Nägelisgrätli, Gärstenlicke (Versuch)


Publiziert von Martin Kettler , 29. September 2009 um 14:02.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Oberhasli
Tour Datum:27 September 2009
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 700 m
Abstieg: 700 m
Strecke:Grimselpass - Nägelisgrätli - Bim grosse Stei - Punkt 2798 - Grimselpass
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Postautohaltestelle Grimselpass (P)
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Postautohaltestelle Grimselpass (P)
Kartennummer:Guttannen 1:25`000 (1230)

20 Jahre ist es her als ich das letzte Mal die Gärstenhörner besucht habe. Damals via Gärstengletscher-Licke- Rhonegletscher und ins Bellevue am Furkapass. Das Nägelisgrätli, mir wohl bekannt aber noch nie gegangen, sollte mir den Weg Richtung Gärstenlicke zeigen.

Ausgangspunkt am Grimselpass geht der Rot Weiss markierte Weg mässig steil auf die erste Terasse hoch, wo man nach einer guten halben Stunde schon praktisch alle Höhenmeter geschafft hat. Die nächsten gut 2 Stunden wandert man über einen sehr guten ( z.T. Kinderwagengängigen ;-) ) Weg Richtung "Bim grosse Stei". Ich gebe zu dass ich meist so schnell als möglich ab den Wegen querfeldein in die Pampa hinaus laufe, aber hier hat es mich richtig auf dem Pfad gehalten. Selten habe ich es so genossen einfach drauf los zu laufen und die imposante Landschaft in mich aufzusaugen. Dieser Weg ist ein absolutes Muss (es muss ja nicht immer auf allen vieren sein )! Rechterhand der imposante Anfang der Gärstenhörner mit dem Hohoren, gefolgt vom vorderen Gärstenhorn,linkerhand der Blick ins Obergoms,das Furkagebiet und natürlich irgendwo muss doch da der Galenstock sein..............? Garstig hat sich dieses imposante Gebilde mit einem Nebel eingehüllt, aber ich geb noch nicht auf.

Vorbei am Remerseelein geht`s bis zum Grätlisee und danach über ein Schuttfeld bis zum grosse Stei. Hier werden mir die Veränderungen über 20 Jahre sehr deutlich vor Augen geführt. Der Rhonegletscher ist nun weit unten im Tal und der Gärstenfirn ist nur noch ein schmales Band unter dem Grat entlang. Die Gärstenlicke hängt hoch über dem Firn und es ist schon hier klar, da kann man kaum mehr von einem Übergang mehr sprechen. Beim "bim grosse Stei" ,von wo aus ein Weg zum Gletscher runterführt und dann etwas weiter vorne in den Nägelisgrätliweg zurückführt, biege ich links zu den abgeschliffenen Gletscherfelsen hoch. Bis weit hoch kann man nun über die Felsen raufsteigen und kommt so der Licke schon sehr nahe. Hier hatte ich das Glück viele Steinböcke zu sehen, welche sich von meiner Anwesenheit kaum beeindruckt zeigten. Bei 2800 MüM war dann aber fertig und eine steile Firnflanke  beendete meinen Aufstieg, einige Spuren zeigten aber dass sich doch noch jemand über die Licke rübergewagt hatte.

Auf dem Rückweg hielt ich näher am vorderen Gärstenhorn entlang und konnte doch noch die Bemühungen der Schweizer Armee sehen, welche das Gebiet mit einem Stahlmantel eingedeckt haben und so wohl für genügend Eisen im Boden sorgen ( inkl. 1 Blindgänger).

Eine einfache und traumhafte Tour welche sich hier offenbart. In der Hochsaison wohl auch gut besucht, aber es hat viel Platz um seine Ruhe zu finden.

Ach ja.......... der Galenstock hat sich dann doch noch gezeigt ;-)

Tourengänger: Martin Kettler


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