Giewont

Die Hohe Tatra, kleinstes Hochgebirge der Welt, ist vor allem aber eines: Nationalpark ! Insgesamt gehören noch die Belaer Tatra und die Westliche Tatra dazu (slowakischer Teil seit 1949, polnischer Teil seit 1955). Für den Wanderer bedeutet dies, dass er sich nur auf offiziellen Wegen, die manchmal an altrömische Pflasterstraßen erinnern, bewegen darf. Der Pflanzen- und Tierwelt kommt das natürlich zugute; auffällig viele Flechten an den Bäumen zeugen von sauberer Luft, es gibt ein reichhaltiges Angebot an Beerenobst (für mich das reinste Paradies mit Him-, Brom-, Heidel- und Preiselbeeren), das laute Gebaren der Braunbären und Hirschbullen nächtens und in der Dämmerung ist allgegenwärtig und der gelassene Umgang der Einheimischen damit beispielhaft. Da passiert es auch mal, wie in Zakopane erlebt, dass ein ausgewachsener Hirsch den Verkehr lahmlegt, eine Ehrenrunde um den Kreisverkehr dreht und dann über den Zebrastreifen ins angrenzende Waldstück trabt. Wir haben die Erfahrung mit der Tatra machen wollen; ein paar schöne, unstrapaziöse Touren gingen sich aus, insgesamt jedoch war das Wetter nicht auf unserer Seite. Erwähnenswert noch die Tatsache, dass wahnsinnig viele Leute hier unterwegs sind (vor allem auf polnischer Seite); unvorstellbar, was hier in den Ferienwochen der Hauptsaison los sein muss. Die einzige Gipfeltour konnte ich kurz vor unserer Abreise absolvieren, eben auf den Giewont, der schon zur Westlichen Tatra zählt und dessen 12m hohes Kreuz wie ein Wahrzeichen über Zakopane thront.

Kurze Tourskizze:
Campingplatz in Zakopane --> Kużnice (Talstation der Seilbahn) --> Berghütte Schronisko na Hali Kondratowej --> Sattel Kondracka Przełęcz --> Sattel Wyżnia Kondracka Przełęcz --> Gipfel Wielki Giewont --> zurück zum Sattel Wyżnia Kondracka Przełęcz --> westwärtiger Abstieg (rot markiert) über den Grzybowiec runter nach Zakopane

Die Tour ist Bestandteil des Rother Wanderführers "Hohe Tatra" von Vaclav Klumpar. Außerdem gibt`s hier auf dieser Seite schon eine schöne Beschreibung von pika8x14 auf den Giewont.

Wetter / Bedingungen:
Wolkig, aber niederschlagsfrei, ziemlich kühl, am Gipfel sehr kalt (da wären Handschuhe schön gewesen). Bei meiner Rückkehr mittags im Camping war vom Giewont nichts mehr zu sehen.
Bis zum Sattel Kondracka Przełęcz "gepflastertes" Terrain; Rückweg westseitig angenehmer, erst im unteren Bereich teilweise wieder "Pflaster". Achtung: Im Gipfelbereich herrscht Einbahnverkehr, es gibt für Auf- bzw. Abstieg jeweils eine eigene Route (entspr. Schilder beachten) !

P.S.:
Auf dem Weg zw. Seilbahnstation und der Berghütte ist eine Gebühr von 8 Złoty (~2 €) zu entrichten.