Giewont und Kopa Kondracka/Kondratova kopa (Westtatra)


Publiziert von pika8x14 , 30. Oktober 2020 um 14:46.

Region: Welt » Polen
Tour Datum:13 September 2020
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: PL   SK 
Aufstieg: 1300 m
Abstieg: 1300 m
Strecke:Gronik-Parking Mała Łąka (930 m) - Dolina Małej Łąki - Wielka Polana Małołącka (1.164 m) - Mała Polanka - Przełęcz w Grzybowcu (1.311 m) - Grzybowiec (1.417 m) - Siodło (1.630 m) - Siodłowa Turnia (1.647 m) - Wyżnia Kondracka Przełęcz (1.765 m) - Wielki Giewont (1.895 m) - Wyżnia Kondracka Przełęcz - Kondracka Przełęcz (1.725 m) - Kopa Kondracka / Kondratova kopa (2.005 m) - Kondracka Przełęcz - Wielka Polana Małołącka - Dolina Małej Łąki - Gronik-Parking Mała Łąka
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Per Pkw auf der Straße 958 zum gebührenpflichtigen Parkplatz bei Gronik (Koordinaten: 49.2781, 19.90447), Zugang ins Dolina Małej Łąki.
Kartennummer:mapa-turystyczna.pl, mapy.cz

Die Wettervorhersage für die nächsten Tage ist gut - und der Resturlaub aus dem Vorjahr muss auch langsam abgebaut werden: Also geht’s für ein verlängertes Wochenende wieder einmal in die Tatra.

Dort waren wir ja schon des Öfteren und haben dabei die Bergwelt stets von slowakischen Talorten aus erkundet. Diesmal geht’s zur Abwechslung auf die polnische Seite. Das Ziel unserer ersten Tour ist der


Giewont.

Das sagenumwobene, zur Westtatra gehörende Massiv erhebt sich über Zakopane. Von dort beeindruckt es besonders durch die 600 m hohe Nordwand. Der höchste Gipfel, Wielki Giewont (1.895 m), ist durch seine markante Form sowie ein großes Metall-Kreuz weithin sichtbar und zählt definitiv zu den am meisten besuchten Bergen Polens.

Dessen Besteigung erfordert in Gipfelnähe leichtes Gekraxel in abschüssigem Gelände mit ausgesetzten Stellen. Durch etliche Stahlketten sind die Schwierigkeiten aber deutlich entschärft. Um mögliches Gedränge weitestmöglich zu vermeiden, ist heutzutage sogar ein „Einbahnverkehr“ eingerichtet: Für Auf- und Abstieg existieren getrennte Routen durch den felsigen Gipfelaufbau.

2019 sorgte der Giewont - auch international - für traurige Schlagzeilen: Durch Blitzschlag kamen am 23. August mehrere Menschen ums Leben, über 150 Wanderer und Pilger wurden verletzt.

Da der Hauptkamm der Westtatra nicht weit entfernt verläuft, lässt sich eine Giewont-Tour nach Wunsch erweitern. Wir planen einen Abstecher zur südlich gelegenen Kopa Kondracka / Kondratova kopa (2.005 m).


Unsere Tour

Nach der Anreise und ersten Erkundungen am Samstag juckeln wir am Sonntagmorgen zum „Parking Mała Łąka“ (930 m) bei Gronik (westlich von Zakopane) - trotz der frühen Stunde wird die Parkgebühr bereits „persönlich“ kassiert.

Kurz nach „Um 6“ dackeln wir los. Auf breitem Weg (u. a. gelb markiert) geht’s hinein ins Dolina Małej Łąki und damit auch in den Wald. An einem Abzweig (1.044 m) halten wir uns links und wandern weiter zur großen Lichtung, Wielka Polana Małołącka (1.164 m).

Hier biegen wir abermals ab - „scharf“ links, auf einen schmaleren Weg. Der schwarzen Markierung folgend passieren wir eine kleinere Wiese, Mała Polanka, und erreichen schließlich den Przełęcz w Grzybowcu (1.311 m). Hier wechseln wir auf die rote Markierung und gelangen so zum Grzybowiec (1.417 m). Auf dem Gratrücken machen wir kurz Pause.

Dann geht’s weiter - nun auch etwas „alpiner“: stellenweise durch abschüssiges Gelände, mit kurzen Kraxelstücken, aber auch zunehmend besserer Aussicht. So gelangen wir zu einem kleinen Sattel, Siodło (1.630 m), zwischen Mały Giewont und der unmittelbar neben dem Weg befindlichen Siodłowa Turnia (1.647 m).

Auf dem weiteren Weg treffen wir auf eine große Gruppe Gämsen. Woanders wäre das keine Notiz wert - da es insgesamt aber nur einige Hundert Tatra-Gämsen gibt, kann man sich darüber wirklich freuen.

Schließlich erreichen wir den Wyżnia Kondracka Przełęcz (1.765 m). Von hier geht’s nun an den blau markierten Schussaufstieg - zu guter Letzt kraxeln wir im „Einbahnverkehr“ entlang zahlreicher „Sicherungsketten“ über Fels zum Gipfel des Wielki Giewont (1.895 m). Dort kommen wir gegen 09.15 Uhr an - also gut 3 Stunden nach dem Start bei Gronik.

Obwohl nach und nach immer mehr Leute eintreffen und zeitgemäß auch unendlich viele Selfies geschossen werden, ist es sehr ruhig bzw. praktisch still am Gipfel. Vielleicht ist das Zufall. Vermutlich liegt es aber auch ein bisschen am Kreuz und am Gipfel selbst - und deren religiöser bzw. nationaler Bedeutung. Und sicherlich spielt auch das Unglück von 2019 noch eine Rolle.

Nach längerer Rast steigen wir dann ab - logischerweise nun auf der anderen Seite („Einbahnverkehr“). Da sich nun immer mehr die Sonne zeigt, machen wir noch einen Abstecher zur Kopa Kondracka. Vorbei am Wyżnia Kondracka Przełęcz geht’s erst einmal hinunter zum Kondracka Przełęcz (1.725 m).

Von dort stapfen wir dann (gelb markiert) hinauf zur Kopa Kondracka / Kondratova kopa (2.005 m). Damit befinden wir uns auf dem Hauptkamm des Westtatra und auch auf der Grenze von Polen zur Slowakei. Auch hier genehmigen wir uns nochmals eine längere Pause.

Dann begeben wir uns auf den Rückweg (durchgängig gelb markiert). Wir wandern hinunter zum Kondracka Przełęcz und nehmen von dort den direkten Weg durch das Dolina Małej Łąki.

Anfangs ist dieser übrigens deutlich unangenehmer als erwartet: Ausgespülte/rutschige Stellen oder „Stufen“ in knie-unfreundlicher Höhe begeistern nur mäßig. An der Wielka Polana Małołącka ist aber wieder „friedliches“ Gelände erreicht, und wir spazieren gemütlich durch das Dolina Małej Łąki zurück nach Gronik zum Parking Mała Łąka. Dort treffen wir gegen 15.15 Uhr ein.
 
Unsere schöne - und nur am Gipfelaufbau des Wielki Giewont etwas anspruchsvollere - Tour hat bei reichlich Pausen also ca. 9 Stunden gedauert.

Den restlichen Nachmittag nutzen wir noch für den Besuch der legendären Schanze von Zakopane.


pika8x14 sind heute: A. + A.  


Tourengänger: pika8x14


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