WT Königsbergwald und Baumberg


Publiziert von Alias Trödler , 1. November 2021 um 14:48.

Region: Welt » Deutschland » Alpenvorland
Tour Datum: 8 April 2020
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Zeitbedarf: 5:45
Aufstieg: 650 m
Abstieg: 650 m
Strecke:18 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Wanderparkplatz an der Höhlmühle südlich von Habach - Sindelsdorf

Die Aidlinger Höhe oberhalb des Riegsees kennen viele, und das zurecht, beste Aussichten in die Berge bei südseitiger Ausrichtung. Der höchste Punkt der gesamten Erhebung liegt aber östlich davon im Königsbergwald und wird nicht beachtet. Ich wollte dort erst den Hauptgipfel aufsuchen und anschliessend eine sonnige Frühlingswanderung anhängen. Das Skurrile am Tagesende war, dass ich den vermeintlichen Gipfel gar nicht erreicht hatte, am tatsächlichen Gipfel aber zufällig war, weil ich mich mehrmals verlief.

 

1.Die Pflicht:

 

Vom Parkplatz Höhlmühle bin ich ostwärts über die Kiesstrasse in den Wald hinein, diese fällt bald ab; in der ersten Senke habe ich rechts aufsteigend eine Abkürzung über einen unbenutzen Waldweg genommen und bin nochmal rechts in einen Forstweg abgebogen, welcher bis knapp unter den Rehberg (827m) zieht. Die letzten 20hm führen weglos zum Gipfel, dort lichter Wald, nur eine minimale Sichtschneise, aber kein unangenehmer Platz.

Als nächstes wollte ich zu P.829, welcher jenseitig des zur Höhlmühle fliessenden Baches liegt. Bin geradeaus zum Kesselmoos runter; in meinem monochrom ausgedrucktem Kartenwerk kreuzten sich an dieser Stelle einige Grenzlinien, Wege und auch falsche Wege, erste Orientierungsprobleme. Wollte zuerst den Bach überqueren, stieg aber doch auf dieser Bachlaufseite bleibend, über 2 Hügel und dann gings unerwarteterweise ostwärts bergauf weiter, bis ich auf einem unlohnenden Gipfel zwischen Bäumen stand. Auf meiner Karte war keiner verzeichnet, bei exaktem Höhenlinienstudium wäre das im Vorfeld natürlich bemerkbar gewesen. Nach Konsultation von aktuellen Daten stellte sich später heraus, dass ich zufällig P.841 und damit den höchsten Gipfel des Königsbergwalds erreicht hatte.

Bin jetzt nur noch ungefähr orientiert Richtung Süden gegangen, habe 2 weitere Hügel besucht, wovon einer P.829 war. Ich war mir da allerdings nicht sicher, insbesondere hat mich die Frage beschäftigt warum es dort eine Vermessungsmarke gibt. Das hier eigentlich schöne Terrain liess sich von mir nicht mit meinem Kartenausdruck decken, also stieg ich am Raspenholz ab um waldfrei wieder Übersicht zu gewinnen, ich war ja noch auf der Suche nach P.833 (laut alter Daten), dem vermeintlichen Hauptgipfel des Areals.

Am Waldrand angekommen, habe ich mich unter anderem anhand der Stromtrasse neu genordet, einfach eine gedachte gerade Linie zum Ziel gezogen und bin auf dieser aufgestiegen ohne im Unterholz zu bemerken, dass ich einen leichten Rechtsdrall entwickelte und so am östlichen Nebengipfel von P.827 (laut neuer Daten) gelandet bin. Aber ich war erstmal zufrieden mit der Welt, konnte ich endlich diesen unüberschaubaren Wald verlassen.

 

2.Die Kür:

 

Vom Königsbergwald an zieht sich über Murnau hinweg ein teils plateauartiger Bergrücken , welcher, ab Bad Kohlgrub undeutlich, linienförmig bis ins Allgäu läuft. Er liegt hier am Anfang um die 100 hm über den südlich unterhalb liegenden Moosen, wirkt von oben wie konstruiert und bietet immer wieder schöne Aussichten meist in Richtung Alpen. Ich habe dort die Weiler Pölten, Stern und Gröben passiert, die knapp unterhalb der Stufe vorbeiführende Garmischer Autobahn disqualifiziert diese Route keineswegs.

Es folgt eine Senke auf 728m wo sich der Rücken vom Königsbergwald löst, man könnte hier die klassische Guglhörlinie oberhalb der Loisach bis Murnau verfolgen, ich schlug allerdings grobe Richtung Aidling ein, bin also nordwestlich in den Lothdorfer Graben runter, kreuzte die gut beradelte Höhlmühlstrasse und schwenkte in die Sackstrasse zum Schiessstand ein. Linkerhand dessen- aber nicht auf meiner Karte verzeichnet, scheint es einen Weg durch den Wald zu geben, so bin ich eben uninformiert, dafür landschaftlich ansprechend durchs Rohrmoos gewandert, um beim Kohlmoos wieder auf einen Weg zu treffen, welchen ich dann übers Bruckmoos Richtung Aidling verfolgte.

Direkt nach Aidling wollte ich nicht rein, es gibt davor aber leider keine echte Verbindung zum mittleren Höhenweg hinauf, ich musste etwas tricksen. Gleich mit Erreichen der Strasse zwischen Höhlmühle und Aidling zieht sich jenseitig ein überwachsener Karrenweg empor, ich überschritt einen Draht, nein, ein Zaun konnte das nicht sein, folgte dem Weg bis zu einer ersten Anhöhe, hier ein paar Meter tatsächlich streng an einem Zaun entlang und schon traf ich auf einen landwirtschaftlichen Versorgungsweg, welcher mich zum mittleren Aidlinger Höhenweg brachte.

In der Nähe die Abzweigung welche zum Kammverlauf führt, hier bin ich hoch, die aussichtsreiche Aidlinger Höhe selbst liess ich diesmal links liegen und steuerte unmittelbar die Hohe Lüß und den Baumberg (807m) an. Der Name sagt alles, man sieht nichts, es war aber etwas ausgeholzt und die Sonne konnte immerhin reinschauen. Finaler Abstieg über den Wanderweg ostwärts mit einer Punktlandung am Parkplatz Höhlmühle.




Tourengänger: Alias Trödler


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T1
2 Mär 17
Aidlinger Höhe · klemi74

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