Windlegerscharte + Bonusgipfel

Eine schöne Tour im Dachstein mit ein wenig Kletterei aber noch unschwierig und für geübte durchaus ohne Klettersteigset möglich. An Vielen Stellen hätte es Sicherungen nicht gebraucht. Der Weg ist jedoch ab dem Windlegerkar durchgehend steil und dementsprechend anstrengend. Erst steil auf rutschigem Schotter, dann im sehr sehr gut griffigem Dachsteinfels in leichter Kletterei auf die Scharte.

Ausgangspunkt bildet der Wanderparkplatz an der Straße. Wer sich jedoch 400 Hm sparen möchte kann ein Wandertaxi nehmen, der sogenannte Murmeltierexpress :) (haben wir natürlich in Anspruch genommen da sonst die Tour doch heftig geworden wäre) Nur im Abstieg sind wir dann bis ganz hinab zur Straße gelaufen weil es schon zu spät war für ein Taxi.

Das Taxi fährt bis zur Bachlalm. Von dort ein par Meter hinab zurück den Güterweg laufen. Dort dann links in ein Tal hochsteigen wo man schon schnell das Tagesziel sehen kann. Zwischen den schroffen Felsen der Windlegerspitze und dem Torstein erkennt man den einzigen Durchgang zur Windlegerscharte. Umso näher man diesem Durchgang kommt umso mehr schaut dieser haargenau wie ein U aus. Man folgt erst dem Pernerweg Richtung "Tor" zweigt dann jedoch direkt nach dem Busch/ Strauchgebiet links ab sehr steil auf Schotter (siehe Bild oranger Pfad) Der weitere Weg ist gekennzeichnet (rot/weiß). Ab dem griffigem Fels und dem Ende des Schotterkars beginnt dann auch der Klettersteig.

Es gibt eigentlich nur eine kleine Schlüsselstellte die etwas steiler ist und ohne Sicherung sicher eine Stelle im drittem Grad darstellt. Hier etwas aufpassen. Der Rest ist wirklich unschwierig und oftmals nicht einer Sicherung würdig. Darum haben wir auch auf das Klettersteigset verzichtet.

Oben angekommen entschieden wir uns wegen der Möglichkeit eines besseren Ausblicks noch auf einen ca. 30 m höheren namenlosen Gipfel zu steigen direkt westlich der Scharte. Es gab hier eigentlich nur einen möglichen weglosen Pfad den wir uns suchten der nicht zu steil war und unproblematisch machbar. Ich würde sagen nur im ersten Grad, vllt eine kleine Stelle im zweiten, aber der Fels ist so gut zum klettern und so griffig das es wirklich Spaß macht und einfach ist. Dennoch muss man etwas überlegen wie und wolang nun genau. Aber es ergibt sich augenscheinlich von selbst.

Der Ausblick von diesem kleinen Gipfel ist wirklich toll denn von hier sieht man nun auch die Bischofsmütze und die Adamekhütte. Es lohnt sich also. Da es nur einen sehr halbherzigen Steinmann gab komplettierte ich ihn zu einem richtigen und wir stiegen wieder hinab. Auch der Abstieg ist problemlos ohne Klettersteigset machbar.

Ich würde jedoch dringend davon abraten die Route zu begehen bei noch vorhanndenen Firnfeldern die so groß sind das sie nicht unschwierig umgangen werden können. Ich glaube wer hier einmal rutscht der rutscht ohne halten gen Abgrund. Vor allem im mittleren Teil des Klettersteigs. Bei Nässe, Gewittergefahr oder Schnee würde ich diese Route nicht gehen.

Alles im allen eine schöne anspruchsvolle Wandertour im Dachstein, sowie was die Kondition als auch die Technik betrifft. Vor allem im Abstieg kann der lose Schotter zum oftmaligem fast ausrutschen führen, allerdings im Kar ohne größere Konsequenzen. Man braucht also gute Wanderschuhe und einen ordentlichen Gleichgewichtssinn + Trittsicherheit.

Alternativ kann man auch zur Adamekhütte weitergehen. Der Weg wird von der Schwierigkeit ähnlich sein.