Erzlahnspitz 2749m - Zum Abgewöhnen oder Der Wächter der Erzlahn


Publiziert von georgb , 5. Juni 2021 um 10:40.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum: 2 Juni 2021
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Ski Schwierigkeit: ZS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m

Manuel und ich suchen nach einer Abschlussskitour zum Ausklang der Saison. Für die Erzlahn kann ich mich gerade noch motivieren und wir nehmen die lange Anfahrt in Kauf für den Frühjahrsklassiker in Obereggen. Priska und Markus haben auch nichts Besseres zu tun und schließen sich uns erfreulicherweise an. An der Epircher Laner ist Treffpunkt, aber von Schnee ist weit und breit nichts zu sehen.
Wir schultern die Ski und schlurfen auf dem Forstweg dahin. Nach einer knappen halben Stunde zweigt ein Steig ab und zur Abwechslung tragen wir die Ski jetzt über Bäume und durch Gestrüpp. Nach weiteren 15 Minuten treffen wir endlich auf die ersten Schneereste, aber die nächtliche Abstrahlung fand nicht statt, wir werfen die Ski schon jetzt am frühen Morgen in Faulschnee, perfekt zum Abgewöhnen.
Wir queren in die Erzlahn und der legendäre Wächter weit oben kommt in Sicht, allein dafür hat es sich gelohnt. Die Spur ist von unten bis oben aufgeweicht und damit kommod zu gehen, immerhin. So haben wir Gelegenheit zu spekulieren, was der Wächter darstellt. Er ändert sein Aussehen mit der Höhe, von Gottesanbeterin über Murmeltier, bis zu Mönch, Heiligenfigur oder einfach nur Felszacken!?
An der Scharte angekommen beginnt die übliche Diskussion. Wer braucht noch einen Gipfel, Abfahrt oder Weitergehen? Schließlich teilt sich, wie üblich, die Gruppe, die Entspannten fellen ab, die Gipfelgeilen steigen weiter. Auf dem Weg zum Erzlahnspitz stehen ein paar sulzige Schneehänge, ein felsiger Gipfelhang und ein Schneehahn im Weg. Am Gipfelkreuz von Ulli Kössler warten wir vergeblich auf die erhofften, lohnenden Ausblicke und steigen leicht frustriert ab.
Wir queren den abrutschenden Nassschnee bis zur Scharte erstaunlicherweise ohne Steinkontakt und hüpfen in die aufgeweichte Erzlahn. So muss die letzte Skitourenabfahrt sein: Zum Abgewöhnen! Passend dazu schleicht sich mit einigen Spätstartern auch noch ein wenig Nebel den Hang herauf. Skigenuss sieht anders aus, aber wir kommen sturzfrei bis zur Schneegrenze. Zum endgültigen Abgewöhnen tragen wir unsere Ski durchs Unterholz und hatschen auf der Forststraße zum Epircher Laner. Die Skitourensehnsucht ist jetzt gestillt und beim Specker stillt sich mit ihr auch Hunger und Durst.

Tourengänger: Manuel, georgb


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