Von Oberelsbach auf den Gangolfsberg (736m)


Publiziert von Lorenzo276 , 15. September 2021 um 16:28.

Region: Welt » Deutschland » Westliche Mittelgebirge » Rhön
Tour Datum:11 September 2021
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 3:15
Aufstieg: 440 m
Abstieg: 440 m
Strecke:14,2 km

Der Gangolfsberg! Vor ein paar Monaten waren wir schon einmal hier oben, allerdings wurden wir vom Regen überrascht und konnten die letzte Dreiviertelstunde wirklich nicht genießen, sondern wollten nur noch ankommen. Und mit "überrascht" meine ich: wir hatten auch keinen Regenschutz dabei. Nicht schön.
Da war es ein Glück, dass wir das Auto direkt auf dem Wanderparkplatz am Schweinfurter Haus abgestellt hatten und wir insgesamt nicht so lange unterwegs waren.
Heute wollten wir aber alles besser machen. Seit unserer Zugspitz-Tour war das unsere erste richtige Wanderung, aber so schnell nimmt uns keiner die Kondition, das wissen wir schon aus Erfahrung. So rechnen wir wie sonst auch immer mit einem Drittel weniger Zeit als im Rother-Wanderführer angegeben. Auch heute passt das super: im Wanderführer steht 4:45 h, wir brauchen 3:15 h.

Aber der Reihe nach:

1. Marktplatz Oberelsbach (405m) - Wanderparkplatz Gangolfsberg (610m)
Strecke: 3,5 km
Höhenmeter: Auf 205m, Ab 0m
Schwierigkeit: T1 (einfach zu gehende Wege)


Den Parkplatz in Oberelsbach hatten wir schnell gefunden, liegt er doch direkt an der Hauptstraße. Von dort auf den Marktplatz, zur Kirche und links, zunächst dem HWO 5 (rotes Dreieck) folgend. Am Ende der Straße, bei einer Infotafel, verlassen wir die Markierung für eine Weile und gehen geradeaus auf dem Schotterweg weiter. Nach etwa 300 m wird dieser zu einem Wiesenweg, der später nach rechts biegt. Schon bald sehen wir wieder die Markierungen an einem Querweg, dem wir nach links folgen. Ab hier folgen wir den Markierungen größtenteils auf schönen, schmalen Pfaden bis zu einer großen Kreuzung beim Schweinfurter Haus. Den Abstecher zur Hütte lassen wir heute aus und gehen gleich weiter geradeaus zum Wanderparkplatz.

2. Wanderparkplatz Gangolfsberg (610m) - P. 625
(Lehrpfad Gangolfsberg)

Strecke: 3,6 km
Höhenmeter: Auf 125m, Ab 115m
Schwierigkeit: T2 (teilweise sehr unebene, felsige Wege, daher nicht mit Turnschuhen zu empfehlen)


Nach einer kurzen Pause beginnt für uns der schönste Teil der Tour: der Lehrpfad auf dem Gangolfsberg. Wir folgen erst mal der "5"-Markierung bis zur beeindruckenden Wand aus Basaltprismen. Wir halten uns nur kurz auf, machen ein paar Fotos und gehen weiter auf einem interessanten, weil mit Basaltsäulen "gepflasterten" Weg. Den Abstecher zum Teufelskeller, einer kleinen Höhle, lassen wir heute aus und folgen weiter der Markierung mit der 5 bis auf den Gipfel des Gangolfsbergs. Wenn wir kein GPS dabeihätten, wären wir vermutlich einfach daran vorbeigelaufen, denn vom Gipfel geht es überall nur sehr wenig bergab. Aussicht hat man auch keine, hier ist alles bewaldet. Also gleich weiter zur Ruine Gangolfskapelle, von der kaum noch etwas zu sehen ist. Nach einer kurzen Pause geht es halb links auf dem einzigen Weg weiter, bis man zu einer großen Kreuzung in einem Sattel kommt.
Hier verlassen wir die Markierung und gehen auf dem Lehrpfad links weiter. Auch an den nächsten beiden Abzweigen halten wir uns links und queren auf weiterhin schönem, aber teils auch etwas zugewachsenem Pfad die Westseite des Gangolfsbergs. Nach etwa 700 Metern stoßen wir wieder auf den bekannten Weg zum Gipfel, gehen ein Stück auf diesem weiter, folgen dann aber der Beschilderung "Alter Steinbruch" geradeaus und bei der Infotafel rechts.
Im Steinbruch gibt's dann senkrechte statt waagrechte Basaltsäulen. Um diese in voller Pracht bestaunen zu können, gehen wir die sehr abenteuerliche Treppe aus Basalt hinunter und machen unten einen kurzen Abstecher nach rechts. Den Steinbruch finde ich persönlich mindestens so eindrucksvoll wie die viel bekanntere Wand ein Stück unterhalb! Der Steinbruch ist allerdings eine Sackgasse, also wieder die paar Meter zurück, an der Treppe vorbei und bis zur nächsten Kreuzung.

3. P. 625 - Marktplatz Oberelsbach (405 m)
Strecke: 7,1 km
Höhenmeter: Auf 95m, Ab 320m
Schwierigkeit: T1 (einfach zu gehende Wege)


An der Kreuzung gehen wir rechts auf der geschotterten Forststraße und folgen für den Rückweg immer der Markierung "6".
Nach einiger Zeit kommen wir am Wurzelbrunnen vorbei, dessen Namensgebung für uns wohl ein Rätsel bleiben wird. Kurz danach geht es scharf links, und über die Els zu einer Landstraße. Bis hierhin ging es auf breiten Schotterstraßen, wir hoffen, dass es auf der anderen Seite mit schöneren Wegen weitergeht, aber Fehlanzeige: ein Stück weiter links beginnt eine genauso unschöne Forststraße, wie wir sie schon vorher hatten. Nach etwa 700 Metern biegen wir links ab auf den "Franz Josefweg", der sich als ebenso breite Schotterstraße präsentiert. Jetzt beginnt es auch noch etwas zu regnen, das hatten wir doch schon mal hier! Aber zum Glück hört es schon nach wenigen Minuten wieder auf. Ein Stück weiter haben wir nach insgesamt knapp 100 Aufstiegshöhenmetern den höchsten Zwischenpunkt erreicht, jetzt geht es fast nur noch bergab. Nach weiteren 600 Metern beginnt endlich ein schönerer Weg, der eine ganze Zeit lang immer sanft bergab am Waldrand entlang führt. An seinem Ende angekommen, könnten wir auch direkt geradeaus nach Oberelsbach absteigen, wir entscheiden uns aber dafür, auf dem "6"-Weg zu bleiben und noch den Weg um den Dünsberg mitzunehmen. Dort haben wir endlich die Aussicht, die der Rhön als "Land der offenen Fernen" gerecht wird! Die letzten 1,3 km führen dann auf Asphaltwegen in den Ort und zum Marktplatz zurück.


Eine sehr schöne Wanderung, dessen Highlight sicherlich der Gangolfsberg-Lehrpfad ist. Dieser verläuft fast ausschließlich auf schmalen, naturbelassenen Pfaden, und bietet viel Abwechslung. Wer also nicht so viel Zeit und/oder Kondition hat, der kann auch beim Schweinfurter Haus starten (so wie wir beim letzten Mal) und hat dann eine Wanderung mit nur 4 km und 130 Höhenmetern.
Den Rest unserer Runde würde ich nur bedingt empfehlen. Der Hinweg ist schön, vor allem der Abschnitt auf Naturwegen am Bach hat mir gut gefallen, aber auf dem Rückweg ist für meinen Geschmack einfach zu viel Schotter und Asphalt. Dafür kann auch der Ausblick am Dünsberg nicht entschädigen.

Tourengänger: Lorenzo276


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 54085.gpx Routenverlauf mit OSM, kein GPS


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