuren durch eine einsame Urwaldlandschaft, in der wir heute ohne GPS in Schwierigkeiten geraten wären.

Insofern erübrigt sich eine detaillierte Beschreibung - man ist auf seinen Spürsinn angewiesen!

Wir starten in Truden (1127 m), dem Hauptort des gleichnamigen Nationalparkes "Trudener Horn" und wandern in nördlicher Richtung auf dem ausgeschilderten Wanderweg Nr. 2 Richtung Cislon Alm. Diesen geht es durch Wald steil bergauf bis zu einer scharfen Kehre, an der das Weglein um nahezu 180 Grad nach Südwesten umbiegt. Die Markierung 2B Richtung Hochwand unbeachtend, erreichen wir nach einer knappen Stunde ein markantes Wegkreuz mit einem Marterl und zwei Bänken. Nun beginnt die abenteurlieche Pfadfinderei: an dieser Stelle geht es auf einem fast nur zu erahnenden Steig (weder Beschilderung noch Markierung) in den zusehends sehr dichten Wald hinein. Selbst dieser undeutliche Pfad verschwindet nach einiger Zeit, wir sind jetzt auf unseren Spürsinn angewiesen - und auf das Wandernavi, dem wir die ungefähre Lage unseres Zieles (besagtem Cocul) entnehmen. Achtung: es gibt keinen einzigen Hinweis - kein Schild, keine Markierung ... nichts, das in irgend einer Form auf den Kulminationspunkt des Cisloner Berges hinweist!

Nach einem wilden Auf und Ab, teils auch einigen Turnübungen an und über verdorrte Baumleichen, stehen wir plötzlich auf dem durch GPS erkenntlichen höchsten Punkt, dem Cocul (1563 m) - mitten im Wald, aber: es gibt ein "Gipfel"kreuz! Irgendeine Aussicht gibt es aber nicht .... höchstens auf den dichten Urwald. Wir haben ab Truden knapp 2 Stunden gebraucht - nicht wegen der Länge der Tour, sondern im wesentlichen wegen des pfadfinderischen Einsatzes.

Der Rückweg gestaltet sich ebenfalls zum Orientierungs-Abenteur: wir folgen dem GPS in Richtung auf den nächsten offiziellen Forstweg, Kreuz und quer geht es dahin, eine Beschreibung ist unmöglich.

Schließlich erreichen wir dann den herbei gesehnten Forstweg, folgen der Beschilderung Richtung Cislon Alm (1249 m) und machen schließlich dort endlich die wohlverdiente Rast. Man hat von der Cislon Alm eine wunderbare Aussicht nach Südwesten über das Etschtal hinaus ins Südtiroler Unterland bzw. das Trentino.

Auf markiertem Wanderweg Nr. 1 geht es dann schließlich wieder zurück nach Truden.

Fazit zum Cocul:
- Keinerlei Aussicht, bergsteigerisch unlohnend und nicht nachahmenswert.
- Erhebliche Orientierungsgabe nötig, am besten nur mit GPS, um sich nicht zu verlaufen
- Nicht bei unsichtigen Verhältnissen, etwa Regen oder Nebel
- teils urwaldähnliches Waldgelände ohne Pfade, aber keine technischen Schwierigkeiten

Epilog
"Nichts mehr davon wissen" schrieb ich anfangs ... heute, da ich diesen Bericht schreibe, hätte ich durchaus nochmals Lust, diesen Urwald im Trudener Nationalpark zu besuchen !

Tourengänger: gero


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Geodaten
 57593.gpx Cocul - unterwegs am Cisloner Berg

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Kommentare (3)


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georgb hat gesagt: Na also
Gesendet am 7. September 2022 um 13:09
geros Abenteuerlust ist wieder erwacht ;-)

gero hat gesagt: RE:Na also
Gesendet am 7. September 2022 um 17:00
Hallo georgb, die Abenteuerlust war nie erloschen, aber umständehalber während der letzten 24 Monate drastisch eingeschränkt. Erfreulicherweise geht es aber jetzt wieder steil bergauf - im wahrsten Sinne des Wortes. Allerdings immer in gemäßigtem Tempo .... damit die Pumpe nicht wieder flimmert.

kardirk hat gesagt:
Gesendet am 11. September 2022 um 13:00
Schön zu hören, das es bei Dir wieder aufwärts geht. Und du bleibst den warmen Gefilden treu, so wie es mich immer wieder in die nördlichen Gebiete zieht.
Beste Grüße, Dirk.


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