Schiesshorn - Maienfelder Furgga

Endlich mal aufs Schiesshorn, den wild aussehenden Blickfang von Arosa.

Ohne Verspätungen und Zugausfälle bin ich um 8.15 in Arosa. Verdutzt stelle ich fest, dass fast alles abgesperrt und mit Umleitungen belegt ist. Glücklicherwise ist der Weg zum Untersee noch frei.

Da ich noch nie durchs ganze Furggatobel gewandert bin, entscheide ich mich für diesen Aufstieg. Bei der ARA benutze ich die Hängebrücke über den Welschtobelbach zur kleinen Schwemmebene und hinauf zum Brücklein über den Furggabach. Verrückt, das Geschiebe, das von diesen zwei Gebirgsbächen mitgeführt wird. Ich stelle mir vor, dass so in tausend Jahren die Berge abgetragen sein werden. Zügig geht’s im duftenden Wald bergauf. Auf dem Furggabödeli ist es endlich warm genug, um die Jacke in den Rucksack zu stecken und einen Schluck zu trinken. Auf dem angenehmen Bergweg komme ich zur Abzweigung Maienfelder Furgga oder Schiesshornfurgga.

Ich halte rechts auf einen Wiesenrücken zu, stets bergauf zu den kleinen Moorseelein auf 2320 Meter Höhe. Rechts zieht eine Wegspur über den Furggabach in die Hänge des Schiesshorn Richtung Westgrat. Wäre das wohl eine Abkürzung? Ich bleibe aber lieber auf dem markierten Weg hinauf auf die Schiesshornfurgga.
 Hier sieht man hinunter zum grünlichen Alteinsee, den ich bereits kenne.

Schön, da ist ja ein richtiger Weg zum Schiesshorn, offenbar oft begangen, zwar steil und oben felsig, aber gut begehbar. Wie beinahe auf jeder Tour diesen Sommer kann ich wieder ein halbes Dutzend Edelweiss fotografieren.

Um 12 Uhr bin ich auf dem Gipfel unter dem Gipfelkreuz, wo ein ebenfalls älterer Tourengänger Mittagsrast hält. Er informiert mich, dass der Lärm aus Arosa von einem Autorennen zwischen Arosa und Litzirüti stammt. Hier oben sehe ich zum erstenmal ein elekronisches Gipfelkreuz, passt irgendwie nicht hieher. Das Panorama aber ist gewaltig, wenn auch nicht ganz klar. Vom Säntis über Silvretta, Kesch , Bernina, Piz Mitgel, Oberalpstock, Tödi bis zu den Churfirsten sind unzählige Gipfel zu sehen, obwohl das Schiesshorn gar nicht so hoch ist. Die Westseite des Berges ist ein riesiger Schutthaufen. Da wird wohl bei jedem Gewitter ein Teil ins Tal geschwemmt.

Ich halte ausgiebig Mittagsrast, wandere noch zum Nordgipfel, wo eine Wegspur weiterführt über den Westgrat. Ist das vielleicht die Wegspur, die ich bei den Seelein gesehen habe?

Nach dreiviertel Stunden Gipfelgenuss steige ich ab zur Schiesshornfurgga. Ich bin froh um die Stöcke, sie geben Sicherheit im steilen Gelände. Um nicht in das lärmige Arosa zurückzukehren, entscheide ich mich für die mir unbekannte Maienfelder Furgga, steige aber bis zum Wegweiser ab, um auf dem Wanderweg aufzusteigen.  Hier sehe ich, dass auch der Furggabach das Schiesshorn benagt und davon riesige Massen ins Tal hinunter schwemmt.

Um 15 Uhr stehe ich am tiefblauen Seelein auf der Maienfelder Furgga, kein Mensch weit und breit, nur Stille, so schön. Ich sehe mir noch die Schutzhütte an und mache mich an den Abstieg. Nach dem Chummerbach geht’s ohne viel Gefälle dem Chummerberg entlang bis P2261. Ein kaum wahrnehmbarer Weg, aber mit weithin sichtbaren Markierungen führt hinunter zur Chummeralp. Auf der Alpstrasse gehts weiter bis P 1869 und links weg bis über den 2. Bach, den Foppabach. Diesem entlang hinunter zur Strasse mit Hartbelag. Auf dieser nordwestwärts über den Sutzibach. Nach ca 700 Metern ist man beim Weiler Matta, wo rechts ein Wiesenweg direkt nach Davos Frauenkirch führt.

Ich bin noch beim Fahrplanstudium, als um 17.30 der Ortsbus hält.. In Davos Dorf hatte ich dann sehr gute Verbindungen nach Hause.

Während der ganzen Tour habe ich 10 Menschen angetroffen 

Wanderzeit inkl. Fotopausen:
Arosa Bahnhof - Schiesshorn 3 Std.45 Min
Schiesshorn - Maienfelder Furgga 2 Std.15 Min
Maienfelder Furgga - Frauenkirch 2 Std