Runde im Naturschutzgebiet an der Ilz zwischen Schrottenbaummühle und Dießensteiner Leite

Am Donnerstag war ich bereits in der Gegend um die Ilz. Sie hat unterhalb der Dießensteiner Leite die einzige Wettkampfstrecke für Kajak in Deutschland die noch unverbaut ist. Über einen Kilometer ist dieser Abschnitt lang, die Regatta wird seit den 60-er Jahren alle drei Jahre zur Schneeschmelze ausgetragen. Unterwegs bin ich  heute mit meiner Tochter, die dieses Juwel auch besichtigen möchte.
 
Unsere Tour beginnen wir in der Schrottenbaummühle, so zu sagen einem Verbindungspunkt mit meiner letzten Tour. Möglich wäre noch die Schneidermühl als Ausgangspunkt, doch diese Variante wäre für uns etwas kurz und wir könnten zum Schluss nicht mehr einkehren bzw. wäre es ziemlich umständlich. Unser Weg ist durch das enge Ilztal eh begrenzt und so gehen wir flussaufwärts Richtung Schneidermühl, die wir aber erst auf dem Rückweg besuchen, weil wir einen Abstecher zum Bubikberg machen wollen, von dem wir uns eine schöne Aussicht auf die Bayerwaldberge versprechen. Etwa zwei Kilometer vor der Schneidermühl führen rechts zwei steile Aufstiege hoch auf die Höhe vor Perlesreut. Wir nehmen gleich den ersten, der auch als Ilztalwanderweg nach Hangalzesberg ausgewiesen wird.
 
Schon vor der Ortschaft Hangalzesberg haben wir schöne Ausblicke hinab ins Ilztal und auf die gegen über liedenden Höhen von Saldenburg. Die Ortschaft müssen wir durchschreiten bis zur vorbei führenden Landstraße. Dieser Abschnitt ist etwas schlecht beschildert. An der Landstraße drehen wir links ab und folgen ihr einen halben Kilometer. Dann wieder links dem Ilztalwanderweg folgend. Dieser führt uns direkt hinauf zum Bubikberg. Die Anhöhe hält was wir uns erwartet hatten,  schöne Aussichten auf Rachel, Lusen und Dreisessel. Über Waldenreut und Ellersdorf folgen wir der Beschilderung Ilztalwanderweg, der uns wieder hinab zur Ilz führt. Dort halten wir uns links damit wir unser Runde über die Dießensteiner Leite abschließen können.
 
Der Anfang der Wildwasserstrecke in der Dießensteiner Leite ist noch unspektakulär, aber schon nach der ersten Kurve wird das Getöße und Rauschen des Flusses immer lauter. Wir gehen zum Ufer und sehen uns die gewaltigen Wellen der Steinhindernisse im Flussbett an. Ich konnte mir gut vorstellen wie hier die Boote um Sekunden kämpfen müssen während der Regatta. Außerhalb der Monate Mai und Juni kann jeder, der sich traut, diese Strecke befahren. Von der Länge der Wettkampfstrecke bin ich überrascht, ich hatte viel weniger erwartet. An der Dießensteinermühle wird Wasser zur Stromgewinnung genutzt und über einen Steig könnte man auf die andere Seite wechseln. Das wäre heute aber etwas viel. Jedenfalls muss man unbedingt den Pfad nahe am Wasser benutzen sonst heißt es Umwege gehen. An der Schneidermühl könnten wir die Ilz auch überqueren und auf der anderen Uferseite zurück zur Schrottenbaummühle gehen. Wir bleiben auf der linken Seite und machen uns auf die letzten 5 km bis zur Einkehr.
 
An der Schrottenbaummühle ist viel los im Gastgarten, denn wegen Corona ist die Innengastronomie noch geschlossen. Wir haben Glück und können an einem Biertisch die andere Stirnseite einnehmen und uns einen Topfenstrudel mit Eis und Kaffee bestellen. Gut gestärkt gehen wir dann die restlichen 100 m zum Auto. Der Parkplatz hat sich inzwischen auch etwas gelichtet.
 
Schlusswort:
Diese Runde sollte man wegen seiner Länge nicht unterschätzen, es gibt keine Einkehr, nur am Ende der Tour. Auch der Anstieg hinauf nach Hangalzesberg ist nicht ohne. Der geübte Wanderer wird keine Probleme haben, der Nur-Spazierengeher sollte sich mit Getränken und etwas Brotzeit eindecken. Ansonsten ist es eine wunderschöne Runde, die man noch ausbauen könnte.